Sous le ciel de Paris

Montag, 8.1.007

Salut!

Jetzt bin ich schon fast eine Woche hier, da wird es mal wieder Zeit für einen kleinen Erlebnisbericht und die neuesten Fotos aus der Baguette-Hauptstadt. Nach wie vor geht es mir gut und ich habe mich erstaunlich schnell eingelebt. Meine WG ist oberklasse und der heutige erste Tag in der Bibliothek war auch erfolgreich.

Kommen wir zum "Touristen"-Programm ... am Sonntag (7.1.) habe ich aus dem kulturell-touristisch Vollen geschöpft.
Vorteil dabei war, dass viele Sehenswürdigkeiten und Museen am ersten Sonntag im Monat kostenlosen Eintritt gewähren. (Ich mache noch ein Unterkapitel mit der Liste der teilnehmenden Sehenswürdigkeiten.)
Zunächst suchte ich das Musée d'Orsay auf. Das Museum befindet sich in einem alten Bahnhof, bzw. in einer riesigen Bahnhofshalle, was einfach eine ziemlich coole Atmosphäre schafft. Hier gibt es Werke (Gemälde, Skulpturen, Mobiliar ...) aus dem Impressionismus, dem Postimpressionismus und der "Art nouveau"-Zeit. Viele Bilder von Auguste Renoir, Edouard Manet, Vincent Van Gogh und Claude Monet gehören zur Sammlung (um nur die ganz bekannten Künstler zu nennen). Wirklich prima, um einen Überblick zu bekommen und sehr gut aufgeteilt und verständlich erklärt.

Nach dem Museumsbesuch entschloss ich mich dann aufgrund des strahlenden Sonnenscheins und der frühlingshaften Temperaturen (die Klimaerwärmung ist hier übrigens DAS Gesprächsthema, über das man sich schon gerne frühmorgens in der Metro unterhält - neben den anstehenden Präsidentenwahlen natürlich und dem Kannibalen von Rouen), den Triumphbogen zu erklimmen. Also: auf zum Place Charles de Gaulle! INFO: Täglich müssen mehrere Dutzend Touristen "GERETTET" werden, weil sie versuchen den 8-spurigen Kreisverkehr zu überqueren! Es gibt eine Unterführung, um in die Mitte des Platzes zu kommen.

Nach unzähligen Treppen, die ich tapfer erklommen habe (statt joggen)...

...wurde ich dann auf der Aussichtssterrasse mit einem faszinierenden Rundumblick belohnt. Ist eine gute Alternative zum Eiffelturm (und auch die günstigere ... für die Budget-Traveller).

Und damit ihr nicht vergesst, wie ich aussehe ...

Nach diesem Panoramablick über Paris habe ich mich dann wieder ins "Erdgeschoss" des Getümmels begeben und mich mit der Metro in Richtung Seine und Ile de la Cité bewegt.

Da ich aus Versehen eine Station zu früh ausgestiegen bin, landete ich nicht sofort am Seineufer bei Notre Dame, sondern nur am "Hôtel de Ville", dem Pariser Rathaus. Hier ereilte mich dann noch schnell ein restlicher Weihnachtswahnsinn (von dem ich doch hier angenehmerweise verschont geblieben war). Vor dem Rathaus befand sich nämlich noch ein kleiner Weihnachtsmarkt mit Karussel, gebrannten Mandeln und Zuckerwatte, die hier allerdings "Barbe à Papa" (Bart vom Weihnachtsmann=Papa Noel) heißt (irgendwie netter als "Zuckerwatte", oder?!). Außerdem gibt es vor dem Rathaus eine Eislaufbahn, die ziemlich stark frequentiert war.

Weiter ging es zum Centre Georges Pompidou, das momentan eine Hergé ("Tim und Struppi"-Zeichner) Ausstellung beherbergt. Da ich aber nicht noch eine weitere Ausstellung besuchen wollte (kann ich ja nächste Woche noch machen), habe ich mich einfach zu einer kurzen Rast am Brunnen des Centres, der von der Künstlerin Nici de Saint Phalle (inspiriert von Strawinskijs Musik) entworfen wurde, niedergelassen.

Danach noch schnell bei Notre Dame vorbeigeschaut, entschieden, dass dort zu viele Amerikaner und Japaner waren und weiter in ein Konzert mit Mozart-Liedern und -Arien. Exzellenter Pianist, toller Bariton ... schrecklich schaurige Sopranistin. Sowas habe ich eigentlich noch nie gehört! Die Dame hatte eine schöne Stimme, konnte aber nicht singen. Erstaunlich!

Als ich nach Hause kam bin ich mit Julien noch schnell ein Bierchen trinken gegangen, um dann aber auch ganz ganz schnell in mein Bett zu hüpfen und quasi sofort einzuschlafen.

Bis bald. Liebe Grüße von Julia