Angkor und viel Meer
Erlebnisse in Battambang
Battambang - der nächste Morgen...
...der beginnt mit einem wirklich leckeren a la carte Frühstück und dann holt uns der Tuktukfahrer ab, den wir uns für den Tag gechartert haben. Vorab - es war eine gute Entscheidung, wir haben viele Erklärungen bekommen. Weniger schön - es regnete.
Darum haben wir uns erst einmal historische Teile der Stadt zeigen lassen, dazu zählt auch der Centralmarket mit einer wirklich bunten Vielfalt.
Begonnen haben wir im Schneiderbereich, hier wurde an sagenhaft alten Nähmaschinen gearbeitet. Mädchen übernahmen die Perlen- und Pailettenstickerei.
Die Ergebnisse konnten sich wirklich sehen lassen, das kriechende Baby war übrigens echt und keine Deko.
Der Goldbereich fühlte sich gänzlich unpassend an. Aber hier sind vor allem chinesische Touris Adressat.
Bei den Fleischwaren wurde es dann exotischer- man beachte die Schlangen und darunter, das sind Frösche.
In der französischen Kolonialzeit entstandene Gebäude werden ansatzweise jetzt erhalten und saniert. Neben vielem, das verfällt, ist das ein Lichtblick in Battambang.
Weiter ging´s zu sogenannten Ancient houses, alte Khmer-Holzhäuser, bereits 100 Jahre alt. Beeindruckend, für die Haushülle und das Innenleben werden bewusst verschiedene Hölzer eingesetzt und Innenwände mit einem Gemisch aus einheimischen Stoffen (alles was es so gab/gibt) hergestellt.
Der Holzfußboden sieht aus wie neu...
Ancient houses übrigens deshalb, weil hier Familien richtig leben und gegen ein kleines Entgelt die Häuser Besuchern präsentieren - ein toller Ansatz.
Der Regen hatte inzwischen aufgehört...bloß gut.
Weiter ging´s in einen thailändisch geprägten Tempel, der gleichzeitig Mönche beherbergt. Gerade wird gefeiert - 15 Tage lang.
Das nächste Ziel - Bamboo train...von vielen Battambang-Reisenden der letzten Jahre als Highlight präsentiert. Das durfte auch bei uns nicht fehlen.
Schon bei der Anfahrt war es seltsam, wir waren die einzigen Gäste. Train ist übrigens zu viel gesagt, denn es sind Wägelchen, die mit Bambus bestückt sind, darauf kommt noch eine Matte, darauf die Sitzkissen, vorn wird der kleine Motor draufgestellt, der über einen Riemen die Vorderräder antreibt. Eine abenteuerliche Konstruktion. Die Fahrt kostet 5 Dollar/Nase.
...bis zu 30 km/h schnell, an Straßenkreuzungen wurde langsam gefahren....aber nach kurzer Zeit war Schluss. Und es ging zurück und in die andere Richtung...3-4 km...das war´s.
Als Ursache haben wir dann herausgefunden, dass der Bamboo Train die entstandenen Highways nicht mehr kreuzen darf....und damit ist die Fahrt zu dem 7 km entfernten Dorf Geschichte, es kommen kaum noch Kunden, das abenteuerliche Abbauen, wenn Gegenverkehr kommt, passiert nicht mehr...das Ganze ist wohl dem Untergang geweiht.
Wir hatten uns auf das Erlebnis wirklich gefreut, können es aber in dem gegenwärtigen Zustand nicht empfehlen. Es war irgendwo davon die Rede, dass eine neue Bamboo-Train-Strecke entsteht. Also vorher gut recherchieren, wer das machen möchte.
Auf der Rückfahrt sieht man noch tiefe Seen der Niederschläge der letzten Tage, aber das schreckt hier niemanden.
Nächste Station, eine Lotus-Plantage. Von der Pflanze wird einfach alles verwendet. Die hier sichtbaren ganz zarten Fäden sind die Grundlage für Lotus-Seide...schwindelerregend teuer.
unterwegs wieder mal eine Delikatesse. Auch hier gibt es Alternativen...entweder Schlange oder gegrillte Ratte...der Schwanz ist zur Deko noch dran...nein, wir haben nicht probiert.
Am zeitigen Abend waren wir dann in der killing cave und vor der bat cave....in Verbindung mit einem Tempel vor und einem auf dem Berg.
Die Geschichte der killing caves passt leider zur jüngeren Geschichte von Kambodscha... hier wurden unter der Herrschaft der Roten Khmer in de 70er Jahren 3.000 Menschen umgebracht...im ganzen Land waren es 2.000.000 (!), ein Viertel der damaligen Gesamtbevölkerung.
Wir haben bewusst keine Fotos davon gemacht - wer in Battambang ist, sollte sich das ansehen.
Die Fledermäuse der bat cave verlassen zu vielen Tausenden die Höhle...ein beeindruckendes Schauspiel, dass wir schon kennen...von Mulu. Sehenswert. Ringsherum gibt es vielen Essenstände, Tisch und Stühle...es wird jeden Tag zelebriert.
Es war ein interessanter Tag in Battambang, der Tukturfahrer hatte daran seinen Anteil. Aber nun wird es Zeit weiterzufahren.
Wir haben in der Stadt noch einmal gut gegessen und sind dann gegen 8 zu Fuß zurück zum Hotel. Was man aber auch betonen kann: Auch in den finstersten Ecken - wir haben uns in keinem Moment unsicher gefühlt.
Morgen 7 Uhr gibt´s Frühstück,. mit dem Taxi geht es 7.30 Uhr nach Pailin zur Grenze nach Thailand. Also Daumen drücken, dass alles klappt...wir wollen morgen Abend barfuß in einer Strandbar sitzen und einen Cocktail schlürfen...
Die Auflösung von Suchbild: Der Affe sitzt auf der Palme.
Und der Wetterbericht: Es ist jetzt 22 Uhr und draußen gewittert es wieder und gießt in Strömen. Haben wir irgendwie heute Glück gehabt...und hoffen, dass morgen alle Straßen intakt sind.
Aufbruch: | 28.09.2023 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 15.10.2023 |