Entdeckung Osteuropas
Rumaenien: Sibiu-Turnu Rosu-Sibiu
Hi,
dieses Kapitel koennte viele Ueberschriften tragen angefangen von Rueckschlag, Glueck gehabt, Die Schmerzen sind wieder da oder Goettlicher Schutz. Also ich haben keinen Baeren gesehen oder bin knapp dem Tod entronnen, aber es haette vielleicht etwas dramatisch enden koennen. Ihr werdet im Nachhinein bestimmt sagen, so schlimm war das doch gar nicht, aber lest selbst.
Wie gestern angekuendigt, wollte ich mich ja 3-4 Tage nicht melden, ausser mein Bein macht es nicht mit oder andere Umstaende kommen zum tragen. Die muss wohl eingetreten sein. Heut morgen mal wieder alles auf den letzten Druecker gemacht. Die Karte vom Fagaras Gebirge besorgt, Geld abgehoben und da gab es nur grosse Scheine und die musste ich noch wechseln gehen, weil es in den Bergen wahrscheinlich unueblich ist, mit grossen Scheinen (100 Lei) zu zahlen, ausserdem brauchte ich wieder Kleingeld. Jedenfalls hat das doch eine Weile gedauert. Gegessen hatte ich auch noch nichts. Zu trinken musste auch noch gekauft werden. Hab das Geld wechseln koennen, Getraenke hab ich noch gekauft und das Fruestueck gab es dann gegen 12 am Bahnhof. Das Ticket hab ich dann auch noch puenktlich kaufen koennen
Danach sprach ich dann mal rasch paar junge Rumaenen an, um mir zeigen zu lassen, welche Gleis ich abfahren muss. Zufaellig wollten sie auch in Turnu Roso aussteigen. Die Unterhaltung in dem klapprigen alten Zug verlief schleppend. Ein Maedel konnte gar kein Englisch wollte mich aber begleiten , deshalb uebersetzte ihr Boyfriend und der konnte es auch mehr schlecht als recht, aber zumindest besser als gar nichts. Die anderen zwei (auch ein Paar) konnten ein paar Brocken. Aber es geht ja, darueber bin ich ja schon froh
In Turnu Roso angekommen, half mir das eine Maedel (nicht die mit dem Uebersetzer) den Anfang des Weges zu finden. Leider kam keiner von den anderen dreien mit, so dass erste sprachliche Barrieren auftraten. Aber alles kein Problem dachte ich mir und wir fanden auch den Anfang. Ich hatte zwar meine Zweifel ob das der richtige ist, aber vertrauen wir mal den Einheimischen. Der Weg fuehrte zu einem Kloster, das Problem war nur auf meiner Karte war kein Kloster eingezeichnet. Na dann man tau.
Nach 3km dauerhaft ansteigendem Weg kam ich endlich in dieses Kloster. Wen traf ich dort? Eine aeltere Rumaenin die kein Wort von dem verstand was ich sagte und ich auch keins von ihr. Ich kramte dann paar Woerter raus von wegen wo bin ich und bin ich hier usw. Jedenfalls wurde mein Anfangsverdacht bestaetigt - ich bin falsch. Ein kurzer Anflug von WUT!!!! Aber da hilft alles meckern nichts, ab zurueck zum Bahnhof. Weiterwandern hat kein Sinn, es ist eh schon spaet und starten wir morgen nochmal.
Auf dem Abstieg hab ich mir dann mal die Karte genauer angesehen. Ich haette es nie und nimmer geschafft die erste Huette auf 2100m zu erreichen. Gestartet waere ich dann erneut auf 380m und haette in etwa 13h gehen muessen, um die Huette zu erreichen. Wir schrieben da schon 16 Uhr, als ich wieder am Ausgangspunkt war. Bloss gut, dass ich da nicht rauf bin. Auch wenn ich den richtigen Weg gegangen waere, waere das wohl einen kleine Hoellentour geworden. Hui nochmal Glueck gehabt.
Am Bahnhof angekommen wollte ich dann noch in meinem Reisebuch lesen und mit der Karte abstimmen, da sprach mich ein Rumaene an. Ich verstand mal wieder kein Wort. Als ich ihm das zu verstehen gegeben habe, gab er nicht auf. Ich dachte er will wissen wo ich hinwill. Also sagte ich Sibiu und morgen nach Arpasu de Jos. Dann nahmen die Dinge ihren Lauf. Er ging dann los und holte einen dritten. Der konnte Englisch und wollte wissen wohin ich will. Dem erzaehlte ich dasselbe. Dann ging der wieder rein und holte noch zwei andere. Mittlerweile gesellten sich noch drei andere hinzu, so dass dieses Spektakel 6 Leute umfasste. Ich wusste ueberhaupt nicht was das Problem war. Wollte doch nur wieder zurueck. Nachdem die sich dann ne Weile unterhalten haben, hat mir die Frau angeboten, mich nach Arpasu de Jos zu bringen. Ihr jetzt zu erklaeren, dass mir mein Bein mittlerweile sehr wehtut und ich morgen nen anderen Ausgangspunkt ausprobieren moechte, fuerht zu weit. Jedenfalls fragte mich der Mann ob ich da ne Freundin haette, das ich anfangs nicht verstand und dachte er meinte Gay statt Girl Was ich irgendwie verwirrend fand. Nachdem sich dann alles aufklaert hatte, dass ich keine Freundin dort habe und es deshalb nicht wichtig ist, heut dort noch hinzukommen, loeste sich der Kreis auch schnellsmoeglich auf und ich kaufte dann in aller Ruhe ein Rueckticket.
Diese kleine Geschichte zeigt so einiges fuer mich so wie fuer Euch. Zum einen zeigt sie mir, dass ich mich mal besser vorzubereiten habe, das jeder Weg auch wenn er Rueckschlaege enthaelt, eigentlich doch was Gutes hat (die Huette haette ich nie erreicht und mein Bein haette das auch nicht mitgemacht) und zum andere, dass die Menschen hier auch trotz der sprachlichen Probleme sich bemuehen einen zu helfen. Einfach beeindruckend.
Morgen hatte ich ja nun geplant einen neuen Anlauf zu nehmen, aber wie es aussieht, macht das mein Bein nicht mit. Bin mit schweren Schmerzen aus dem Zug ausgestiegen. Werde morgen mal sehen wie es ist, ansonsten fahr ich nach Brasov oder Klausenburg. Bloss gut, dass ich meinen Urlaub nicht geplant habe Manchmal ist planen besser wie man sieht, aber manchmal bringt die ganze Planung nichts.
Hab jetzt wieder in derselben Pension eingecheckt wie gestern. Werd jetzt noch was Essen gehen, hab naemlich seit dem Fruehstueck nichts mehr gegessen. Falls ich jetzt 3-4 Tage nicht melde, hat es vielleicht geklappt mit dem Aufstieg.
Die Zugfahrt hatte auch noch was tolles. Man hat wieder wunderschoene Bilder von der Natur gesehen.
Diesmal gab es etwas viel zu lesen, hoffe es hat Spass gemacht, aber das musste mal sein, ich schreib ja sonst so wenig und lass eher die Bilder sprechen
Aufbruch: | 27.04.2007 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 10.06.2007 |
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