Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.
Saigon / Ho Chi Minh City
Nach dem wir das, von Pierre einem Bekannten aus Dalat, Guesthouse in Saigon gefunden hatten "Ngoc Son", machten wir uns auf, die "Travelagencies" zu vergleichen und eine Tour zu den Cao Dai Tempeln und den Cu Chi Tunnels zu buchen. Nachdem wir von etwa 15 Agencies die Prospekte hatten gingen wir in ein Restaurant und assen ein indisches Curry. Bevor wir uns wieder in unsere Unterkunft aufmachten, sie war ein bisschen neben der Touristenmeile (Ruhig), buchten wir bei Mekong Adventure Tours die Reise nach Cao Dai und den Tunnels.
1. Tag
Am naechsten Morgen mussten wir uns um 7.15 bei der Agencie einfinden. Wir fuhren relativ puenktlich ab.
Cao Dai Tempel
Um 11.45 waren wir an diesen Tempeln. Der Gottesdienst fing um 12.00 an, aber wir mussten schon um 12.20 beim Bus sein! Wie man sieht steht die Besichtungszeit in keinem Verhaeltnis zur Fahrzeit!
Die Cao Dai Glaubensgemeinschaft setzt sich aus fast allen Religionen zusammen. (Budhisten, Hinduisten, Christen und Konfuzianer) Einer der beruehmtesten Anhaenger war vielleicht Victor Hugo der franzoesische Schriftsteller. Es handelt sich um eine junge Glaubensgemeinschaft. Sie wurde im letzten Jahrhundert gegruendet (ca. 1912).
Die Gebaeude sind sehr farbenfroh gestaltet und haben von allen vertretenen Religionen Symbole. Zum Beispiel fand man Jesus am Haupttor neben Budha und Konfuzius. Aber das Dach war wieder sehr Chinesisch angehaucht (Drachen auf dem Giebel).
Die Zeremonie, fanden wir, schien uns mehr ein Theaterstueck als eine Messe. Die Glaeubiger trugen weisse Gewaender und Muetzen in verschiedenen Farben, je nach Glaubensrichtung. Die Betenden wurden in Reih und Glied gerueckt, damit es auf dem Foto perfekt aussieht.
Auch fanden wir das es sehr viele Ordner gab, die auf die Einhaltung der Regeln achteten.
Nach dem Mittagessen machten wir uns auf, die Tunnel der Vietcong im District Cu Chi zu besichtigen.
Cu Chi Tunnels
Die ersten Tunnelanlagen wurden schon in den Jahren 1940 von Bauern gebaut. Waerend des Vietnamkrieges gegen die Amerikaner wurde das Tunnelsystem auf ca. 250 Km ausgebaut. Zuerst wurden einfache Schutzbunker unter den einzelnen Huetten errichtet, die dann miteinander verbunden wurden. Nachdem das ganze Dorf untertunnelt war verband man die einzelnen Weiler miteinander. Auf dem Hoehepunkt des Krieges konnten die nordvietnamesischen Truppen von Kambodscha bis nach Saigon untertage gehen. Das Paradoxe war, dass die Amerikaner der 25. Division ihr Hauptlager direkt auf den Tunneln errichteten und so den Vietnamesen einen Zugang ermoeglichten. Was zur Folge hatte, dass sie von innen im hochbefestigten Lager beschossen wurden. Auf diesem Gebiet wurden die meisten Bomben des ganzen Krieges abgeworfen. Die Amerikaner unterschaetzten die strategische Bedeutung des Systems. Da der Vietcong alles in diesen Tunneln hatte was er brauchte. Es gab da auf drei Stockwerken Spitaeler, Schlafraeume, Esszimmer, Kuechen, Munitionslager, sogar Waffenfabriken in denen sie Blindgaenger der Amerikaner in Granaten und andere Sprengsaetze recyklierten.
Kaum am Ort des Geschehens angekommen fing es an sintflutartig zu regnen. Nachdem wir alle ein wegwerf Ponchos (in den Farben rosa oder violette , fuer uns ein Guesselsack!) gekauft hatten, ging es zu den Tunneln. Wir wurden vorbei an verschiedenen Fallen gefuehrt, die sie fuer die Amerikaner aufgestellt hatten. Sie waren eigentlich recht primitiv jedoch sehr wirkungsvoll. Sie zielten nicht auf die Toetung hin sondern auf eine moeglichst schmerzhafte Verletzung. Damit der psychologische Effekt auch noch gebraucht wurde. Als naechstes konnte man auf dem Schiessstand seine Kuenste unter Beweis stellen. Man konnte alle moeglichen Waffen schiessen, z.B. M60 Maschinengewehr oder eine AK47. Aber die Sicherheit war eher mangelhaft da man kein Gehoerschutz bekam!!! Die ganze Sache ist auch noch sehr kostspielig.
Die gesamte Anlage wurde richtig Touristisch aufgezogen, denn am Schluss musste man durch den Souveniershop gehen, wo man allerhand unnuetzes Zeug, z.B. Flugzeuge aus leeren Patronenhuelsen bekam (die nach Singapur gar nicht eingefuehrt werden duerfen). Bei der Rueckfahrt hatten wir noch die Nachwehen des Bushbesuchs zu spuehren, Stau und Polizei ueberall.
2.Tag
Da wir merkten, dass man in dieser Stadt in kurzer Zeit nicht alle Sehenswuerdigkeiten zu Fuss erreichen kann, haben wir uns fuer eine Citytour entschieden. Das beiinhaltete: Eine Lackwarenfabrik, Das "War remenants museum", Palast der Einheit, das alte Postbuero, die Kathedrale Notre Dame, der chinesische Markt (Cholon) und einige Tempel. Nachdem wir nach ueber einer Stunde und drei Reisebueros weiter abgeholt wurden ging es los. (Wir fanden heraus, dass die Reisebueros die Touren zusammenlegten. Das heisst man konnte STA buchen und ging mit Happytours.) Das "War remenants museum" war sehr eindruecklich und graesslich. Es wurden einem die Graeueltaten aus dem Vietnamkrieg gegen die Amerikaner gezeigt. Besonders die Fotoreportagen liessen einem froesteln. Schade war nur, dass nur die eine Seite des Krieges gezeigt wurde, naemlich die der Vietnamesen, also fast schon Propaganda. Das auch die Vietnamesen schlimme Dinge im Krieg gemacht haben, wurde hier verschwiegen. Natuerlich war es nicht richtig, was die Amerikaner mit Vietnam gemacht haben, aber man sollte in einem solchen Museum objektiv sein und auch die amerikanischen Opfer zeigen. Die US-Soldaten waren meist ja nicht freiwillig da im Krieg gewesen, sondern einfach eingezogen worden.
Aufbruch: | 22.10.2006 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 11.01.2007 |
Vietnam
Kambodscha
Neuseeland