Endlich wieder Indonesien: Borneo&Java
23.07.2023: Yogyakarta- Borobodur
Heute haben wir uns die Tempelanlage „Borobudur“ vorgenommen. Sie ist ca 40km von Yogyakarta entfernt und ist tatsächlich die größte buddhistische Tempelanlage der Welt.
Ich habe sie vor vielen Jahren schon mit Thalia besucht, und auch hier darüber berichtet.
Schon gestern haben wir einen der vielen „Blue Bird“ Taxifahrer angesprochen und gefragt, was es in etwa kostet. Er meinte so in etwa 220.000 IDR pro Weg und er würde dort auf uns warten. Er darf aber nur mit Taxameter fahren, welches er dann während der Wartezeit natürlich stoppt.
Der Preis scheint akzeptabel und wir haben uns für 9Uhr vor dem Hotel verabredet.
Ich fand das Schild und die Ausstellung so lustig—ihr müßt es etwas größer zoomen (geht evtl nur am Rechner oder Laptop)
Unser Fahrer ist natürlich pünktlich zur Stelle und wir starten. Der Taxameter beginnt hier immer mit 7000 IDR, bleibt so eine Weile und geht dann in 450er Schritten weiter. Wir haben Glück und kommen ganz gut durch die Stadt.
Problematisch wird es etwa 6km vor Borobudur—hier ist irgendein Fest, die Straßen gesperrt und wir müssen Umwege durch einige Dörfer nehmen. So brauchen wir für das restliche Stück eeeewig!
Endlich sind wir da und es ist sehr, sehr voll! Tja—heute ist Sonntag, da möchten auch die Indonesier mal ihre schönen Tempel besuchen.
Unser Fahrer verweigert erstmal das Geld, wir sollen nachher alles zusammen zahlen. Na, der hat ja sehr viel Vertrauen zu uns….
Wir gehen Richtung Eingang und ziehen sogleich eine Traube Souvenirverkäufer an und mit uns. Natürlich bleiben wir eisern.
Mit den Eintrittspreisen ( 27,50 Euro p.P.) hat sich noch einiges mehr verändert:
Der Tag ist in Slots unterteilt. Insgesamt 7 Slots, ab 10 Uhr jede Stunde.
In jeden Slot dürfen 150 Besucher, die dann 5 Guides zugeteilt werden.
So hat jeder Guide eine Gruppe von 30 Leuten, was recht überschaubar ist.
Man bekommt ein Bändchen mit QR-Code. Dieses wird beim Einlass und später beim rausgehen gescannt, sodass keiner auf dem Tempel bleibt.
Wir haben es nur zum 12-Uhr Slot geschafft. Hier bekommt jeder ein Paar handgefertigte Bambus-Flip-Flops und eine Leinentasche mit passenden geflochtenen Bambuseinsatz.
Dann alle hinsetzen und die Gruppen werden den Guides zugeteilt. Wir bekommen eine quirlige junge Dame, die uns auch gleich mit Infos über den Tempel und die Bedeutung der Buddha-Statuen aufklärt
Durch die perfekte Organisation mit den Gruppen gibt es immer wieder Momente das tolle Bauwerk ohne Menschen zu fotografieren
Schon am Eingang haben wir ein älteres indonesisches Paar kennengelernt. Er war schon 77 Mal hier und ist Forscher, arbeitet für ein Institut in Jakarta und seine Tochter studiert witzigerweise Lehramt in Braunschweig—nur 20km von uns!
Natürlich tauschen er und Thomas ihre Karten aus…
Nach und nach werden die Gruppen auf die Pyramide gelassen und wir dürfen nach anschaulichen Erklärungen unserer Guide eine Ebene nach der anderen erkunden.
Insgesamt 9 Stockwerke türmen sich auf der quadratischen Basis von 123m Länge
Interessant: Die Anlage wurde von 2011-2017 mit Finanz- und Sachhilfe der Bundesrepublik Deutschland restauriert!
Die Anlage wurde im 10. und 11. Jhd verlassen und geriet in Vergessenheit. Es lag an der Machtverschiebung Richtung Osten Javas und/oder auch am heftigen Ausbruch des Vulkans Merapi im Jahr 1006.
Die Anlage wurde unter Vulkanasche und Vegetation begraben, bis sie 1814 wiederentdeckt und 1835 von Europäern wieder ans Tageslicht gebracht wurde
In jeder der 73 StuPa befindet sich ein Buddha—hier hat man den oberen Teil weggelassen um einen Buddha zu zeigen
Immer wieder staune ich über die tolle Organisation der Indonesier. Wir haben 20 Minuten alles quasi für uns allein—täglich werden maximal 1000 Besucher zugelassen—heute am Sonntag wurde die Zahl auch mit Sicherheit erreicht!
Fast zwei Jahrhunderte war Borobudur das geistliche Zentrum des Buddhismus in Java. Bis es mit dem Fall des hinduistischen Königtums für fast 1000 Jahre in Vergessenheit geriet
Als man es 1709 wiederentdeckt, war es so von Vegetation überwuchert, dass man es nur als Borobudur-Hügel bezeichnete
Nach ca einer Stunde sammelt unsere Guide ihre Schäfchen wieder alle ein, da wir nun Platz für die nächste Gruppe machen müssen. Die 30 Leute unserer Gruppe kamen aus Frankreich, Holland, Deutschland, Südkorea und ein paar aus China. Auf Letztere müssen wir extra lange warten, die müssen extra gebeten werden. Ich staune immer wieder wie das Mädel genau weiß, wer fehlt..Sie verrät uns, dass sie die Leute anhand der Füße unterscheidet…
Nach ein paar letzten Fotos….ich weiß—es sind wieder unendlich viele…
Geht es den langen Weg zurück zum Parkplatz.
Langer Weg?
Ja!
Denn wir werden per Schilder geschickt durch die ganzen Souvenirgassen mit hunderten von Shops geleitet.
Mit 4 Verkäufern im Schlepptau erreichen wir unser Taxi in dem unser Fahrer brav wartet. Tatsächlich kennt uns einer der Souvenirverkäufer und bringt uns zielstrebig zum richtigen Wagen, weil er uns schon bei unserer Ankunft dort
abgefangen hat…
Unser Taxifahrer ist am daddeln und zeigt uns seine Tochter, mit der er gerade einen Video-Chat hat. Sie studiert in England und wir müssen sie auch kurz begrüßen.
Na—da haben wir doch mit unserer Fahrt ein gutes Werk getan, wenn er seine Tochter im Studium unterstützen muss…
Nun fahren wir wieder zurück—zum Glück gehts etwas schneller—wir brauchen nur ca 1 Stunde—heute morgen waren es 1,5 Stunden für die 42km
Unterwegs buchen wir unsere Tour für morgen. Da soll es zur Höhle „Goa Jamblang“ gehen. Über die Webseite gibt es eine Nummer für WhatsApp und sofort bekommen wir eine Rückmeldung. Da die Höhle über 50km entfernt ist, fragen wir nach einem Pick-up und tatsächlich werden wir uns schnell handelseinig!
Am Hotel angekommen entlohnen wir unseren Fahrer und versprechen, ihn für übermorgen wieder zu kontaktieren.
Er bekommt für den heutigen Tag 500.000 IDR (30 Euro) -plus ein kleines Trinkgeld.
Das war ein guter Deal für uns - und ich glaube er ist auch sehr glücklich und macht für den Rest des Tages frei..
Mit „Grab“ wäre die Fahrt tatsächlich genauso—oder sogar teurer gewesen…komisch…
Wir gehen noch zum Bahnhof und erkundigen uns nach der Fahrt nach Surabaya—dann bummeln wir zurück und suchen uns etwas zum essen….
Hier werden wir fündig und bestellen uns eine Schüssel mit Mie, Ei und viel Gemüse.
Wir schauen zu, wie gekocht wird und bestellen dann kurzerhand dasselbe
Viele junge Leute scheinen ständig außer Haus zu essen….es schmeckt köstlich! Und die große Portion kostet nicht mal 1 Euro!
Dann gönne ich mir noch eine Fußreflexzonen Massage auf der Straße. Das war allerdings eine Schnapsidee—ich habe eine gute halbe Stunde gelitten. Eigentlich hätte ich schon die Flucht ergreifen sollen, als ich meinen Vorgänger beobachtete. Er zuckte oft und verzog das Gesicht.
Also—viele Punkte waren sehr schmerzhaft. Er verstand vielleicht auch was von seinem Fach, aber der erwartete Genuss blieb aus. Morgen werde ich einen großen Bogen um ihn machen
Nach einer leckeren „Bakso“ (Suppe) gehen wir zum Hotel. Wir bestellen uns ein „Breakfast to Go“ für morgen und dann in die Heia—Wecker ist auf 6 Uhr gestellt!
| Aufbruch: | 14.07.2023 |
| Dauer: | 3 Wochen |
| Heimkehr: | 06.08.2023 |
