Guatemala

Montag, 4. Oktober 2004

Omoa (HON) - Puerto Barrios (GUA)

Heute bin ich mal wieder vor dem Wecker wach, da die Busse die draußen vorbeifahren so laut sind. Als ich im Bad bin muss ich dann aber feststellen, dass es kein Wasser gibt. Die nette Dame vom Hostel erklärt mir dann, dass es in ganz Omoa kein Wasser gebe und schickt mich zu einer anderen Dusche, die an einen separaten Wassertank (der auf dem Dach des Gebäudes steht) angeschlossen ist. Dort gibt es dann Gott sei Dank Wasser und ich kann duschen!

Ich mache eine kurzen Spaziergang am Strand entlang ... ist aber nicht allzu einladend, da überall viel Müll rumliegt. Dann gehe ich frühstücken: Tortilla, Eier und Käse. Zurück im Hostel, beschließe ich dann mit Nicola (die auch im Dorm genächtigt hat) das Fort zu besichtigen (20 L). Es ist ganz nett in den alten Mauern rumzulaufen und man hat von dort oben eine ganz schöne Aussicht auf den Ort.

Nach dem Fort holen wir unsere Rucksäcke aus dem Hostel und machen uns gegen 10:30h auf den Weg zur Hauptstraße. Nach ca. ner ¼ Stunde kommt dann auch schon unser Bus zu Grenze. Der Bus ist ziemlich voll. Wir steigen hinten ein, Nicola sitzt auf dem Reserverad und ich stehe. Der Bus wird immer voller und die Strassen immer schlechter. Zwischenzeitlich reist noch ein Korb Hühner mit und meterlange Metallstangen (die liegen im Mittelgang des Busses und reichen von ganz vorne bis ganz hinten) und natürlich die sonstigen Kisten und Säcke.

Nach ca. 2 Stunden Holperfahrt sind wir dann in Corinto. Wir holen uns die Ausreisestempel und dann geht's im Pick-up nach Guatemala (5 Minuten, 5 L). Dort geht es dann per Minibus weiter nach Puerto Barrios (ca. 1 Stunde, 10 Q). In den 15-Sitzer werden sage und schreibe 23 Erwachsene und mindestens 7 Kinder reingequetscht. Unser Gepäck wird auf dem Dach verstaut. Unterwegs halten wir an einem "Einreisebüro" und wir holen unsere Einreisestempel. Die anderen Leute im Bus haben uns derweil schön unsere Sitzplätze freigehalten ... so was hätte es in Deutschland sicherlich nicht gegeben. Da wäre zwischenzeitlich mit 100 %iger Sicherheit jemand anderes auf unseren Plätzen gesessen!

In Puerto Barrios finden wir das Hotel Xelajú gleich. Hier wollte ich mich heute mit Petra treffen, aber sie ist noch nicht da. Also nehme ich ein Doppelzimmer (50 Q) und teile dem Hotelmitarbeiter mit, dass ich noch auf Petra warte. Das Hotel ist ganz nett. Direkt gegenüber vom Markt, daher natürlich sehr laut. Nicola verabschiedet sich und geht zum Hafen um ein Schiff nach Belize zu suchen. Ich versuche Traveller Checks zu tauschen und habe in der 5. Bank dann endlich Glück. Es fängt an zu schütten, aber so ein verrückter Deutscher, der auch im Hostel wohnt (und seit 10 Jahren unterwegs ist und die "Grünen" gegründet hat ... und die FDP damals auch ... leiht mir seinen riesigen Regenschirm. Damit mache ich mich dann auf den Weg ins Internetcafé.

Petra hat gemailt, dass sie erst morgen kommt, da ihr Gepäck nicht in Guatemala City angekommen ist. Beim zurückmailen bricht dann die ganze Internetverbindung zusammen (liegt wohl wieder mal am Regen). Ich will zahlen und dann morgen wiederkommen, aber die nette Dame lässt mich nicht zahlen. Ich soll einfach alles zusammen morgen zahlen. Die Leute haben hier echt noch Vertrauen in die Menschen!

Auf dem Rückweg zum Hostel gehe ich noch Abendessen und bring dem Kellner auf seinen Wunsch hin bei, was "muchas gracias" auf Deutsch heißt ... er wollte es unbedingt lernen. Zurück im Zimmer holt mich der Hotelchef dann noch ans Telefon. Ich wunder mich schon, wer mich denn hier anruft ... stelle dann aber fest, dass es Petra ist, die natürlich nicht wusste, ob ich ihr e-mail gelesen habe.