GO WEST
Jasper !: 11.07.06 Calgary - Waterton N.P.
Ganz so früh schafften wir es dann doch nicht. Es wurde 10 Uhr. Braucht halt seine Zeit bis 2 Weiber geduscht und ihre Haare fertig gemacht haben. Was soll's, wir sind ja schließlich nicht auf der Flucht. Erster Stopp war der Olympic Park am Rande von Calgary.
Dann ging es über die 22 runter Richtung Süden, Waterton N.P.. Nach einer PP wechselte ich auf die Beifahrerseite. Hier führen wir dann falsch ab. Wir haben beide nicht bemerkt, dass wir nicht wieder auf der 22 waren. Sind einfach eine Straße zu früh rechts gefahren. Das war ein recht interessanter Umweg. Als wir eine Ausfahrt zum drehen nutzen, kam gerade ein Wagen raus. Der Fahrer fragte uns, wo wir hin wollten und sagte wir sollten ihm einfach folgen. Er kannte sich sehr gut dort aus. Nach dem 2´ten Abbiegen wussten wir schon nicht mehr wo wir waren, noch in welche Richtung wir fuhren. Alleine hätten wir niemals aus diesen Schleichwegen raus gefunden. Wir waren im Absoluten Hinterland, bzw. Farmerland. Zurück auf der 22 fuhren wir dann erneut an unserem PP Platz vorbei.
Die Landschaft hatte sich geändert. Rechts sah man noch die Rocky Mountains, aber alles andere war grüne, leicht wellige Prärie.
Mit vielen großen auf der Strecke verteilten Farmen, Rinderherden, Feldern und Wiesen mit den rissigen Heurollen darauf.
Sehr entspannend, besonders wenn man nicht fährt. Und so döste ich tatsächlich etwas ein. Geweckt wurde ich dann von Polizeisirenen und einem fragen- verzweifeltem:" Kerstin?!". Nachdem ich Mineko rechts ran fahren gelassen habe. Konnten wir erstmal aussteigen und dem netten Polizisten gegenübertreten. Aus dem Schlummer gerissen wußte ich natürlich nicht, warum wir angehalten wurden. Ganz einfach Mineko war gut 20 km zu schnell gefahren. Entgegen meinem Ratschlag hat sie nicht den Cruser genutzt, der gerade das auf den langen geraden Strecken, die zum schnell fahren geradezu einladen, verhindern soll. Nach Aushändigung unserer Papier und Beantwortung einiger Fragen, mussten wir sehr lange 5 Minuten im Auto warten. Zum Guten Schluss ließ er uns noch mal mit einem Schrecken davon kommen, ansonsten wäre es auch sehr teuer geworden. Vielen Dank. Er meinte nur ich sollte doch jetzt lieber weiterfahren. Das war mehr Glück als sonst was. Buuuhhhh! Noch mal Schwein gehabt. Jetzt hellwach und total aufgekratzt durch diesen Stopp, setzten wir unsere Fahrt fort und fanden in unserem unfassbaren Glück unser Lachen und unsere Gute Laune wieder.
Keiner von uns wird so schnell wieder zu schnell fahren. Seitdem nutzt Mineko auch dankbar den Cruser. Hier in Kanada ist er wirklich ein Geschenk. Man merkt nämlich gar nicht, wenn man zu schnell fährt.
Gegen 6 waren wir dann auch endlich im Waterton N.P., wo wir uns als erstes einen Zeltplatz besorgten. Simone war so freundlich uns ihr Zelt
und ihre Isomatten zu leihen. Nach erfolgreichem Aufbau unseres Zeltes und eine kalten Abendessen, besichtigten wir noch den Red Rock Canyon
und das am N.P. angrenzende Bison Gehege.
Hier sah man herrlich den Kontrast von Prärie und Mountains. Gegen 10 wollten wir nur noch ins Bett und fuhren zurück zu unserem Zelt. Kurz vor unseren Zelt kam uns dann, wohl gemerkt bereits auf dem Campingplatz, ein Grizzli Bär entgegen. Stand so hinter einer Kurve, mit dem Kopf im Gebüsch des Straßenrandes, dass ich ihm bald den Hintern abgefahren hätte. Also noch schnell ein paar Bilder machen, leider war er recht schnell trotz seiner Größe und seines Gewichtes.
Im Zelt hörten wir dann natürlich jedes kleine Geräusch. Geregnet hat es dann des Nachts auch noch. Geschlafen hat glaube ich keiner von uns viel.
Aufbruch: | 03.05.2006 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | April 2007 |