Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Reisezeit: Oktober 2006 - Januar 2007  |  von Rolf Weiersmueller Jolanda Erny

Phnom Penh

Nachdem wir ausgeschlafen haben und von einem Stromausfall geweckt wurden, wurde es unertraeglich heiss, da der Fan ausgefallen ist, genossen wir ein vorzuegliches Fruehstueck auf der Seeterasse. Nachdem Jackie und Rich, unsere neuen Freunde aus England, zu uns gestossen waren, beschlossen wir die Stadt gemeinsam unsicher zu machen. Als wir zum Hotel hinaus kamen, wurden wir schon von den ersten Tuk Tuk-Fahrern bestuermt. Wir mussten ihnen klar machen, dass wir lieber zu Fuss gehen wuerden, was verstaendnisloses Kopfschuetteln hervorrief. Doch gesagt getan machten wir uns in der Hitze auf den Wat Phnom zu besichtigen. Dies ist eine Erhebung mit einem Tempel drauf. Wir kamen dabei an der amerikanischen Botschaft vorbei. Sie ist gigantisch und spiegelt wiedermal den Groessenwahn. Am Fusse des Tempels sind einige Affen unterwegs und ein armer Elefant hat sich ein schattiges Plaetzchen, sofern es seine Ketten zuliessen, gesucht. Es ist moerderisch heiss in der Sonne. Doch auch hier ist ein Eintrittspreis faellig. Wie immer, der Preis betraegt 1 USD. Anschliessend gingen wir am Haus des geistlichen Oberhaubtes der Budhisten in Kambodscha vorbei. Es war reich mit Gold verziert und zeigte noch mehr die Diskrepanz zwischen arm und reich. Ich habe uebrigens noch nie soviele Gelaendewagen in einer Stadt gesehen. Es waren nicht die kleinen. Es war immer das Modell XXXL, Supercharged. Aber das hiess nicht, dass die Kambodschaner damit umzugehen wussten. Wir haben einem Parkmanoever zugeschaut und ich habe fuer mich gedacht, mit dieser Leistung koenntest du bei der Fahrpruefung gleich nochmals kommen.
Aber zurueck zum Oberhaupt. Leider konnte man den Prunkbau nicht besichtigen. Darum sind wir weiter zum Koenigspalast gegangen. Unterwegs haben wir noch einen ATM gesucht, da das Geld ja einem Buchstaeblich durch die Finger rinnt. Beim Suchen haben wir ein Schweizer Paeaerchen wieder getroffen, das mit uns die Leidensfahrt von Saigon nach Phnom Penh mitgemacht hat. Wir beschlossen, dass es an der Zeit sei ein Mittagessen zu uns zu nehmen. Als wir die Karte bekamen wurden wir freudig Ueberascht. Die Kueche der Khmer hat Curries. Wir genemigten uns ein solches. Wir sprachen uns mit den beiden ab, dass wir heute Abend zusammen dinnieren wuerden. Gesaetigt und zufrieden machten wir uns jetzt auf, den ATM auszurauben. Die erste Ueberraschung, der Automat gab nur Dollarnoten und keine Riel (Landeswaehrung). Aber gluecklicherweise war gerade der Exchangeschalter daneben und man konnte sogleich die abgehobenen USD in Riel umtauschen. Standartkurs 4000 Riel = 1 USD.

Nachdem wir das Finazielle geregelt hatten gings endgueltig zum Palast.
Er uebertraf wirklich alles, was wir uns vorgestellt hatten. Prunkvoll, gepflegt, viel Gold und eine ruhig, es war unglaublich. Wir haben unerlaubt, man sollte dafuer auch noch zahlen, fotografiert. Mitten im Innenhof hat man ein Haus von Egypten, das man fuer die franzoesische Kaiserin anlaesslich der Eroeffnung des Suezkanals erbaut hatte, aufgestellt. Es passte einfach nicht in diese Umgebung und war schon an einigen Stellen eher baufaellig. Der angrenzende Tempel, Silbertempel, war auch sehr schoen. Wie immer konnte man Budha ein Opfer bringen. Das heisst man wurde regelrecht gezwungen, auch wenn man nicht der Religion angehoerte. Wir haben uns gedacht, was fuer ein Aufschrei es bei uns geben wuerde, wenn man im Vatikan jedem Tourist ein Treueeid auf den Papst leisten lassen wuerde? Doch andere Laender andere Sitten. Uebrigens der Tempel hat den Namen den Silberkacheln, die auf den Boden genagelt wurden, zu verdanken. An einigen Stellen wurden die Kacheln mit Klebeband notduerftig ausgebessert. Auch wurde sie beruehmt, da Koenig Norodom hierb ein Jahr als Moench gelebt hat. Im Anschluss konnte man ein echt kambodschanisches Stelzenhaus besichtigen.
Nach dieser Anstrengung hatten wir uns ein "Zvieri" verdient. Im Lonelyplanet wurde ein Lokal angepriesen, in dem Strassenkinder das Gastronomiehandwerk erlernen konnten und somit von der Strasse wegkomen. Der Namen des Lokals heisst "Friends". Es hat eine buntgemischte Speisekarte. Khmer sowie auch europaeisches Essen sind zu geniessen. Zu sagen ist, dass wir uns absolut in die verschiedenen Shakes verliebt haben. Die Renner waren Apfel-Limone oder Himbeer-Vanille. Aber auch die frittierten Suesskartoffeln mit einer Curry-Mayonnaise sind nicht zu verachten.
Danach machten wir uns mit einem TukTuk, das erste Mal fuer uns, auf den Nachhauseweg. Als wir in unserer Strasse ankamen, lief uns das Schweizer Paeaerchen ueber den Weg und wir haben alle zusammen auf der Seeterrasse das Abendessen eingenommen.

Du bist hier : Startseite Asien Kambodscha Phnom Penh
Die Reise
 
Worum geht's?:
In drei Monaten ans andere Ende der Welt und zurück. Mit folgenden Fixpunkten: Zürich-Singapur-Bankok-Hanoi-HCMC-Phnom Penh-Singapur-Christchurch-Auckland-Singapur-Zürich
Details:
Aufbruch: 22.10.2006
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 11.01.2007
Reiseziele: Singapur
Vietnam
Kambodscha
Neuseeland
Der Autor