Osnabrücker Land
Steinfurt
Passend zu unser vorherigen Reise zur Weserrenaissance beginnen wir nur eine kurze Stippvisite von Burgsteinfurt mit dem Alten Rathaus am Markt, da wir uns auf der Rückreise befinden. .
Das Renaissancebauwerk ist ein hellverputzter Bau mit Gliederungselementen aus grauem Sandstein und zeichnet sich durch einen markanten Giebel aus, der mit Rundfenstern und zwei Spitzbogenfenstern gegliedert ist. Dem dreiachsigen Arkadengeschoss folgen ein weiteres Geschoss, das mit Spitzbogenfenstern gegliedert ist und der treppenartige, dreizoniger Giebel. Fialen, verbunden durch krabbenartige Zierornamente, betonen an den Rändern diese Gliederung. Ein Turm mit Spitzhelm und einer umlaufenden Galerie über den Schalllöchern krönt das Bauwerk.
Das im Jahr 1607 vom gräflichen Rentmeister Eberhard Huck und seiner Frau errichtete sog. Huck-Beifang-Haus, mit Schauseite zur Hahnenstraße zählte zunächst nur als Hinterhaus des Beifang-Hauses Bütkamp 3. Wie ein Hinterhaus wirkt es heute nun keineswegs, obwohl es in der langen Geschichte auch Zeiten gab, in denen es als Scheune oder Wagenremise diente und wegen seines jahrelang baufälligen Zustandes beinahe abgerissen worden wäre.
Eberhard Huck hatte im Jahr 1604 in die Familie Beifang eingeheiratet, der das Haus Bütkamp 3 und das dazugehörige Grundstück bis zur Hahnenstraße gehörte. Er war zwar Rentmeister in Rheda, wohnte aber 10 Jahre lang in Burgsteinfurt und ließ in dieser Zeit das Haus auf seine Kosten errichten, wie es stolz die Inschrift auf dem Erker berichtet: "Sunt hae structae aedes Eberhardi sumptibus Huckij. Ex his ad superas sperat abire domos. - Dt.: Errichtet ist dieses Gebäude auf Kosten des Eberhard Huck. Aus ihm kommt, wie er hofft, einst er ins himmlische Reich."
Die architektonische Besonderheit, der Erker im Obergeschoß wird von einem Giebel bekrönt, der kräftige Voluten zeigt, die mit Spitzpyramiden (Fialen) besetzt sind. Es sind auch sog. Bossensteine verarbeitet, die als Merkmal der Weserrenaissance gelten. Die Fensterfront wird von Ornamentbändern umrahmt, die wie Beschläge von Möbeln oder Truhen ausgebildet sind (Beschlagwerk).
Schloss Burgsteinfurt, am Rande des Steinfurter Ortsteils Burgsteinfurt gelegen, ist eine der schönsten Wasserburgen des Münsterlandes. Ober- und Unterburg wurden auf zwei ovalen Inseln in der Niederung der Steinfurter Aa errichtet. Die auf Anfänge im 12. Jahrhundert zurückgehende Anlage gilt als älteste ihrer Art in Westfalen. Sie befindet sich im Eigentum der Familie zu Bentheim und Steinfurt und wird als Wohnresidenz genutzt. besichtigungen sind m.. W. nur einmal im Monat möglich.
Arnold II. (IV.) von Bentheim-Tecklenburg-Steinfurt (* 10./11. Oktober 1554 in Neuenhaus; † 11. Januar 1606 in Tecklenburg) war Graf von Bentheim, Tecklenburg und Steinfurt, Herr von Wevelinghoven, sowie durch Ehe Graf von Limburg. Er ist nach Bentheimer und Tecklenburger Zählung der zweite regierende Graf seines Namens, in Steinfurt der Vierte; in Limburg führt er als einziger seines Namens keine Ordnungszahl.
Aufbruch: | 21.08.2022 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 28.08.2022 |