Mit dem Motorrad durch Vietnam
Mai Chau
Gegen Mittag erreiche ich den Cuc Phuong Nationalpark. Ich suche mir ein Zimmer und nach meiner üblichen Mittagsruhe, schaue ich mir die Gegend an.
Am Abend treffe ich noch jemanden, der einigermaßen Englisch spricht. Er wurde per Telefon heran beordert, weil man in der Restaurantküche nicht verstand, was ich wollte. Es ist mittlerweile zur Routine geworden, das ich in der Küche auf die Dinge zeige, welche ich gerne essen möchte. Nur konnte ich diesmal den Reis nicht finden. Danach bin ich mit meinem Dolmetscher ins Gespräch gekommen. Er erzählte mir, dass er Lehrer ist und Englisch unterrichtet, was bei mir etwas Verwunderung auslöste. Ich wollte etwas über seine Ansicht zum Sozialismus wissen, da ich ja selbst in einem sozialistischem Land aufgewachsen bin, aber da wich er aus. Wir sprachen über seine Arbeit und er berichtete, dass er 200 USD im Monat verdienen würde. Das sind 50 USD mehr, wie ein Arbeiter in der Fabrik bekommt. Allerdings gäbe es da regionale Unterschiede.
2.Tag
Am nächsten Tag fahre ich weiter Richtung Hoa Binh, wo ich bleiben wollte, bis ich meinen Pass abholen kann. Zuvor suche ich noch einer kleinen Seitenstraße, von der aus man einen schönen Blick auf den Fluss Song Da haben könnte. Da der Weg nicht in meinem Navi verzeichnet ist, kann ich nur schätzen, welche Straße die Richtige sein könnte. Es geht lange Zeit bergauf, es wird bitter kalt und nass. Ich denke, es macht unter diesen Umständen keinen Sinn, einen Weg zu fahren, der sich vielleicht nach einigen Kilometern in eine Schlammpiste verwandelt. Allerdings wird mir langsam klar, dass ich hier vor zwei Wochen schon einmal war und falsch abgebogen bin. Ich erinnere mich an einen herrlichen Blick auf ein wunderschönes Tal. Es sind noch 15 km, also fahre ich mal dort hin.
Also Planänderung, ich bleibe hier.
Leider wird der Aufenthalt aber bald sehr unangenehm. In der Nacht wache ich auf und es hat mich voll erwischt. Ich habe heftige Bauchschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und so weiter. Ich schleppe mich den Rest der Nacht zum Klo und wieder zurück. Ich löse ein Erbrechen aus, in der Hoffnung den Magen zu entlasten. Ich fühl mich richtig Sch..... Am nächstem Tag das gleiche Spiel. Da ich durch den flüssigen Durchfall Unmengen an Wasser verloren haben sollte, muss ich was trinken. Also ziehe ich mich ganz langsam an und versuche den Laden nebenan zu erreichen. Beim Treppensteigen muss ich mich zwischendurch hinsetzen, mein Puls rast und mir ist übel. Im Laden muss ich plötzlich gegen meinen Darme ankämpfen, der sich mit aller Gewalt am unpassendstem Ort entleeren möchte. Ich verliere. Egal, zurück, Hosen wegwerfen, waschen, schlafen.
30 Stunden später, es ist vorbei. Nun, noch nicht ganz , aber ich bin wieder Mensch. Die Bauchschmerzen werden wohl noch ein paar Tage anhalten und ich habe noch nicht meine volle Kraft zurück, aber ich denke es sollte reichen, um Morgen nach Hanoi zu fahren, um mein Visum abzuholen.
Aufbruch: | 23.10.2015 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 11.12.2015 |