San Diego /USA fuer 18 Monate

Reisezeit: Oktober 2006 - Mai 2008  |  von Georg K.

Fat Tuesday und Point Loma

"Fat Tuesday" heißt hier der Faschingsdienstag und in New Orleans "Mardi Gras" was wie mir Mareike erklärt hat wohl das gleiche wie im englischen bedeutet. Warum dem so ist und weshalb zu diesem Zeitpunkt in Amerika anscheinend die weibliche Bevölkerung einen plötzlichen exhibitionistischen Drang verspürt ist etwas unklar für mich, aber dazu später mehr.

Vor dem Event
Wir haben auch Ketten bekommen allerdings ohne was zu zeigen

Vor dem Event
Wir haben auch Ketten bekommen allerdings ohne was zu zeigen

Die Faschingssaison ist hier komplett an uns vorbei gezogen. Nur aus verschiedenen Telefonaten mit zuhause war mir überhaupt klar, dass der Viktualienmarkt wohl auseinander bricht und auch in Köln und Mainz etwas gefeiert wird.
Ursprünglich war für diesen Abend ein Ausflug nach Anaheim vorgesehen wo ein Team der NHL (National Hockey League, wobei hier Hockey für Eishockey steht) seine Heimat hat. Nach Basketball sollte etwas Kufensport folgen.
Da dies leider aufgrund beruflicher Verpflichtungen von Mareike auf unbestimmte Zeit verschoben werden musste hat Mark (schon erwähnter IT- Manager von T23) eine erstaunliche Alternative aufgetan.
Wrestling
Er hat von einer Freundin nämlich Freikarten für ein großes Wrestlingereignis hier in SD bekommen. Und nach dem Motto: Einem geschenkten Gaul... sind Mareike und ich natürlich mit. Nach ein paar Bier und a bisserl was zum Essen quer über den Parkplatz sind wir in die "Sports Arena" gekommen. Ausverkauft! Die Tickets neben uns gingen übrigens für ungefähr 80$/Stück weg. Es war insgesamt ein unglaubliches Schauspiel, wer die Gelegenheit bekommt sollte es sich auf keinen Fall entgehen lassen. Es war alles dabei:
Feuerwerk
Tanzende, knapp bekleidete Damen
Der große Böse
Kämpfende Zwerge
(ohne Witz da waren auch Liliputaner dabei, im Team mit einem "normalen" Kämpfer)
Ein Schwarzer König mit einer Krone und einem falschen Hermelinmantel
Ein mexikanischer Lokalheld mit Maske

Leider etwas verwackelt, waren aber zwei muskulöse Viecher gegen zwei dünne Latinos

Leider etwas verwackelt, waren aber zwei muskulöse Viecher gegen zwei dünne Latinos

Es wurde unter anderem mit Klappstühlen geschlagen

Es wurde unter anderem mit Klappstühlen geschlagen

Der Lokalheld "El Rey mysterio" mit der Maske

Der Lokalheld "El Rey mysterio" mit der Maske

Es war laut, spektakulär und alles Show. Aber die Halle hat getobt, Schilder wurden in die Luft gehalten, es gab herumlaufende Verkäufer mit Getränken, in den Gängen wurden T-Shirts und golden Plastikgürtel verkauft. Was das Herz begehrt.
Wobei ich sagen muss, daß es mich irgendwann an mein Gefühl beim Stierkampf errinnert hat. Hat man einen gesehen passiert nicht mehr viel Neues.
Um kurz den "Mardi Gras" Brauch noch zu erklären, in New Orleans bekommen die Mädels wenn sie Ihre Brüste zeigen von den Umstehenden Perlenketten (kein Weg zum Reichtum, sind Plastikperlen). Dieser Brauch hat sich wohl über die Staaten etwas ausgebreitet. Zumindest hat eine der Bekannten von Mark mir wörtlich gesagt: "Letztes Jahr hat es keinen Spaß mehr gemacht, weil zu viele Leute verhaftet wurden." Nächstes Jahr werde ich wohl zum Fasching mal nach Downtown SD fahren müssen.
Doch schnell zum nächsten Thema:

Der Yachthafen von SD

Der Yachthafen von SD

Einmal die Heimat des America's Cup

Einmal die Heimat des America's Cup

Der U-Boot Hafen

Der U-Boot Hafen

Am Donnerstag habe ich dann meinen freien Nachmittag genutzt und bin endlich mal nach Point Loma gefahren. Ich glaube der wurde schon beim Whale Watching Bericht erwähnt. Das ist eine Halbinsel die die Hafeneinfahrt von SD natürlich schützt. Auf der Landseite hat man einen tollen Blick über das Hafengelände und runter auf die U-Boot Station. Die Südspitze ist ein National Park, den hab ich nicht besucht da ich meine Jahresmitgliedschaftskarte (haben wir nicht tolle Wörter im Deutschen?) nicht dabei hatte und mir die 10$ lieber gespart habe. Insgesamt ist Point Loma sehr hügelig und auf der höchsten Stelle befindet sich ein sehr großer Marinefriedhof. Sehr weit hingezogen aber sehr schön ruhig und besinnlich. Nach den Daten zu urteilen sind die meisten ehemaligen Soldaten aber (hoffentlich) friedlich zuhause gestorben.

Es ist ein sehr großer Friedhof

Es ist ein sehr großer Friedhof

Friedhof auf Point Loma zum Pazifik geneigt

Friedhof auf Point Loma zum Pazifik geneigt

Neuere Gräber sind als Wandplaketten gestaltet. Jeweils mit den Religionssymbolen

Neuere Gräber sind als Wandplaketten gestaltet. Jeweils mit den Religionssymbolen

Ich muss diesen Bericht auch noch nutzen einen anderen Ort vorzustellen den ich öfters besuche. Es ist zwar nicht ganz so gemütlich und familiär wie das Palm Beach in Estepona, wobei das wohl auch nie wieder ein gastronomische Einrichtung erreichen kann. Bester Ort meiner Ansicht nach um den Sonnenuntergang zu genießen ist hier die Lahaina Beach House. Direkt am Boardwalk wo sich die verschiedensten Charaktere vorbei bewegen. Gute Musik, Sonntags etwas voll aber immer lustig. Und sehr leckere "Quesadillas con carne asada".

Gehört mit zu meinen Ritualen hier mindestens einmal die Woche dort den Sonnenuntergang anzuschauen. Genauso ein Ritual wie mehrfach die Woche einen längeren Spaziergang am Strand entlang zu machen. Ist wirklich toll sich nach dem Arbeiten Pazifikwasser um die Knöchel spülen zu lassen.
So das war diesmal aber ein langer Bericht. Die nächsten Abenteuer kommen bestimmt, stehen aber noch nicht fest. Ich berichte sicher weiter!

Blick von der Veranda der Lahaina Bar

Blick von der Veranda der Lahaina Bar

© Georg K., 2006
Du bist hier : Startseite Amerika USA Fat Tuesday und Point Loma
Die Reise
 
Worum geht's?:
Beruflich fuer 18 Monate in die USA. Durch weitgehend Zufall in San Diego gelandet. Von hier aus wird der Suedwesten erkundet. Hier wird es Zwischenberichte geben so dass Freunde und Familie wissen was passiert. Unbekannte sind auch herzlich willkommen zu stoebern und zu lesen.
Details:
Aufbruch: 29.10.2006
Dauer: 19 Monate
Heimkehr: Mai 2008
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Georg K. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Georg sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!