Sous le ciel de Paris
Exotik in Paris Teil 2
Teil 2! ...
... mit einem einzigen afrikanischen Essen war es nicht getan, laut Credo war das Fischgericht auch nur etwas Kleines ... ein Snack sozusagen!
Am Samstag den 28.4.07 war es dann soweit, ich war wieder zum Essen eingeladen, andere Freunde der kleinen Familie waren auch da. Also volles Haus im Einzimmer-Appartement! Aber eng ist ja bekanntlich gemütlich! Gegessen wurde - nicht unafrikanisch (wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf ) auf dem Boden. Zebra sprang auch ganz unbdarft zwischen allen heissen Töpfen herum ... ich habe das Entspannte Elternsein vieler Franzosen in Paris sehr geschätzt (das ist ernst gemeint!).
Also: Hauptgang 1 (die Vorspeise braucht kein Mensch bei 3!!! Hauptgängen ): Kalbfleisch auf afrikanische Art an Pilz-Auberginen-Gemüse (eine Art afrikanischer Auberginen ist weiß, klein und saubitter!) als Beilage Reis!
Credo (Maître de la Cuisine), Nies (Besuch aus Dänemark) und Zebbie (begeisterte Vorfreude aufs Essen mit Tonton Nies und Auntie Julia)
Hauptgang 2: Hähnchen aus dem Ofen (knüsprisch - wie der Franzose so sagt), mit Sémoul (Fufu = gummiartiger Brei aus Kartoffelmehl ... lecker) und Sauerampfergemüse!
Danach war eine kleine Pause angesagt, die erstens nötig war (man war schließlich ziemlich satt) und die man zweitens so richtig nett mit Musik füllen konnte:
Zum Fotografieren beim 3. Hauptgang (gegrillte Steaks mit Süßkartoffeln und scharfer Soße) ist keiner mehr gekommen ... völlige Übersättigung ... aber es war auch verdammt lecker (MERCI MILLE FOIS - CREDO)! Mel, Naffi (Tochter eines Freundes von Mel und Credo) und ich sind dann auf den hervorragenden afrikanischen Markt in der Goutte d'Or gegangen (für interessierte Parisbesucher: Samstags, Metro 4 Chateau Rouge oder Marcadet Poissonière aussteigen, dann durchfragen ... kennt jeder!) ... hier gibt es tolles Obst, exotische Sachen, die ich noch nie in einer solchen Vielzahl auf anderen Märkten in Europa gesehen habe, tolle Menschen! Man kann sich einfach ein wenig treiben lassen und sich ganz easy ein bißchen exotisches "Urlaubsfeeling" holen.
Es lassen sich allerdings gerade in Vierteln mit hoher afrikanischer Einwohnerzahl oft unschöne Szenen beobachten ... nein ich spreche nicht von Taschendieben oder sonstigen Kleinkriminellen! Ich spreche von -in Paris leider sehr allgegenwärtigem- Rassismus. Beispiel: Ein schwarzer Mann rutscht aus, fällt hin, stößt gegen ein auf dem Bürgersteig abgestelltes Moped, tut sich echt weh und bleibt eine ganze Weile liegen. Im gleichen Augenblick gehen 3 weisse Polizisten Streife und machen was?! NICHTS: außer sich Beifall klatschend und dumm grinsend daneben zu stellen!
Das war nur eine von vielen Situationen, die einen unangenehm rassistischen Beigeschmack hatten, die ich beobachten musste! Widerlich ... und die Aussicht auf Besserung ist da mit der Wahl Sarkozys auch nicht gerade besser geworden - im Gegenteil!
Man möchte den fantastischen Markt auch schließen (er zieht Kunden aus dem kompletten Umland von Paris an und ist bis weit über die Stadtgrenzen bekannt), außerdem möchte man die "gefährliche" Goutte d'Or " entschwärzen ... Ekelhaft diese Haltung!
Aber weiter zum schönen Teil des Tages: Wir kauften also die Erdbeeren für das Dessert und fühlten uns nach diesem kleinen Ausflug auf den Markt sogar wieder in der Lage etwas zu essen!
Mel und Credo sind dann noch ins Kino gegangen, Zebbie genoss einen supercoolen (O-Ton) Babysitterabend mit ihrer Auntie Julia. Danach ging es mit Kind und Kegel (ach nein, es war der Buggy) noch zum Konzert auf den Platz Saint-Michel!
Mein letzter Saint-Michel Abend ... schön, noch mal die ganze Truppe versammelt zu haben!
Ein gelungener Abend!
Liebe Grüße von Julia
Aufbruch: | 02.01.2007 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 14.05.2007 |