lohnende Ziele in den belgischen Ardennen
Dinant
Der Name des Hauptortes des gleichnamigen Bezirks erscheint in der Kunst (dinanderie: Kupfer und Messing) und in der Geologie (Einteilung primären Gesteins in Dinantien und der berühmte schwarze Marmor). Der Humor der Dinanter, die sich "Copfcres" nennen, und ihre Spezialität ("couques") gehören zur belgischen Folklore.
Dinanderien
Die Stadt Dinant hat durch Arbeiten aus Messing, einer Legierung aus Kupfer und Zink, Bekanntheit erlangt, die auch als Dinanderien bezeichnet werden. Diese Produktion wurde durch das Vorhandensein unerlässlicher Rohstoffe im Herzen des Maastals befördert: Neben der erforderlichen Wasserenergie findet man hier auch ein Zinkderivat - Galmei oder Calamine - sowie refraktären Ton, die so genannte Derle, die für die Herstellung von Schmelztiegeln erforderlich ist.
Liturgische Geräte wurden vor allem gegossen, für die Herstellung von .Alltagsgegenständen wurde häufiger die Technik des Treibens verwendet.
Wir beginnen unseren Rundgang durch die Stadt Dinant am Place Patenier. Dieser Platz, der seit ehund je ein Marktplatz war, ist dem Dinanter Maler Joachim Patenier (1480-1524) gewidmet. Er galt als ein Neuerei in der Landschaftsmalerei. Der Springbrunnen ist von Benjamin Devigne, die Büste ein Werk des Bildhauers E.H. Laborne nach einem Kupferstich von A. Dürer.
Am Maasufer findet sich wieder eine Reihe Häuser in Art Déco.
Die ehemalige Stiftskirche Notre Dame bildet das Zentrum des Stadtbildes, obwohl von einem Zentrum bei einem derart langgestreckten Gemeinwesen nur schwer sprechen ist. Sie war die bedeutendste unter den drei schon frühmittelalterlich bezeugten Kirchen der Stadt, die Maternus Legende führt ihre Gründung auf diesen Kölner Bischof des frühen 4.Jh. zurück. Die ältesten Teile des heutigen Gotteshauses stammen aus dem letzten Viertel des 12. Jh., es handelt sich um ein völlig verwittertes, zugemauertes Portal am nördlichen Seitenschiff . In seinem Bogenfeld läßt sich noch ganz schwach eine Madonnendarstellung erkennen. Mit dem Bau der gotischen Andachtsstätte begann man 1277, wohl nachdem ein Bergsturz die Vorgängerkirche zerschmettert hatte. Die Arbeiten mußten jedoch immer wieder unterbrochen werden, anfangs des 15. Jh. endlich war das Werk getan um ein halbes Jahrhundert später erneut begonnen zu werden. Und seit dem Burgundereinfall spiegelt die Restaurationsgeschichte der Kirche die Stadthistorie getreu wider. Ein gewisses Kuriosum stellt der eigenwillige Glockenturm zwischen den beiden nie vollendeten Fassadentürmen dar. Er fand 1566 hier seinen Platz, obwohl er ursprünglich das Rathaus krönen sollte, man dort aber keine Verwendung mehr für ihn hatte.
die 50 m lange, dreischiffige Anlage der frühen Gotik zeigt insgesamt sehr schlichte Formen, etwa bei den Langhauskapitellen und dem Triforienmaßwerk im Mittelschiff (Dreipässen).
Im Altarraum finden sich zwei moderne Arbeiten des Dinandier Frédéric Favero.
LES AMBONS
L'ambon montre un Christ dont le Qrand manteau enveloppe l'Eglise vivante aymbollaée par la collégiale. Douze poissons représentant les apôtres sont visibles dans les flots vivifiants de la Meuse. Le poisson est le premier symbole utilisé par les chrétiens du III* siècle pour représenter Jésus. En grec, ICHTUS est l'acronyme de Jésus Christ, Fils de Dieu, Sauveur.
L'ambon de droite figure une Vierge à l'Enfant et les trois saints patrons des églises de la ville, Perpète, Pierre et Nicolas. Favero affectionne des traits nets et des reliefs affirmés et puissants. Cette exprèsslvlté forte permet au laiton exprimer tout son éclat.
Dass eine Brücke zur Römerzeit bestanden hat, ist quasi sicher. Sie wurde wiederholt von der Maas mitgerissen. Im Jahre 1573 verschwand das Rathaus auf der Brücke mitsamt der Brücke. Die heutige Brücke, 1953 eingeweiht ist Charles de Gaulle, der hier am 15. August 1914 verwundet wurde, gewidmet.
Während unseres Aufenthaltes ist die ganze Stadt mit Saxophonen bestückt- auf der Brücke sind sie mit allen Ländern vertreten. Da Dinant der Geburtsort des Alphonse Sax ist, begegnet man ihm auch sonst vielfältig. Zur Zeit werben die aufgestellten Instrumente jedoch für die Adolphe Sax International Competition , die alle vier Jahre organisiert wird und als einer der wichtigste Saxophon-Wettstreite gilt.
The 7th Adolphe Sax International Competition will take place from 29th October to 09th November 2019.
Auch hier werden wir wieder mit der für Belgien typischen Vielfalt an Biersorten konfrontiert.
Das erste Rathaus stand auf der (insgesamt siebenmal zerstörten) Brücke, doch klagten die Geschworenen über seine Enge. Und so brachte das Hochwasser 1585, das die Brücke samt Rathaus mitriß, wenigstens ein Gutes: Eine neue Unterkunft konnte gesucht werden. Das heutige Rathaus bezog man allerdings erst 1763, das repräsentative Gebäude war zuvor im Besitz der Fürstbischöfe gewesen, die es aber wegen Schulden wieder hatten veräußern müssen.
Die interessanteste Fassade (erste Hälfte 17. Jh.) zeigt das Rathaus an seiner Maasfront, sie trägt noch wehrhafte Züge.
An den zwiebelbehaubten Turm schließt übrigens das ehemalige Stadttor St Martin an. Zur Stadt hin besitzt das Rathaus die zivilere Fassade, sie wird von den Formen des französischen Klassizismus bestimmt.
Viele Legenden ranken sich um die Entstehungsgeschichte der Couques de Dinant, doch eines ist sicher: Seit 1774 und seit nunmehr acht Generationen fertigt das Maison Collard in seinen Werkstätten unter strengster Achtung der Tradition die berühmten Couques de Dinant.
Geschichte der Couques von Dinant: Die Ursprünge des flachen Gebäcks lassen sich bis zu den alten Römern zurückverfolgen: Das damalige Rezept, bestehend aus Roggenmehl, Honig, Öl und Schafskäse wurde in Dinant im Laufe der Jahrhunderte abgewandelt und durch das Backen in aufwendigen Kupferformen, den so genannten „Dinanderie“, ästhetisch „perfektioniert“.
Das Geheimnis der Couques: Die Zutaten der heutigen Couques de Dinant sind Weizenmehl, Honig und Zucker. Die geknetete Teigmasse wird von Hand in Formen, die teilweise aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen, ausgerollt. Die hohen Backtemperaturen lassen den Honig rasch karamellisieren, so dass die Couques nach dem Abkühlen hart wie Karamell werden. Um die Couques nach allen Regeln der Kunst zu genießen, werden sie in kleine Stücke gebrochen und wie Karamell verkostet. Im Mund schmilzt der Honig und setzt nach und nach sein feines Aroma frei.
Eine gewisse Ähnlichkeit mit unseren Aachener Printenläßt sich allerdings nicht veleugnen!
Was wäre der Jazz ohne das Saxophon? Ein Museum, das seinem Erfinder gewidmet ist, liegt an der Hauptstrasse die durch Dinant führt und den Namen rue Alphonse Sax hat. Der Meister sitzt vor seinem Haus Nr. 37 mit seinem Instrument auf dem schoß.
Für alle, die es nicht wussten: Dinant ist die Geburtsstadt dieses genialen Instrumentenbauers, der auch Solist, Akustiker, Komponist, Orchesterleiter, Pädagoge und Verleger war.
Das Museum befindet sich im Geburtshaus von Antoine-Joseph, genannt Adolphe Sax. Am 6. November 1814 erblickte er dort das Licht der Welt. Im Museum entdecken Sie die wunderbare Geschichte des Saxophons in einer originalen, erlebnisreichen Szenografie.
Das Adolphe Sax-Haus ist aber kein Museum im eigentlichen Sinne – es ist vielmehr eine Einladung, in das Universum dieses Ausnahmekünstlers mit seinen zahlreichen Talenten einzutauchen.
auch auf den letzten Meter durch die Stadt begegnen uns weitere Saxophone.
Der Felsen erinnert uns daran, das wir auch noch das weitere Wahrzeichen der Stadt ansehen wollen: Rocher Bayard.
Mit ihm verbunden iast eine Sage, die in vielen Läöndern weiter gesponnen wurde. :
Das Epos erzählt die Geschichte der Kinder Haimons, des Grafen von Dordogne, und ihres Pferdes Bayard. Der Vater, ein wilder, stets zum Totschlag geneigter, aber doch treuherziger Mensch, empfand eine tiefe Feindschaft gegenüber Karl (Martell), die sich auf die Söhne dieser Männer übertrug. Der Graf hatte deren vier (Adelhart, Ritsart, Witsard, Rainald) und Rainald, der jüngste, war »groß und stark über die andern, gleich ein Falk über ein Sperber«. Wir können hier ihre Abenteuer, ihren heldenmütigen Kampf gegen den Herrscher und ihre endliche Unterwerfung nicht nacherzählen, nur so viel sei gesagt, daß sie alle ihre Auseinandersetzungen ohne die Hilfe des Pferdes Bayard nicht hätten bestehen können. Die ganze Brüderschar konnte dieses gewaltige Roß tragen, mußte sie tragen auf ihrer Flucht vor König Karl, und nun setzt die Dinanter Variante der »Histori« ein. Ihr Ritt quer durch die Ardennen führte sie hier an die Maas, die aber starkes Hochwasser hatte und unpassierbar schien. Doch erkletterte Bayard die Felsnadel, tat einen unbeheuren Sprung, der die Verfolgten das andere Ufer gewinnen ließ. Noch lange zeigten die Einwohner jenen Abdruck im Gestein, welchen das Pferd hinterlassen hatte ...
Aufbruch: | Oktober 2019 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Oktober 2019 |