Pilgern auf der Königsstraße Via Regia

Reisezeit: Juni / Juli 2020  |  von Ines Buchholz

27. Juni 2020 - Von Melaune Richtung Bautzen

Der Hahn kräht

Die Sonne scheint, die Luft ist angenehm kühl und der Hahn kräht. Es ist noch früh am Morgen und Frau König, eine nette ältere Frau hat uns ein leckeres Frühstück bereitet. Sie setzt sich zu uns und erzählt uns von Früher, als sie und ihr Mann noch in der LPG gearbeitet haben. Man wurschtelte sich so durch, leicht war es nicht zu DDR Zeiten. Wir dürfen uns ein Brötchen und einen Apfel für den Weg einpacken, was sehr hilfreich ist. Ehe wir starten, tragen wir uns in ihr Gästebuch ein und bekommen einen Stempel in unseren Pilgerausweis.

An der Kirche von Melaune entdecken wir die erste Jakobsmuschel und das wird natürlich im Bild festgehalten

An der Kirche von Melaune entdecken wir die erste Jakobsmuschel und das wird natürlich im Bild festgehalten

Gegenüber ein Anwesen aus vergangenen Zeiten.

Gegenüber ein Anwesen aus vergangenen Zeiten.

Uns führt der Weg zwischen den Wind Rädern entlang bis zu einem kleinen Dorf.

Uns führt der Weg zwischen den Wind Rädern entlang bis zu einem kleinen Dorf.

Nur 5km weiter haben wir Buchholz erreicht.

Nur 5km weiter haben wir Buchholz erreicht.

Wir sind noch auf dem richtigen Weg

Wir sind noch auf dem richtigen Weg

Buchholz ist ein kleiner zauberhafter Ort mit vielen idyllischen Plätzen.

Buchholz ist ein kleiner zauberhafter Ort mit vielen idyllischen Plätzen.

Kaum hatte ich auf den Auslöser gedrückt, scherzte der Besitzer: "Das macht 5€".

Kaum hatte ich auf den Auslöser gedrückt, scherzte der Besitzer: "Das macht 5€".

Ohne Zahlen zu müssen, marschieren wir unter blühenden Linden den Kirchweg entlang weiter. Begleitet werden wir von dem Gesumme unzähliger Insekten.

Ohne Zahlen zu müssen, marschieren wir unter blühenden Linden den Kirchweg entlang weiter. Begleitet werden wir von dem Gesumme unzähliger Insekten.

Der Eingang eines alten Stollen

Der Eingang eines alten Stollen

In Weißenberg kaufen wir ein bisschen Kuchen als Wegzehrung ein.

In Weißenberg kaufen wir ein bisschen Kuchen als Wegzehrung ein.

Proviant

Die eigene Versorgung mit Lebensmitteln muss man wirklich im Auge haben. Da die Via Regia durch viele kleine Dörfer führt, gibt es kaum Möglichkeiten zum Einkaufen. Auch Restaurants und Übernachtungen sind nicht überall zu finden.

Die Skala ist ein wunderschönes Naturschutzgebiet.

Die Skala ist ein wunderschönes Naturschutzgebiet.

Ein kurzes Stück steil bergab und dann sind wir inmitten der schönen Natur - Genuss pur!

Ein kurzes Stück steil bergab und dann sind wir inmitten der schönen Natur - Genuss pur!

Originelle Brücke

Originelle Brücke

Die Kühle im Wald tut gut, denn wir haben heute zwischen 28- 30 Grad.

Die Kühle im Wald tut gut, denn wir haben heute zwischen 28- 30 Grad.

Dem Bachlauf entlang geht es weiter.

Dem Bachlauf entlang geht es weiter.

Das Wasser ist bei der Hitze angenehm kühl.

Das Wasser ist bei der Hitze angenehm kühl.

Ehe wir diese steile Straße in Wurschen hinauf gehen, fragen wir auf einem Bauernhof ob sie uns unsere Wasserflaschen auffüllen können - und natürlich bekommen wir welches

Ehe wir diese steile Straße in Wurschen hinauf gehen, fragen wir auf einem Bauernhof ob sie uns unsere Wasserflaschen auffüllen können - und natürlich bekommen wir welches

Der Blick nach unten ins Dorf

Der Blick nach unten ins Dorf

Das Wasserschloss von Wurschen

Das Wasserschloss von Wurschen

Auf Feldwegen geht es bei sengender Hitze weiter. Es ist ziemlich schwül - schön ist anders.

Auf Feldwegen geht es bei sengender Hitze weiter. Es ist ziemlich schwül - schön ist anders.

Wir nutzen den Schattenplatz zum Erholen.

Wir nutzen den Schattenplatz zum Erholen.

In Drehsa kommen wir an ein großes Gut mit Wasserturm vorbei.

In Drehsa kommen wir an ein großes Gut mit Wasserturm vorbei.

Um zur Herberge zu kommen müssen wir einen kleinen Bogen vom Jakobsweg abweichen. Die letzten 2km sind anstrengend. Von oben die Sonne, von unten die Hitze der aufgeheitzten Straße. Fast 23km liegen hinter uns.

Um zur Herberge zu kommen müssen wir einen kleinen Bogen vom Jakobsweg abweichen. Die letzten 2km sind anstrengend. Von oben die Sonne, von unten die Hitze der aufgeheitzten Straße. Fast 23km liegen hinter uns.

Wegweiser in Kumschütz. Ein kleiner Ort mit 50 Einwohner.

Wegweiser in Kumschütz. Ein kleiner Ort mit 50 Einwohner.

Hier in Kumschütz lebt Familie Wirtschas, die Herbergseltern. Wir werden im Schatten des Kirschbaumes mit Erdbeerkuchen und Kaffee freundlich empfangen.

Hier in Kumschütz lebt Familie Wirtschas, die Herbergseltern. Wir werden im Schatten des Kirschbaumes mit Erdbeerkuchen und Kaffee freundlich empfangen.

Die Herberge

Der Bauernhof der Familie Wirtschas ist seit 1713 in Familiebesitz. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden auch ihre Ländereien zu einer LPG zusammen gefasst. Jetzt ist es aber wieder alles in ihrem Besitz. Einen Teil der Gebäude "vermieten" sie seit 2014 als Zimmer an Pilger. Die Zimmer sind im Stil der 1920 er Jahre eingerichtet. Bettzeug gibt es nicht. Wir sind somit in unseren Hütten Schlafsack gekrochen. Dafür gibt es aber eine Küche, Bad und Wohnzimmer.
Es fängt an zu regnen. Es ist gerade mal 19Uhr und wir fallen totmüde ins Bett.

© Ines Buchholz, 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eigentlich wollten wir bereits im Mai auf dem Caminho del Norte in Spanien unterwegs sein. Doch dann kam Corona dazwischen. Da sich die Situation inzwischen etwas entspannt hat, haben wir uns entschlossen in Deutschland zu pilgern. Auch Deutschland ist durchzogen von den verschiedensten Pilgerrouten. Wir haben uns für die 460km lange Via Regia von Görlitz nach Vacha entschieden.
Details:
Aufbruch: 24.06.2020
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 15.07.2020
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Ines Buchholz berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.
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