Ghana und Burkina Faso

By route. Ich weiss nicht ob man es so schreibt. Bei jedem Gespräch ist es ein Thema, jedes Gespräch kommt auf by route zu sprechen, jeder Afrikaner scheint schon daran gedacht zu haben, jeder kennt einen, der es probiert hat. by route bedeutet, sich nach Europa aufzumachen.
Burkina Faso ist eines der ärmsten Laender der Welt und der Präsident baut eine neue Stadt, mit allem möglichem Luxus, dort wohnen dann die Politiker und denen gehören auch alle Häuser. Wer kann einem Burkinabe verübeln, dass er desillusioniert ist, wenn man nach seinem Studium froh sein muss, in einer Kneipe arbeit zu finden?

Legal nach Europa und in die USA (die übrigens in Westafrika keine Symphatien hat) dürfen aber nur die klügsten Köpfe. Sie werden von den Universitäten der USA und Grossbritanniens, ich nehme an , dass Paris auch mitmischt, abgeworben. Dazu arbeiten in britischen Spitälern sehr viele afrikanische Ärzte. Man zieht somit aus Afrika diejenigen Kräfte ab, die es so dringend braucht in der Wirtschaft, in der Politik.
Ich kaufe ein Ticket nach Takoradi und die Verkäuferin sagt, dass sie gerne in die - sie muss nachfragen woher ich komme - Schweiz kommen würde und ob ich ihr helfen kann.
So sitze ich im Bus, der durch die herrliche Berglandschaft fährt, bevor er die palmenbesäumte Küste erreicht. Im Bus dröhnt immer das gleiche Lied aus dem Lautsprecher ...

Takoradi entspricht viel mehr meinem Geschmack. Das Zentrum bildet ein Kreisel, ein Markt. Am Abend ist alles auf der Strasse, die Stadt lebt, vibriert, es hat Openairbars mit Einheimischen, aber es ist sehr dunkel, es gibt keine Strassenlampen. Oft hat es mitten auf dem Gehweg Löcher. Dort unten ist die Kanalisation, dort wird reingeschifft, der Abfall reingeworfen und was weiss noch alles. Man muss im dunkeln ganz schön aufpassen, dass man keines der Löcher übersieht ... Leider sind die Hotels eher teuer und so muss ich weiterziehen.