Auf gehts nach down under!

wuahnsinn, jetzt ueberschwemm ich euch aber geradezu mit berichten!
aber da ich heute meinen ersten areitstag hatte und mein job doch eher unkonventionell ist muss ich ihn euch einfach beschreiben!
heute frueh hat mich der adam beim office abgesetzt, mit hut, riesenwasserflasche und kuehlbox fuers lunch ausgeruestet, und thalie (nettes ca 27faehriges maedel aus sydney) und ich beluden den 4wheeldrive mit getraenken und vergifteten kaenguruhfleischbrocken. warum, fragt ihr euch?
berechtigte frage.
fuechse wurden nach australien eingeschleppt und haben keine natuerlichen feinde, fressen aber einige der hier lebenden tiere. deshalb muessen sie weg. und mein job ist es die koeder auszulegen.
das tue ich aber nicht alleine, sondern mit aboriginal ladies, die thalie und ich heute frueh in ernabella einsammelten. das dauerte recht lange weil sie nicht immer zuhause sind und man manchmal das ganze dorf absuchen muss...
wir fuhren dann ca 30 km richtung stuart highway, und die 3 ladies namens inpidi, malpiya und ninguta schwangen die axt. die aeste binden wir hinters auto um den sand zu glaetten damit wir dann am naechsten tag tierspuren lesen koennen.

achja, bait heisst uebrigens koeder!
der 2. teil meines jobs besteht darin mit einer antenne und einem empfaenger rockwallabies (kleine kaenguruhs) aufzuspueren die mal gefangen und mit einem radiosender ausgestattet wurden. es sind insgesamt 11 wallabies, und damit ueberpruefen wir auch ob sie ueberhaupt noch leben.

nachdem wir alle geortet hatten ging es los: innerhalb von 4 stunden fuhren wir im schritttempo auf trampelpfaden um einen berg, und alle 400m hielten wir an um eine der 35 bait-stations zu befuellen. man nehme einen brocken stinkendes fleisch, eine minma (aborigineswort fuer alte frau) mit schaufel die den boden um den metallstab der die station markiert lockert, vergrabe den brocken und nehme evtl nicht gefressene alte brocken wieder mit. und das ist bei 40 grad nicht unbedingt unanstrengend...

zwischendurch mussten wir auch andauernd anhalten, bei jedem hasenbau den die ladies gleich auf rabbits untersuchten (good food!!!). einmal erspaehten sie eine goana, eine grosse echse, und sprangen gleich mit axt bewaffnet los um sie zu erlegen (verrrrrry good food!!!). 20 minuten spaeter hetzten sie thalie und mich den halben berg hinauf weil ihnen jemand erzaehlt hat da wuechse mintuka, ein tabakkraut das sie trocknen, mit gumtree-asche mischen und dann kauen (ca 10mal mehr nikotin als eine zigarette...). thalie und ich sollten es pfluecken, konnten aber keins finden und stapften den berg wieder runter.

um 1 machten wir lunchbreak, und waehrend wir beiden wurst und tomaten fuer sandwiches aufschnitten schnappte sich malpiya die schaufel und begann die erde unetr dem baum der uns schatten spendete umzugraben. 5 minuten spaeter ein erfreutes quietschen, und eine dicke, fette, eklige riesenmade landete vor mir auf der picknickdecke.
die maku genannten maden leben in den wurzeln dieses bestimmten busches, sind sehr eiweisshaltig und damit verrrrrry good food. hmmm, lecker.
sie fand noch eine weitere maku, und ich konnte mich einfach nicht ueberwinden diese dinger anzufassen...

zwischen all diesen abenteuern sangen die ladies, redeten unglaublich schnell in pitjantjatjara (sprich pitaendschaerra, die aborigines neigen dazu mehr buchstaben als noetig zu schreiben...) oder kicherten vor sich hin. ausserdem waren sie unglaublich neugierig und quetschten thalie jedes mal wenn ich das auto verliess in ihrem gebrochenen englisch ueber mich aus.

ich habe jetzt schon recht viele woerter gelernt, und praesentiere hiermit mein kleines pitjantjatjara-woerterbuch!

kunga - maedchen
minma - frau/alte frau
wadi - junge
djiggi - alter mann
kappi - wasser/regen
waru - feuer
warru - wallaby
wiya - nichts/nein
uwa - ja
pallja - ok
maku - made

und ich bin mir sicher das wird noch erweitert!