Endlich wieder Indonesien: Borneo&Java
30.07.2023: Pulau Bawean / Roundtrip
Kurz vor 9 Uhr steht Mr. Haris mit seinem Scooter bei uns auf der Matte. Ein weiterer Scooter mit einem weitern Fahrer hat er mitgebracht und wird uns als Mr. Haifa vorgestellt.
Ich amüsiere mich ja etwas über die Bezeichnung „Mister“ vor jedem Namen.
Aber wer schon in indonesischen Familien war oder dort Freunde hat, kennt das.
Wie so viele Dinge, ist es bei mir in eine hintere Schublade gewandert und vieles kommt nach und nach wieder hervor.
Yana hat einige Hotspots mit Mr. Haris abgesprochen, die wir unbedingt sehen wollen. Das erleichtert das Ganze ungemein, denn die Englischkenntnisse von Mr. Haris beschränken sich auf wenige Worte.
Ich zeige hier mal die Karte von Map.me. Wie schon erwähnt, ist diese noch ganz weiß, lediglich die Hafenstadt Sangkapura, der Ort Tambak und der kleine Airport ist eingezeichnet—alle anderen Punkte sind von mir-die haben wir besucht.
Die Inselbewohner sind sehr stolz auf dieses Damwild, welches endemisch auf Bawean und vor dem Aussterben bedroht ist
Thomas beschließt an dieser Stelle die Tour abzubrechen und zum Hotel zurück zu fahren, weil er erkältungsmäßig etwas angeschlagen ist und das Sitzen auf dem Scooter zu anstrengend ist.
Ich werde die Tour alleine fortsetzen—kurze Zeit später haben wir eine Reifenpanne und wir suchen eine Reparaturwerkstatt
Da haben wir eine—der Mann muss aber auch erstmal losflitzen und irgendwelche Ersatzteile oder Werkzeug holen.—in der Zwischenzeit warten wir hier auf einem Gazebo oder „Dhurung“ - wie sie hier auf Bawean heißen…das sind diese typisch indonesischen überdachten Holzplattformen
Ich leihe mir ein Kabel und lade meinen Router auf—leider habe ich das letzte Nacht vergessen und stehe nun ohne Internet da
Nach einer Weile kommt eine Frau mit Scooter vorbei, stoppt und bittet um ein Foto mit mir—ich habe den Verdacht, dass „Haris“ seine Freunde kontaktiert und sie über seine „prominente“ Begleitung informiert…
Ein junges Mädel kommt mit einer Schüssel Suppe aus dem Haus und bietet sie mir an. Ein typische „Ayam Bakso“ erklärt sie mir. Ich probiere sie vorsichtig und schnappe nach Luft SO scharf!
Sie schaut mich verständnislos an, fühlt an der Schale und wundert sich—die ist doch nicht heiß..? Ich ringe nach Luft und sie versteht—nimmt die Suppe wieder mit und bringt mir ein Wasser.
Ich sehe sie nicht wieder und hoffe nur, sie ist mir nicht böse…
Als der Reifen repariert ist, gehts weiter und wir stoppen an diesem Punkt mit Blick auf „Cina Beach“ - der Strand dort soll wunderschön sein
Wir „brettern“ weiter, ins Landesinnere zum Kratersee. Zu meiner Freude sehe ich jetzt öfter diese süßen Affen -die Meerkatzen am Straßenrand….sie sind hier sehr scheu und springen schnell ins Gebüsch…
Jetzt, wo ich weiß, dass es hier Affen gibt, mag ich die Insel noch mehr…
Nun gehts hinauf zum Kratersee, dem „Danau Kastoba“—wir müssen vor diesem Aufstieg parken—von hier wäre es noch 30 Minuten zu trekken, lt Mr. Haris
Schade-man sieht es nicht , aber dieser Weg ist sowas von steil!-
Teilweise hat fast das Gefühl waagerecht zu gehen
Mr Haris ist mächtig am schnaufen, aber die Zigarette geht niemals aus dem Mundwinkel—wir sollen hier mal schauen, was die Damen machen. In Wirklichkeit denke ich, braucht er einfach eine Pause…
Die Damen ziehen hier das harte Mittelstück aus den Blättern
Am See ist eine Gruppe Jugendlicher—klar, es ist Sonntag!!
Was machen die da? Sie angeln kleine Fische fürs Aquarium—ich glaube, es sind Barsche-stolz zeigen sie mir eine Tüte, in der unzählige Fische zappeln
Ein Mädel spricht gut Englisch und wir plaudern—sie sind wieder sehr interessiert, woher ich komme…etc…
Ich gehe hier nicht ins Wasser, denn laut Wikipedia ist dieser See verflucht.
Eine der Lokalreligionen ist hier Schamanismus.
So glaubt man, dass die Menschen, die hier im Kratersee baden verflucht werden und bald sterben.
Finde ich etwas gruselig…
Ich verteile meine letzten Süßigkeiten, auch von Xenias Babyparty gibts noch ein paar süße „Schnuller“
Sie laden mich auf ihren „Dhurung“ ein—ich soll zugreifen. Ich probiere natürlich ein paar Sachen. U.a. Auch die eisgekühlte „Susu“ -die gezuckerte und stark verdünnte Dosenmilch
…und noch ein paar Selfies….dann noch mit einigen der Jungs einzeln…ich glaube ich stand für 20 Fotos Modell….
Nach einer Stunde brechen wir auf. Auch die Jugendlichen müssen bald zurück, weil sie noch beten müssen.
Auf dem Rückweg besuchen wir noch dieses „Rinnsaal“ , welches aber auch noch als Wasserfall ausgewiesen ist..
Sieht eher nach einem Badebecken aus….ich mache ein paar Fotos und Mr. Haris ein Nickerchen…dummerweise vergisst er dort seine Sonnenbrille
Wir düsen ein paar Kilometer und kehren dann zum lunch ein.
Das Restaurant war recht groß und gepflegt. Ich komme aber nicht dazu, Fotos zu machen, da ich sofort wieder von einer Gruppe vereinnahmt werde.
Besonders eine junge Frau ist sehr interessiert und gesprächig—wir führen ein sehr lebhaftes Gespräch. Ab und zu richtet sie auch das Wort an Mr. Haris —sie sind wohl Nachbarn, und mir kommt der Verdacht, dass er die ganze Bande herbestellt hat.
Nächste Etappe: die Hot springs….na-die hatte ich mir anders vorgestellt. Eigentlich so in einem Fluß unter freiem Himmel
Ok—zum Glück ist es leer hier. Es gibt 3 Becken, die abgetrennt sind: 2 für Männer und eins für Frauen
Ein Mann ist nur hier und der kleidet sich gerade an…dieses Becken hier ist sehr, sehr heiß…ich werde ermuntert ein Bad zu nehmen. Bin aber unsicher wegen der strengen Regeln bzgl „Badekleidung“
Das ist das Frauenbecken—da ich hier allein bin, eh meinen Badeanzug drunter habe und es ja SO gesund sein soll, gehe ich auch für 15 Minuten in das heiße Becken….es tut echt gut!!
Es ist gerade Niedrigwasser, es gibt hier zwar Restaurants und ein Café aber keine Menschenseele ist hier. Dort hinten sind die Gili-Inseln, auf denen wir gestern waren
Das ist er, die Dinger gibt es hier sehr viele—man hört sie immer schnarren und nachts leuchten sie hoch oben am Himmel wie Ufos…gibt es die bei uns auch??
Habe die noch nie gesehen…
Jetzt gehts im Affentempo zurück zum Hotel—das letzte Stück war echt hart.
Ich bin auch froh zurück zu sein—mein Po tut weh, die Arme und Schultern vom festhalten. Dann die Anspannung, dass man nicht stürzt.
Aber es war SEHR schön!!
Manchmal tauchen sog. Lens Flare in den Bildern auf. Das ist nicht gewollt und hat mit zu viel Licht auf den Linsen im Objektiv zu tun
Aufbruch: | 14.07.2023 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 06.08.2023 |