Potsdam und Umgebung
Potsdam (Brandenburg): Neuer Garten
Von der russisch-orthodoxen Kirche des russischen Viertels führt uns der Weg zum Cecilienhof über eigenartiges Viertel - das sog. 'Militärstädtchen'.
Das Foto zeigt ein Tor zwischen dem geschlossenen Geheimdienstareal und dem Wohngebiet am Kapellenberg, # das als offenes „Militärstädtchen" galt. Es wurde vor allem von Geheimdienstmitarbeitern genutzt. Nicht weit entfernt befand sich die Kreisdienststelle des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS). Beide Dienste arbeiteten bei Observierungen und Verhaftungen eng zusammen.
Vom Haus der kaiserin Augusta Stiftung aus operierte die sowjetische Militärspionageabwehr in Deutschland. Der Geheimdienst - ein wichtiges Instrument bei der Sicherung der Besatzungsherrschaft sowie dem Aufbau einer Diktatur in Ostdeutschland. Weiterhin sollte er Spionage westlicher Geheimdienste gegen die sowjetische Armee abwehren. Die Geheimdienstchefs hatten im ehemaligen Kaiserinzimmer über dem Eingang ihr Dienstzimmer.
Das Schloss Cecilienhof wurde im Stil eines englischen Landhauses als letzter Schlossbau der Hohenzollern in den Jahren 1913 bis 1917 errichtet. Die Anlage nach Entwürfen von Paul Schultze-Naumburg diente der Familie des Kronprinzen Wilhelm bis 1945 als Wohnsitz. Die Residenz erhielt den Namen der Kronprinzessin Cecilie. Das Gebäude umfasst 176 Räume, die um mehrere Innenhöfe herum angeordnet sind. In Erinnerung an die Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis 2. August 1945 blieben der gepflanzte Stern im Innenhof sowie die Verhandlungs- und Arbeitsräume der Delegationen als historische Stätte erhalten. Am runden Tisch im Konferenzsaal tagten die Regierungschefs der USA, Harry S. Truman, der Sowjetunion, Jossif W. Stalin, und Großbritanniens, Winston S. Churchill bzw. Clement R. Attlee. Die wiederhergestellten Privaträume des Kronprinzen¬paares sowie das restaurierte Gästeappartement im Obergeschoss vermitteln einen Eindruck von der anspruchsvollen Innenarchitektur eines Schlossbaus des frühen 20. Jahrhunderts.
den Konferenzsaal konnten wir anläßlich einer polituischen Informationsreise in die DDR schon einmal früher besichtigen
Borkenküche im Neuen Garten
Das 1796 vom Hofzimmermeister Johann Gottlob David Brendel (1753-1803) errichtete Borkenhäuschen im Neuen Garten diente als Küchengebäude für die nahegelegene Muschelgrotte König Friedrich Wilhelms II. Der reetgedeckte und mit Eichenborke bekleidete Rundbau, gekrönt von einer in Kupfer getriebenen Eule, gehört zum Programm malerischer Staffagen im sentimentalen Landschaftspark.
Das nach 1945 funktionslose und baufällige Borkenhäuschen wurde 1958 abgetragen. Dank einer großzügigen Spende vom Rotary Club Potsdam-Alter Markt konnte es über dem erhaltenen Fundament und Ziegelfußboden 2010-2011 neu aufgebaut und 2012 mit Eichenborke bekleidet werden.
Die Meierei im Neuen Garten liegt am Ufer des Jungfernsees an der nördlichsten Spitze des Neuen Gartens.
Das Gebäude entstand nach Plänen des Baumeisters Carl Gotthard Langhans. Die Bauausführung übernahm von 1790 bis 1792 Andreas Ludwig Krüger. Im Zusammenhang mit der Anlage des Landschaftsgartens und mit dem Bau des Marmorpalais unter Friedrich Wilhelm II. wurde eine Molkerei zur Versorgung der Hofgesellschaft eingerichtet.
1843/1844 ließ Friedrich Wilhelm IV. das Gebäude erweitern. Nach einem Entwurf des Architekten Ludwig Persius wurde unter Leitung von Ludwig Ferdinand Hesse ein zweites Vollgeschoss aufgesetzt und die Südwestecke durch einen Turm betont. Ein Zinnenkranz umrahmt die Dächer und gibt dem Gebäude einen normannischen Charakter.
Eine zweite Erweiterung erfolgte nach 1861 mit dem Maschinen- oder Pumpenhaus, das zur Bewässerung des Neuen Gartens eingerichtet wurde. Zu dieser technischen Erneuerung gehört auch der hohe, schlanke Schornstein. Das Hochbecken für den Wasserzulauf befindet sich innerhalb des Belvedere auf dem Pfingstberg.
Nach 1918 wurde in dem Gebäude ein Gaststättenbetrieb eingerichtet, der bis zum Zweiten Weltkrieg eines der beliebtesten Ausflugslokale in Potsdam war und landläufig Meierei genannt wurde.
Die Besetzung durch die Rote Armee Ende 1945 und die Brandzerstörung eines Teils des Gebäudes ließen eine gastronomische Nutzung nicht mehr zu. In diesem ruinösen Zustand befand sich die Meierei noch, als 1961 die Berliner Mauer errichtet wurde.
Nach der Wende erfolgten 1991 Sanierungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen an dem alten Gebäude, das seit 2003 durch die Gasthausbrauerei Meierei im Neuen Garten GmbH genutzt wird.
Wikipedia
Einst vom preußischen König Friedrich Wilhelm II. (reg. 1786-1797) als versteckter Rückzugsort für Teestunden und zum Speisen erbaut, blieb die Grotte bereits während der Regierungszeit seines Nachfolgers Friedrich Wilhelm III. (reg. 1797-1840) ungenutzt und geriet schnell in Vergessenheit. Unzählige Reparatur-Anschläge aus dem 19. Jahrhundert zeigen aber, dass dennoch für den notwendigsten baulichen Unterhalt Sorge getragen wurde.
Von 1963 bis 1989 lag diese eigenwillige Gartenstaffage im Sperrgebiet der Grenzbefestigung und war infolgedessen mangels möglicher Pflege dem endgültigen Verfall preisgegeben. Erst seit der Grenzöffnung konnte durch die Erneuerung der Dachkonstruktion und einer Notsicherung von Resten der einstigen Grottierung und Ausmalung der unausweichliche Untergang gestoppt werden.
Nachdem im Frühjahr 2006 die Fassadensanierung abgeschlossen wurde, geht es derzeit um die Rekonstruktion der nicht mehr erhaltenen Fenster und Fenstertüren. Gleichzeitig werden die Deckenkonstruktion im Mittelsaal wiederhergestellt und mittels Werkproben praxistaugliche Möglichkeiten für die umfangreiche Restaurierung und Rekonstruktion der Grottierungen erarbeitet.
Mittelsaal nach Osten, um 1912 /13
Im Gegensatz zu den grottierten Gewölben der angrenzenden Kabinette wurde die Flachdecke im Mittelsaal (durch ein Gemälde als eine offene Kuppel mit Balustrade, exotischen Vögeln und Schilfrohr illusionistisch gestaltet. Das bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wegen Bauschäden auf eine damals innovative Rabitzdecke (gespanntes Drahtgewebe als Putzträger) kopierte Deckenbild ist heute aufgrund der ständigen Durchfeuchtung in der Zeit nach 1963 nur noch in Resten erhalten. (Foto: Brandenburgisches Landesamt für (Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM), Wünsdorf, Messbildarchiv Sig.: 22C34/1632.12)
Eines der kuriosesten Bauwerke im Neuen Garten ist mit Sicherheit die Pyramide. Für Friedrich Wilhelm II. zwischen 1791 und 1792 nach Plänen von A.L. Krüger und Carl Gotthard Langhans erbaut, diente die Pyramide mit ihren hieroglyphischen Wandverzierungen als Kühlhaus. Im Winter wurde hier Eis vom Heiligen See eingelagert, damit der 2 Quadratmeter große Kühlraum die eingebrachten Speisen das ganze Jahr über kühlen konnte.
Das Marmorpalais im Neuen Garten am Heiligen See wurde zwischen 1787 und 1791 von Carl von Gontard als Sommersitz für die preußischen Könige errichtet.
Das als Meisterwerk des preußischen Frühklassizismus geltende Bauwerk wurde 1797 von Boumann umgestaltet und 1843-45 durch die Architekten L. Persius und L.F. Hesse weiter ausgebaut. Die Turmhalle erinnert an den Turm des Rathauses am Alten Markt und erlaubt eine Aussicht vom Jungfernsee bis zur Pfaueninsel.
Über den eigentlichen Eingang zum Neuen Garten verlassen wir ihn und kehren wieder zurück ins holländische Viertel,
wo wir wieder in das französische Lokal mit kleinem Garten einkehren und ein Glas Sekt und 1/2 Dutzend Austern genießen.
alle kursiv gedruckten Textpassagen aus Texten vor Ort (wenn nicht andes vermerkt)
Aufbruch: | September 2021 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | September 2021 |