Sous le ciel de Paris
Ein Ausflug nach St.-Denis
Paris, 03.02.07
Liebe Lesenden ...
heute morgen wurde ich wach und das erste, was ich sah war: knatschblauer Himmel und strahlender Sonnenschein! Perfektes Timing, schließlich hatte ich mir nach einer anstrengenden Bibliothekswochen und überstandenem, WG-internen Magen-Darm-Infekt einen Ausflug verdient.
Wohin könnte es denn heute mal gehen? In einer E-Mail hatte ich den Tipp bekommen, dass sich in der Sainte-Chapelle ganz prima Kirchenfenster bestaunen lassen ... gesagt getan - hätte ich die E-Mail genauer gelesen! Ich hatte nämlich im Kopf, es sei die Basilique St.-Denis und ... machte mich auf den Weg in den Pariser Vorort St.Denis! (Hierbei herzliche Grüße an Markus W. ich lese Deine Mails demnächst einfach mehrfach durch ... peinlich peinlich ). Die Sainte-Chapelle kommt aber auch noch dran im Besichtigungsprogramm!
Also: St. Denis ist einer dieser tristen Pariser Vororte. Aber es gibt hier zum einen die wirklich fantastische Basilika und zum anderen eine unkonventionelle Universität, die auch Nichtabiturienten offen steht.
Vor der Kirche wurde ich mit meiner Kamera in der Hand sofort als Touristin identifiziert und von einem netten älteren Herrn, der sich wohl nach einem Gesprächspartner sehnte, angesprochen. Auf französisch und ohne Gebiss (also Französisch für Fortgeschrittene). Ich erfuhr nun einiges zur Entstehungsgeschichte der Kirche und versuche mal die Hauptaspekte zu verschriftlichen:
Dionysius, erster Bischof von Lutetia (heute Paris) wurde ca. 250 n.Chr. auf dem Montmartre geköpft. Der Legende nach ist er dann mit seinem Kopf unter dem Arm (*aua*) nach St. Denis gegangen, um dort von der verfolgten christlichen Gemeinde (ansonsten war Paris nämlich noch gallo-römisch) begraben zu werden. Im 5. Jahrhundert wurde dann an dieser Stelle eine Kirche errichtet, die bald zum Wallfahrtsort wurde. Die Abtei hatte einen sehr großen Einfluss im Königreich und über 12 Jahrhunderte hinweg ließen sich Frankreichs Könige hier bestatten (u.a. liegen in Saint-Denis: Karl Martell; Pippin, der Kurze; Heinrich II. und Katharina di Medici. Die gotische Baukunst -so sagt der Franzose- nahm hier ihren Anfang. (Kunsthistoriker mögen meinen Bericht verbessern, sollte ich hier völlig falsche Informationen verbreiten!).
Die Fenster waren ürigens auch hier sehr sehenswert:
Der Besuch lohnt sich auf alle Fälle, wenn man ein wenig Zeit hat. Mit der Metro nimmt man die M 13 (hellblau) bis "Basilique St.-Denis" und folgt ab dort der Beschilderung.
Liebe Grüße und bis bald, Julia!
Aufbruch: | 02.01.2007 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 14.05.2007 |