Sous le ciel de Paris

Wochenende, 9.3.-11.3.2007

Salut!

Am vergangenen Wochenende habe ich Mechthild (Freundin und Musikkommilitonin), die gerade ein Auslandssemester in Angers absolviert, besucht. Bei schönstem Frühlingswetter hieß es "aus grauer Städte Mauern" ab ins wunderschön grüne Loire-Tal.

Da ich Freitag Abend erst recht spät ankam - schließlich musste der Tag ja gewinnbringend in der Bib genutzt werden - blieb nur noch Zeit, um Meckis Mitbewohnerin Kathi aus Österreich kennen zu lernen und gemütlich gemeinsam das Abendessen zu celebrieren. Mit viel Cidre und genau so viel Spaß - versteht sich!

Samstag:

Studenten sind ja für ihre Vorliebe des frühen Aufstehens bekannt *hüstel* und so schnellten wir taufrisch am nächsten Morgen um 6:30 Uhr aus den Betten! (6:30 Uhr ist KEIN Tippfehler, "schnellen" und "taufrisch" hingegen eher schon).
Ich durfte nämlich an einer Exkursion der Erasmus-Studenten von Angers teilnehmen. Auf dem Programm standen zwei Schlösser des Loire-Tals und zwei Weindegustationen. Versprach also ein spaßiger Tag zu werden ... da verkraftet man auch mal ein frühes Aufstehen. Sofort fühlte ich mich in der netten Truppe sehr gut aufgehoben und voll angenommen. Sehr schön! Amtssprache war natürlich französisch, so fand man auch den gemeinsamen Nenner mit Finnen, brasilianischen Schnitten , Österreichern (liebe Grüße an Hemma und Kathi ... der kleine Dialekt-Seitenhieb musste ja wohl sein) und Polen. Geht doch!

Nach einer etwas längeren Busfahrt, die von vielen dazu genutzt wurde, das Schlafdefizit wieder auszugleichen gab es erst mal eine Pause mit "Pain au chocolat" an einem lauschigen Plätzchen direkt an der Loire.

Weiter ging es zum ersten Schloß: "Chenonceau". Dieses Schloß wird auch das "Chateau des Dames" bezeichnet, denn hier führten die Frauen die Herrschaft, z.B. Diane de Poitiers und Katharina de Medici.

Ausgestattet mit einem guten Schlossprospekt, der einen Führer voll ersetzte und mit Meckis Dumont Kunstführer noch um einige interessante Informationen ergänzt wurde, machten wir uns mit viel Spaß auf Schlosserkundungstour. Hier einige Eindrücke:

Chenonceau hat mir persönlich gut gefallen ... beeindrucken direkt über dem Fluss erbaut und mit faszinierender Ausstattung. Wenn man in der Nähe ist unbedingt besichtigen!

Nach einem kleinem Stück im Bus strebten wir gegen Mittag bereits ungeduldig der ersten Weinverkostung zu! Bevor es an den leckeren Teil dieses Spektakels ging wurden wir aber zunächst in die Kunst des Weinkelterns eingeführt und durften uns auch die "Cave", die Höhle, in der der Loire-Wein gelagert wird (für Kenner: wir befanden uns im Chinon-Gebiet) ansehen.

Nach der ausschweifenden Weinprobe hatte man die nötige Bett- ääähh Busschwere und konnte den Weg (2 Stunden) bis zum nächsten Schloss mit Schlafen überbrücken. Praktisch!

Unser zweites Loire-Schloss war "Azay-le-Rideau", oder wie ich zunächst verstanden hatte "Selleriedo" ... Sellerie??? Während Chenonceau ziemlich weit ab vom Dorf liegt, ist Azay-le-Rideau ziemlich ins Dorf integriert.

Mit ähnlich viel Spaß wie in Chenonceau (und der nötigen Portion Ernst und Interesse) durchstreiften wir auch Azay-le-Rideau. Und siehe da ...

Recht viel Zeit verbrachten wir bei schönstem Wetter im wunderbaren Schlosspark, von dem aus man noch einmal richtig geile Schlossblicke genießen durfte.

Viel Spaß hatten wir auch mit Gänsblümchen (das sollte sich auch am nächsten Tag als roter Faden durch das Wochenende ziehen), die man zum Beispiel unserem Brasilianer Franco so wunderbar in die dunklen Locken drapieren konnte.

Noch schnell einen Schwertkampf ausgetragen (antike Form von Frauencatchen )...

und wieder ein kleines Schläfchen im Bus gehalten (man musste schließlich fit für die nächste Weinprobe sein!).

Noch einmal erfuhren wir, wie Wein gemacht wird und durften dann 4 verschiedene Rotweine probieren, dazu wurden Brot, Ziegenkäse, Lammpastete und Walnüsse gereicht. Nach einer Stunde hinterließen wir ein ziemliches Schlachtfeld, dabei erreichte die Stimmung einen wirklichen Höhepunkt als man begann, sich gegenseitig die jeweilige Nationalhymne vorzu"singen".

Der wirklich schöne Tag endete mit viel Spaß und einer gemischt österreichisch-deutschen Frauengruppe in der Soft Bar in Angers. Hier wurden dann diverse Sissi-Szenen nachgestellt. Nachfolgend diese:

Und hier noch mein Favoritenfoto des Abends von Mecki und Kathi:

Sonntag:

Nach Ausschlafe und ausgiebigem Frühstück haben Kathi, Mecki und ich uns auf dem Weg zum Lac de Maine, dem Naherholungsgebiet von Angers gemacht. Auch hier gaben wir uns dem hemmungslosen Frühlingsgenießen hin ... auch Gänseblümchen kamen wieder ins Spiel.

Kindheitserinnerungen kamen beim Flechten von Blumenkränzchen auf ...

Zum guten Schluß gab es noch eine kleine Stadtführung von Angers. Auch hier lasse ich lieber Bilder sprechen:

Ich fand noch eine neue "Berufung" ...

Abends gab es noch eine zünftige Studiparty mit ca. 10 Leuten in einem Zimmer und einem fantastischen Essen, das auf zwei mobilen Kochplatten gezaubert wurde. Vielen Dank an Euch alle für das schöne und spaßige Wochenende mit vielen neuen Eindrücken und neuen Bekanntschaften!

MERCI und à bientôt, Julia