Ghana und Burkina Faso
Busua und Axim
Dieses Gewürz macht mich fertig. Man weiss nie wann es auftaucht. Ich bestelle nichts ahnend ein harmloses Menü und plötzlich ist es in der Sauce. Warum tut man das dem leckeren Essen an? Mir brennt dann jeweils der Mund, meine Augen tränen, meine Näse laeuft.
Ich bin im Süden und die Menschen sind so anders als im Zentrum. Fand ich die Ashanti in der Mitte ein ausgesprochener netter, schöner Menschenschlag, so kann ich das vom Süden gar nicht behaupten. Hier wohnen füllige, kräftige Frauen, teilweise abartig füllig. Beliebt sind bei den Frauen kurze Haare, was es manchmal gar nicht so einfach macht zu erkennen, ob es eine Frau oder ein Mann ist. Die Menschen sind nicht etwa unfreundlich, aber sie sind einiges aggressiver, ich weiss nicht, was ich davon halten soll. Ich weiss nicht, was sie denken, ihre Gesichter sind ausdruckslos, kein lachen, kein zucken, nichts, keine Reaktion auf mein lachen. Ich bestelle Essen und da steht die Kellnerin, guckt ins leere und ich frage, ob es okay ist und sie sagt ja und da steht sie und irgendwann geht sie.
Ich wusste es damals noch nicht, aber die Nebenwirkungen von Lariam begannen zu wirken. Stimmungsschwankungen am laufband, vorallem wich ich immer mehr den Menschen aus, keine Lust zu reden, obwohl ich nicht einen "negativen" Kontakt hatte. Es trat sporadisch auf und je länger die Reise dauerte, desto häufiger verfiel ich in solche Phasen.
Zuerst langweilte ich mich endlos in Busua, einem afrikanischen Beachressort. Ein ganz netter, ganz kleiner Ort, das Meer überzeugt mit hohen Wellen, aber man kann nicht weit raus wegen der Unterströmung. Irgendwie ist auch dieser Ort so halbfertig, es brauchte nur noch ein paar kleine Dinge, einen Farbanstrich, Liegestühle, etwas saubererer Strand, eine kleine Treppe und alles wär wunderbar. Zu zweit mag es hier ganz interessant sein, aber alleine? Internet kostet 5 Euro die Stunde, wahrscheinlich der teuerste Ort Ghanas, sonst ist Internet in Ghana spottbillig. Nach fünf Stunden lesen konnte ich einfach nicht mehr und am Abend ist fertig Strom, da kann man auch nicht mehr lesen, sondern nur einfach im dunkeln dasitzen, was trinken. Wenn es Strom hat, dann ist das Licht der Glühbirnen so "kalt" dass man kaum sein Bier sieht. Natürlich kann man auch die 30 Meter lange Strasse entlanglaufen, die das ganze Dorf abdeckt. Aber dort gibt es kein Restaurant, nichts, dafür aber etwas nervende Einheimische. Sie sind nicht böse oder sonstwas, aber ununterbrochen rufen sie Obluni (Weisser), berühren dich und mir wurde das ganze etwas unheimlich.
Scheisse, eingepennt mit Kaugummi im Mund. Irgendwie ist der Kaugummi aufs Kissen geraten und ist jetzt in meinem Haar ...
Die Anreise nach Busua fand über Agona statt, einen Transportknoten und genau vor der Einfahrt in den Parkplatz wo alle möglichen Fahrzeuge stehen, wimmelt es von Schlaglöchern und jenste Autos schlagen mit dem Unterboden auf. Am liebsten würde ich eine Schaufel nehmen und sie selbst füllen.
Ich mache noch einen Ausflug nach Axim. Via Schlaglöcher von Agona geht es durch eine wunderschöne Landschaft in dieses kleine Fischerdorf, dessen Highlight ein altes weisses Fort ist von dem man aus eine wunderschöne Sicht aufs arme Dorf hat. So stehe ich da und merke, dass irgendein Vieh in meiner Hose krabbelt. Hoch und runter und ich brauche 10 Minuten um es rauszukriegen, zum Glück sticht es nicht. Es stellt sich als ziemlich grosser, schwarzer Käfer heraus.
Aufbruch: | August 2007 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | September 2007 |
Burkina Faso