Potsdam und Umgebung
Zwischenstopp Magdeburg (Sachsen-Anhalt)
Wir haben etwas außerhalb Quartier genommen in einem angenehmen Best-Western-Hotel, so dass wir in etwa 20 Minuten die Innenstadt erreichen können.
Allerdings stört eine riesige Baustelle sowohl Auto- wie auch Fußgängerverkehr enorm. Wir steuern die Altstadt an, und gelangen jedoch zunächst in ein Geschäftsviertel, das uns gar nicht so gut gefällt, da es für eine Altstadt nahezu keine Altbebauung hat. . Das liegt wohl auch an der massiven Zerstörung der Stadt duch einen Luftangriff im Zweiten Weltkrieg. Erst als wir durch einen Park laufen und den Alten Markt ansteuern, wird es besser.
Der große Platz wird beherrscht vom Alten Rathaus.
Die Geschichte des Alten Rathauses auf dem Alten Markt reicht zurück bis ins 12./ 13. Jahrhundert. Die ältesten Teile des Rathauses befinden sich im Bereich des heutigen Ratskellers. Der lange Saal war Lager- und Verkaufshalle der Kürschnerinnung.
Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde das Rathaus als zweigeschossiger Sandsteinbau im Stil der italienisch-niederländischen Renaissance nach Entwürfen des Ingenieurhauptmanns Heinrich Schmutze wieder aufgebaut.
Zahlreiche Um- und Ausbauten fanden im 19. Jahrhundert statt.
Die zweite Zerstörung folgte im Januar 1945. Das Rathaus wurde – wie große Teile der Stadt während eines Luftangriffs – in Schutt und Asche gelegt. Der originalgetreue Wiederaufbau begann 1965.
Der strahlende Magdeburger Reiter fällt einem sofort ins Auge, wenn man den Platz betritt. Das Original war die erste freistehende Reiterstatue nördlich der Alpen und geht auf das Jahr 1240 zurück. Die dargestellte Figur ist vermutlich Kaiser Otto I. Inzwischen wurde die Originalstatue ins Kulturhistorische Museum verlegt, am Alten Markt steht eine Bronzekopie!
Östlich des Alten Markts liegt die Johanniskirche.
Baufachleute bewerten das Kirchengebäude als dreistufige Hallenkirche, deren teilweise erkennbare Grundstrukturen bis in das 15. Jahrhundert zurückreichen. Es ist ein spätromanischer Westbau mit zwei Türmen, der durch spätere Wiederaufbauarbeiten zu einem teils frühgotischen Bauwerk umgestaltet wurde. Die beiden Türme des Gotteshauses sind aufgrund der mehrfachen Um- und Wiederaufbauarbeiten nicht symmetrisch.
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Seit ihrer Profanisierung im Jahre 1999 wird sie als Festsaal und Konzerthalle der Stadt Magdeburg genutzt. Von Januar bis Juni 2014 tagte der Landtag von Sachsen-Anhalt hier.
Auf dem Weg zum Magdeburger Dom passieren wir das ehemalige Kloster Unserer Lieben Frau. Das Gebäudeensemble zählt zu den bedeutendsten romanischen Anlagen in Deutschland. Heute werden die Gebäude als städtisches Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen und Konzerthalle genutzt.
Wir wollen zwar nicht ins Kunstmuseum, erhalten jedoch die Möglichkeit den Kreuzgang zu besuchen, der ab 1999 restauriert wurde.
An der Eingangspforte des Klosters Unser Lieben Frauen findet man eine interessante Plastik von Heinrich Apel:.
Im Park um das Kloster befinden zahlreiche Großplastiken
Fast benachbart ist der Domplatz, der leider keinen fotogenen Blick auf den Magdeburger Dom bei der heutigen Witterung zuläßt.
Der Dom ist die erste von Anfang an gotisch konzipierte und die am frühesten fertiggestellte Kathedrale der Gotik auf deutschem Boden. Er wurde ab 1207 oder 1209 als Kathedrale des Erzbistums Magdeburg gebaut und im Jahr 1363 geweiht. Der Dom ist Grabkirche Ottos des Großen des ersten Kaisers des Heiligen Römischen Reiches.
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Ein herausragender Ort der Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt ist das „Denkmal des Krieges im Dom zu Magdeburg“ von Ernst Barlach aus dem Jahre 1929.
Die Domklausur hat einen trapezförmigen Grundriss, da drei ihrer Flügel noch nach dem Vorgängerdom aus dem 10. Jahrhundert ausgerichtet wurden. Der Südflügel ist noch romanisch gestaltet. Der Ostflügel enthält eine große zweischiffige Halle, auch als Remter bezeichnet. Daran wurde im 15. Jahrhundert die Marienkapelle angebaut.
Wir verlassen den Domplatz uind laufen ans Eldufe. Dor befidnen sich noch spärliche Reste eines mittelalterlichen Turms der ehemaligen Festung und Befestigungsanlage an der Elbe mit Geschützgang von 1530/40.
Die Gründerzeit, also die Jahre nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871, löste auch in Magdeburg einen Boom aus. Besonders am Hasselbachpaltz und in der Hegelstraße kann man heute noch erahnen, wie die Stadt vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg aussah. Wir machen einen kurzen Bummel über die lange Straße des Gründerviertels und bewundern noch erhaltene Gebäude.
Unter den Sehenswürdigkeiten Magdeburgs nimmt heute jedoch ein Haus wie das von Hundertwasser einen höheren Stellenwert ein.
Als der berühmte Architekt Friedensreich Hundertwasser im Jahr 2000 verstarb, hatte er die Pläne für seine Grüne Zitadelle in Magdeburg so gut wie fertig gestellt. Dank seiner vielen detaillierten Zeichnungen konnte das Gebäude auch ohne ihn gebaut werden. Nach knapp zwei Jahren Bauzeit wurde es im Oktober 2005 eröffnet.
Ein Traum von Farben und Formen
Hundertwasser wollte mit seiner Grünen Zitadelle „eine Oase für die Menschlichkeit und die Natur in einem Meer aus rationellen Häusern“ entwerfen. In der für ihn typischen Bauweise gibt es so gut wie keine geraden Wände. Stattdessen zieren Balkone und Säulen in unterschiedlichsten Formen und Farben die rosa-braune Fassade; goldene Kugeln schmücken das Dach.
Ursprünglich Heer- und Handelsstraße, entwickelte sich der Breite Weg zur wichtigsten Nord-Süd-Achse der Stadt. Zwischen dem Hasselbachplatz im Süden und dem heutigen Universitätsplatz im Norden waren auf zwei Kilometer Länge die verschiedensten Pracht bauten zu finden. Der Breite Weg galt bis zur Zerstörung 1945 als eine der schönsten Barockstraßen Deutschlands.
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Die beiden Barockgiebelhäuser Breiter Weg 178/ 179 stellen die letzten Relikte einer bis 1900 fast geschlossen erhaltenen Barockfront am Breiten Weg dar. Die Giebelhausausbildung ist typisch für Kaufmannshäuse/ aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und orientiert sich an holländischen Vorbildern. Das Gebäude Breiter Weg 178 wurde um 1728 für den Kaufmann Jakob Cord erbaut. Das Gebäude Breiter Weg 179 wurde laut Giebelinschrift 1727 wohl ebenfalls für einen Kaufmann erbaut. Die beiden schmalen Giebelgebäude von drei bis vier Fensterachsen stellen Vertreter des kleineren Typs der überwiegend fünfachsigen Kaufmannshäuser dar. In den Giebeln befanden sich einst Winden, um Waren zum Einlagern auf den Dachboden bzw. Speicher zu transportieren. 1945 wurden die Gebäude nur wenig beschädigt und als einzige barocke Wohngebäude in die Neugestaltung des Breiten Weges ab 1950 einbezogen.
Die Sankt-Sebastian-Kirche (Kathedrale St. Sebastian) in Magdeburg ist die römisch-katholische Kathedralkirche des Bistums Magdeburg. Sie ist Teil der Straße der Romanik.
Die Grundsteinlegung erfolgte um 1015 durch Erzbischof Gero, der nach seinem Tod 1022 in der Kirche beigesetzt wurde. Die Gründung erfolgte als Kollegiatstift. Neben dem heiligen Sebastian war das Stift ursprünglich auch Johannes dem Evangelisten und dem heiligen Fabianus geweiht.
In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde die Kirche im Stil der Gotik umgebaut.
Wir hätten noch gerne en Jahrhundertturm besucht, aber die Rückreise steht an und der Eintritt in den großen Park nötigt zu erheblich längererm Aufenthalt.
Im Rahmen der Bundesgartenschau 1999 wurde im Elbauenpark der 60 m hohe Jahrtausendturm errichtet. Auf sechs Ebenen demonstriert das höchste hölzerne Gebäude Deutschlands die technischen Errungenschaften der Menschheitsgeschichte.
Die technische und wissenschaftliche Entwicklung der letzten 6.000 Jahre wird anhand von vielen Experimenten und Schautafeln verdeutlicht. Dabei hat jede Ebene im Inneren des Jahrtausendturms einen eigenen Schwerpunkt:
Höhepunkte der Ausstellung
Zu der Technikausstellung gehören auch einige ganz besondere Exponate. So hängt in der Turmspitze ein Foucaultsches Pendel, das die Erdrotation demonstriert. Mit Hilfe eines astronomischen Fernrohrs kann auf der Uhr des Magdeburger Doms die Uhrzeit abgelesen werden.
Aufbruch: | September 2021 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | September 2021 |