GO WEST

Hi Guys!

Aufgrund leichter Schlüsselprobleme mit meinem Auto, bin ich dann doch erst am Muttertagssonntag von Shelley und Ihrer Familie Richtung Jasper N.P. aufgebrochen. Es waren gute 600km und eine sehr schöne Strecke. Es ist absolut beeindruckend die Mountains ganz langsam immer näher kommen zu sehen. Und trotzdem ist es dann eine Überraschung, wenn man um eine Kurve fahrt und unvermittelt den höchsten Berg der Rocky Mountains, den Mt. Robson (3954 M) direkt vor sich sieht.

Im Mt. Robson Prov. Park habe ich dann gestoppt und im Information Center nach einer Unterkunft für die Nacht gefragt. Ich hatte die Wahl eine weitere Stunde nach Jasper zu fahren oder 5 Minuten zurück zur Mt. Robson Moutain River Lodge B&B. Da mir denn Park näher ansehen wollte, entschied ich mich, mir das B&B mal anzusehen und nach dem Preis zu fragen. Ich dachte ich wäre total falsch gefahren! Mitten im Wald am Swift Current Creek landete ich und wurde von einer ganz lieben Collien empfangen. Sie hatte leider nur noch eine Cabin frei, machte mir dafür aber einen sehr guten Preis. Besonders faziniert hat mich wieder einmal die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen hier. Collien hat mir sofort Tipps gegeben, was ich mir ansehen muss und welche Wanderung ich am besten machen sollte. Die Cabin war ein absoluter Traum. Hier hätte ich es auch länger aushalten können.

Am Morgen hat Collien mir dann noch den Tipp gegeben, länger in Jasper zu bleiben und mir gesagt, wo ich nach einer günstigen Unterkunft schauen kann, wenn ich möchte. Natürlich müsste ich unbedingt auf einen Kaffee vorbeikommen, wenn ich länger in Jasper wäre. Darauf bestand Sie.
So starte ich dann meine Tagestour:
1. Rearguard Falls (ca. 1km)

2. Wanderung zum Kinney Lake (ca. 5km)

Die Wanderung war traumhaft, wenn auch steil. Die Sonne schien und es waren angenehme 26°C. Man folgte die ganze Zeit dem Flusslauf (So klares Wasser habe ich seltenst gesehen) und wurde mit einem Türkis Farbenen See umrahmt von schneebedeckten Bergen belohnt.

Diesen Weg kann man noch bis zum Robson Pass folgen. Das wären allerdings zusätzliche 20 km (immer natürlich nur eine Strecke) gewesen und zudem noch durch tiefsten Schnee. Im Information Center sagt man mir der Trail wäre noch gesperrt. Bei dem Wetter kaum zu glauben, aber vor 2 Wochen hat es hier noch geschneit. Auf dem Rückweg traf ich auf ein älteres Paar mit dem ich gut 15 Minuten sprach. Es war echt interessant und aufschlussreich. Sie bestättigten Colliens Aussage und meinten Jasper wäre die schönste und zugleich noch ruhigste Stadt in den N.P.´s. Ach ja, und der Schwarzwald wäre kein richtiger Wald, da würde man ja alle paar Minuten auf Menschen treffen.
Nach den Wäldern hier kann ich Ihre Ansicht sogar verstehen.Obwohl ich zugeben muss, dass der Schwarzwald bestimmt nicht so gefährlich ist.

Es ist mir manchmal doch komisch geworden in diesem riesigen Regenwald mit seinen umgefallen, moosbehangenen Bäumen und dem Wechselspiel von Licht und Schatten. Und das trotz befestigten Weg, dem Wissen vor mir ist ein junges Paar und der Bärenglocke. Aber es hat sich gelohnt, oder ?

3. Overlander Falls (ca. 1,5 km)

An diesem Tag hatte ich das Gefühl, Kanada bestehe nur aus Wasser, Bergen und Wäldern mit fast unberührter Wildnis.
Beendet habe ich diesen herrlichen Tag mit der Fahrt nach Jasper und einer Stunde Zeitverschiebung. Bin Euch jetzt nur noch 8 Stunden hinterher.

Da das Informations Center dadurch schon zu hatte, bin ich zum Hostel gefahren um günstig zu übernachten. Das Hostel liegt etwas ausserhalb und wieder einmal hatte ich das Gefühl nicht anzukommen. Diese Übernachtung hat mich gelehrt, dass ich nicht über die Fähigkeit verfüge, in einem Raum mit 30 Frauen, schlaf zu finden. Das und die herrliche Stadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten rundherum hat mich am Dienstag dazu bewegt mich nach einer günstigen Unterkunft umzusehen.