Ghana und Burkina Faso
Ouagadougou
In Ouagadougou sieht man alle möglichen Völker. Wunderschöne Menschen, fürstlich gekleidet, mit bemahlten Füssen oder bewusst vernarbte Gesichter, richtig edel aber dann auch armselige, gedrungene, Menschen mit struppigen Haaren oder Frauen mit grossen Hinterteilen. Die Stadt ist eigentlich ein riesiger Markt, mit vielen armseligen Hütten. Es hat eine "teure Strasse" (die gar nicht teuer ist) mit gutem Restaurants, Disco und guten Läden, sonst einfach nur Märkte, also Leute die irgendwas irgendwo verkaufen. Man braucht nicht weit zu gehen und man ist im Grünen, wo Ackerbau betrieben wird. Der Flughafen ist quasi gleich neben dem Zentrum. Alles in allem ist es hier wirklich nett um ein paar Tage zu verweilen.
Die Burkinabes, welchem Volk sie auch angehören, sind ueberhaupt nicht lästig. Sie schenken mir kaum Beachtung, ab und zu grüssen sie, sind freundlich und zurückhaltend. Natürlich will mir jeder etwas verkaufen, das ist ihr gutes Recht. Wenn ich ablehne, hören sie auf, einzig die Tuaregs werden missmutig. Ouaga ist arm, sehr arm und natürlich gibt es Bettler. Die Kinder werden aber von den Erwachsenen zurückgepfiffen oder geben schnell auf.
Im Hotel beginne ich zu zittern. Nach rund 36 Stunden ohne Nahrung und wenig Wasser habe ich meinen Körper zuviel zugemutet. Ouaga ist nicht unangenehm wegen der Menschen, sondern wegen dem Klima. Die Hitze, die staubige, sandige Luft, immerzu hat man einen sandigen Mund, immerzu stinken die Kleider nach Sand.
Ich gehe in ein Restaurant essen, danach lege ich mich hin, dehydriere und kühle meinen Koerper mit feuchten Lappen und bald senkt sich die Kopftemperatur und schnell bin ich wieder erholt.
Nur einmal nervt einer. Angeblich aus Liberia. Er kommt aus Niamey und will nun nach Ghana von dort hat es ein Schiff nach Liberia (warum nicht direkt via Elfenbeinküste?). Ich soll ihm jetzt eine Telefonkarte kaufen, damit er seine Tante in Kanada anrufen kann, die schickt ihm Geld und meine Emailadresse will er, damit er mir schreiben kann, denn wir sind Freunde. Mein Nein ficht ihn nicht an, er folgt mir ins Hotel hinen, er hört nicht auf.
Ich glaube, dass in Afrika die Freundschaft anders funktioniert als bei uns, ich erlebe wahrscheinlich ein kulturelles Missverständnis. In Afrika, glaube ich, bedeutet Freundschaft, dass der, der hat, dem gibt, der nicht hat. So gebe ich einen Betrag und jetzt muss die Freundschaft vertieft werden und dass geht nur durch einen grösseren Betrag u.s.w.
So auch am Abend. Ich mache den "Fehler", mich an den Rand eines kleinen Musikfestivals zu setzten. Hier bin ich für jeden ansprechbar und jeder möchte natürlich der Freund des Fremden sein, was durchaus ehrlich gemeint ist, denn viele Weisse dürften nicht hierher kommen. Zumindet sah ich nur Weisse in Gruppen.
Also bin ich jetzt von haufenweise Leuten umgeben, die meine Freunde sein wollen. Doch alles völlig ungezwungen und nett. Doch nun offeriere ich ein Bier und nun muss diese Freundschaft vertierft werden, also muss ich mit ihnen in die Disco, zu einem Trommelkurs, auf eine Tour und natürlich sind sie der Guide und ich bezahle. Die Kellnerin möchte, dass ich sie zu meiner naächsten Destination Bobo-Dioulassou mitnehme, denn sie kennt sich dort aus, später eine "simple relationship", was auch immer das heissen mag.
Aber wie gesagt, wirklich nerven tun sie nicht, niemand ist penetrant, niemand folgt mir auf den Weg und so breche ich auf. Ich mag nicht mehr französisch reden, es macht mir keinen Spass, ich bin zu schlecht, (was man mir auch dauernd vorwirft), zudem müssen die Frankophonen natürlich auch eine andere Tastatur haben. Anders als die englischen und deutschen sind auch fast alle Buchstaben an einem anderen Ort, was das schreiben am PC mühsam macht.
Aufbruch: | August 2007 |
Dauer: | circa 5 Wochen |
Heimkehr: | September 2007 |
Burkina Faso