Nathalie & Melissa's Abenteuer in Südindien

Reisezeit: Dezember 2007 - Januar 2008  |  von Harry & Nathalie *

KERALA: Munnar

Nach anfaenglicher Kaelte-Skepsis gleich nach unserer Ankunft, haben wir uns doch schnell an die Kaelte gewoehnt und bereits mit einigen Travelrn gesprochen (hier hats aber auch viele davon, fuer uns ganz eigenartig, haben wir doch bisher fast keine Touris getroffen), welche uns alle versicherten, Munnar sei so schoen, dass sie alle bereits laenger als geplant hier seien. Sogleich hatte uns Jonny (der nette Englaender) dazu aufgefordert, doch heute Abend auch an das Packpackersilvesterfeuer zu kommen. Na gut, wollen wir mal schauen.

Nach einer Dusche, warm einpacken, man glaubt es kaum, des Nachts brauchn wir mindestens zwei Wolldecken und lange Kleider um zu schlafen, machten wir uns also auf, das Feuer zu suchen. Mit der Taschenlampe bewaffnet, schlendertetn wir der Strasse entlang zu einem von weitem sichtbaren Feuer. Dort angekommen, tanzten aber nur so ein paar verlorene Inder um das Feuer und es droehnte ohrenbetaeubende Musik aus Lautsprechern. Ein Blick genuegte und Meli und ich waren uns einig, nein, hier wollen wir nicht bleiben. Gesagt getan, auf dem Rueckweg haben wir dann doch noch die andern Traveler gefunden und gleich mit angepackt, das Holz zur Feuerstelle zu schleppen. Jetzt wussten wir auch warum wir das Feuer erst nicht fanden, es gab gar noch keines!

Unser Nachtlager mit viiiiiielen Wolldecken

Unser Nachtlager mit viiiiiielen Wolldecken

Schnell loderte das helle und waermende Feuer und es sassen ungefaehr 40 Leute aus allen teilen der Welt darum und sangen, redetetn und warteten geduldig bis Mitternacht. Der Countdown wurde von einer Spanierin und einem Israeli ausgerufen und bald stimmten alle mit ein: 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 HAPPY NEW YEAR! Kuesschen da, Umarmungen hier, noch ein wenig Plaudern und dann verabschiedeten sich Meli und Nati, da sie am naechsten Morgen eine Ausflug zur Topstation planten.

Nicht ganz so frueh wie zur Dschungelwanderung in Kunily holte uns ein Riskafahrer um 10 Uhr puenktlich ab. Was uns im uebrigen auch immer wieder erstaunt, entgegen aller Behauptungen von andern Leuten, dass alles unpuenktlich und mit langen Wartezeiten verbunden ist, haben wir bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Es war eher so, dass wir noch einen Stress mit "Bisle" und nochmals checken ob wir alles eingepackt haben, war, das alle immer eine viertelstunde frueher als ausgemacht vor der Tuer standen. Also fuhren wir dann ganz gespannt durch weitgehende Teeplantagen weiter dem Gipfel entgegen, machten unterwegs des oefteren einen Fotostop (immer wenn ich was tolles sah, wollte ich natuerlich anhalten) bis zu einem Echopoint. Tatsaechlich, es kam uns vor wie zu Hause in den Bergen, es hallte einem die eigenen Rufe entgegen. Weiter fuehrte uns die Reise zu verschiedenen Stauseen und Teehaeuschen, wo wir dann auch Bekanntschaft mit einer indischen Familie aus London machten. Komischerweise starrte die Tochter immer ganz angestrengt auf unsere Kamera und ploetzlich fragte dann die Mutter, ob es wohl moeglich waere, den Charger auszuleihen, sie haetten in in Mumbay gelassen. Ganz skeptisch einigeten wir uns aber, dass sie uns Abends im Hotel aufsuchen werden und sie dann die Batterie aufladen koennen. Immer weiter dem Himmel entgegen, erreichten wir nach 3h die Aussichtsplatform Topstation. Leider war es aber ein wenig bewoelkt, so dass wir uns die 15 Rs fuer die "very special view" sparten und dafuer mit unserem Riskafahrer noch eine Tee tranken. Nichts desto Trotz, die Aus- unf Weitsicht auf dem Weg nach Oben war einfach wundervoll. Auf dem Rueckweg goennten wir uns noch einige Rueblis von einer Verkaeuferin, eines der so zahlreichen Verkaufsstaendchen die die Strasse saeumten und waren andern Tags ueber den Geschmack voellig begeistert.

(Jaaaa, natuerlich wir haben sie gewaschen und anschliessend geschaelt )

Fast wie zuhause in der CH, nicht?

Fast wie zuhause in der CH, nicht?

Stausee

Stausee

Am Abend klopfte es dann tatsaechlich an der Tuer und Usha (die Mutter) stand vor der Tuer und wollte die Batterie laden. Gut, Batterie eingelegt und das Kabel eingesteckt, fiel natuerlich gerade jetzt der Strom aus. Nach einigem hin und her meinte sie, sie wuerde den Charger gerne mitnehmen in ihr Hotel und uns anschliessend wieder vorbei bringen. Logisch waren wir verunsichert und waegten ab, ob wir das nun tun wollen oder nicht. Aber Meli und ich hatten das gleich gute Gefuehl dabei und so ging Usha gluecklich mit dem Charger von dannen. Zuvor hatte sie uns jedoch noch die Namen, Adresse und das Hotel angegeben. Zumal wir ja am Nachmittag mit der ganzen Familie lange gequatscht haben, erschien uns dies als guter Dienst. Einige Stunden spaeter, Meli und ich haben uns inzwischen die Baeuche vollgeschlagen und hielten im Flur des JJ's mit einer Deutschen noch ein Schwaetzchen, fuhr ein privates Taxi vor und Usha mit samt Familie standen strahlend vor der Tuer. Sie lud uns ein, sie mal in London besuchen zu kommen und falls ihre Tochter mal heiratet, seien wir also herzlich eingeladen. Sie schaetze unsere Offenheit und haette es schon verstanden, wenn wir den Charger nicht gegeben haetten. Haetten wir natuerlich auch nicht jedem gegeben! Aber das sind nun mal Meli und Nati live...

Andern Tags haben wir natuerlich wieder mal ausgeschalfen und uns am Nachmittag auf eigene Faust durch die Plantagen gemacht. Wundervoll diese Ruhe, nichts uns niemand kann einem stoeren, kein Gehupe, keine Tempelmusik und nichts, einfach nur wir. Jetzt wissen wir auch, was die andern alle gemeint haben, dass man den Platz einfach moegen muss. Ueberraschenderweise schneite auch heute Abend nochmals Usha bei uns herein und wir plauderten und plauderten, bis auch die Tochter in unserem kleinen Hotelzimmer auftauchte und schlussendlich auch noch das Familienoberhaupt um zu wissen, wann die Frauen gedenken, wieder im Taxi Platz zu nehmen um ins Hotel zurueck zu fahren. Wie ihr nun seht, in Indien ist nichts unmoeglich und die Erlebnisse prasseln auch nur so auf uns herein.

die indische Familie aus London (Charger)

die indische Familie aus London (Charger)

Auch Kuehe trifft man auf den einsamen Wegen durch die Plantagen ab und an mal an

Auch Kuehe trifft man auf den einsamen Wegen durch die Plantagen ab und an mal an

Tee, Tee und nochmals Tee

Tee, Tee und nochmals Tee

Mittlerweile habe ich schon fast der Krampf in den Fingern vom vielen Schreiben und uns knurrt auch schon wieder der Magen, so dass ich denke, dass wir ein andermal noch weiter berichten werden.

Bis bald, liebe Gruessli an Alle!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Das erste Mal mit dem Rucksack unterwegs, eine Reise ins Ungewisse bepackt mit Reiseführer und einer Portion Mut.
Details:
Aufbruch: 12.12.2007
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 18.01.2008
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Harry & Nathalie * berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.