Potsdam und Umgebung

Reisezeit: September 2021  |  von Herbert S.

Zwischenstop Braunschweig (Niedersachsen): Riddagshagen

Riddagshausen ist ein Stadtteil von Braunschweig, der östlich der Kernstadt zwischen dem Nußberg und dem Landschaftsschutzgebiet Buchhorst liegt.

Kloster Riddagshausen
Die Zisterzienser in Braunschweig
Ludolf von Wenden stiftete 1143/44 den Zisterziensermönchen in einem sumpfigen Niederungsgebiet 3 km östlich der brunonischen Burg 6 Hufen Land, das die Mönche in Wiesen und fruchtbare Felder verwandelten; Gewässer wurden gestaut, reguliert und zu 28 Fischteichen, von denen heute noch 11 erhalten sind, umgestaltet. Eine erste provisorische Klosteranlage wurde errichtet und 1145 hielt der 1. Konvent Einzug in die »Marienzelle«. 1146 wurde daraus Kloster Riddagshausen, dem Heinrich der Löwe die »villa Ritdageshusen« schenkte. -
Vor den Mauern des Klosters entwickelte sich das Dorf Neuhof, das 1822 mit der Klosterdomäne vereinigt wurde. 1890 entstand der Ort »Riddagshausen-Neuhof«, der 1934 nach Braunschweig eingemeindet wurde.
Von dem ursprünglichen Kloster sind heute noch das Torhaus, die aus Bruchsteinen errichtete Klostermauer, die Frauen- oder Fremdenkapelle, die Siechenkapelle und die Klosterkirche St. Mariae erhalten.

Torhaus und Frauenkapelle
Die Klosterpforte aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts war der einzige Zugang zu dem mit einer Mauer eingefriedeten Klosterbezirk. Von seiner Vorhalle sind nur die Seitenwände mit den vermauerten Arkaden erhalten geblieben, vom Torhaus selbst die Außenmauern aus dem 3. Viertel des 13. Jhs.. Im Torhaus saß der Pförtner, der die Fremden, insbesondere die Pilger, empfing und versorgte, östlich vom Torhaus steht die Frauen- oder Fremdenkapelle (13. Jh.). Bis zum 15. Jahrhundert stand sie frei, heute ist sie eingebunden zwi¬schen südlichem Fachwerkhaus und westlichem Verbindungsbau (15. Jh.), der als Schlafraum für die Fremden gedient haben könnte. Im Torhaus und anschließenden Wirtschaftsgebäude aus dem 18. Jahrhundert (Kleine Meierei) befindet sich heute das Zisterziensermuseum.

auf dieser Fahrt finden wir in fast jeder Kirche über dem Weihwasserbecken ein (z.T.) hängendes Oberteil.

auf dieser Fahrt finden wir in fast jeder Kirche über dem Weihwasserbecken ein (z.T.) hängendes Oberteil.

Siechenkapelle

Siechenkapelle

ehem. Wirtschaftsgebäude des Klosters

ehem. Wirtschaftsgebäude des Klosters

Durch Privatinitiativen wurden in den Jahren 1968 bis 1980 viele alte Bauernhäuser, die aus der Umgegend hierher versetzt wurden, und die vom Einsturz bedrohte Klosterkirche saniert.

In dem Viertel alter Bauernhäuser aus dem Weserbergland findet man zahlreiche Säulen in den Gärten, die auf das Alter der Gebäude schließen lassen und Wappen tragen. .

erbaut 1693 erbaut 1693 im Weserbergdorf Warbsen

erbaut 1693 erbaut 1693 im Weserbergdorf Warbsen

das Parsau-Haus  - im August 1968 abgerissen und 1974 hier wieder aufgebaut

das Parsau-Haus - im August 1968 abgerissen und 1974 hier wieder aufgebaut

erbaut 1655 - im Dorf Parsau -

erbaut 1655 - im Dorf Parsau -

Wir können noch einen Spaziergang um den sogenannten Kreuzteich anschließen.
Der Kreuzteich ist mit 12,5 Hektar Wasserfläche der größte bewirtschaftete Fischteich im Naturschutzgebiet Riddagshausen. Wenn der Teich im Frühjahr mit Wasser aus dem Weddeler Graben und der Wabe gefüllt ist, werden die Jungfische eingesetzt.
Hauptbesatzfische sind die sogenannten Karpfenartigen:
■ Karpfen, Schleien und Karauschen Raubfische wie
■ Hecht, Zander, Barsch und Aal
Friedfische wie
■ Moderlieschen, Rotauge und Rotfeder (als Beute für die Raubfische)
Die Fische werden nicht gefüttert und sind im Herbst soweit gewachsen, dass sie als Speisefische verkauft werden können. Dazu wird der Teich ab Oktober abgelassen. Die Fische verbleiben bis zum Verkauf in den Hälterbecken am Fischerhaus.Danach wird der Kreuzteich wieder mit Wasser gefüllt Der Kreuzteich ist der einzige Teich,auf dem im Winter das Eislaufen im Naturschutzgebiet erlaubt ist.

Am Ortsrand steht auch noch eine Bockwindmühle.
Früheste Erwähnungen von Bockwindmühlen gibt es in Belgien und Nordfrankreich zu Beginn des 11. Jahrhunderts. Sie treten im deutschen Raum häufiger seit Beginn des 15. Jahrhunderts auf und wurden normalerweise zum Mahlen von Getreide verwendet. Bockwindmühlen wurden in Norddeutschland seit dem 16. Jahrhundert nach und nach von den Holländermühlen verdrängt.

© Herbert S., 2021
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Fernsehbericht über das Havelland gab nach der zweiten Corona-Impfung den Impuls in das Vorland von Berlin zu reisen. Vielfältige Architektur und Wasserlandschaften reizen uns immer, auch wenn wir keine Wasserratten sind.
Details:
Aufbruch: September 2021
Dauer: unbekannt
Heimkehr: September 2021
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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