Zwei Schweizer in Mexiko

Reisezeit: Oktober 2007 - Juli 2009  |  von Reto Loretz

9. Bericht an die Sempacherwoche

Vulkane

In den Osterferien sind wir von Mexiko nach Guatemala geflogen. Wir wollten das südliche Nachbarland kennen lernen. Auf dem Landweg sind wir dann wieder zurück nach Cuernavaca gereist. Die erste Destination unserer Reise war Antigua, eine alte Kolonialstadt, die von Vulkanen umgeben ist. Wie die meisten alten lateinamerikanischen Städte ist auch Antigua "schachbrettartig" aufgebaut.
Die Karwoche ist für die Antiguaner ein wichtiges katholisches Fest. Die Stadt ist berühmt für ihre Karwochenprozessionen. Einige Heiligenfiguren werden aus der Kirche geholt und auf vorgegebenen Routen durch die Stadt getragen. Die Figuren sind wie auf einem "Schiff" angebracht und bis zu 40 Leute tragen die Statuten durch die Strassen. Die Strassenflächen sind mit Mosaikbildern aus Blumen und Früchten verziert. Die Prozession schreitet dann über diese "Teppiche". Dabei werden die Heilligen von Blasmusik und Gläubigen begleitet. In dieser Zeit hat es sehr viele Besucher, die dieses Ereignis sehen wollen.
Doch wir wollten auch die wunderschöne Landschaft kennen lernen. In Guatemala ist es gefährlich auf eigene Faust durch die Berge zu wandern. Immer wieder soll es zu Überfällen auf Touristen gekommen sein. Aus diesem Grund haben wir eine geführte Tour auf den aktiven Vulkan Pacaya gebucht. Mit einem Bus ging es an den Fuss des Vulkanes. Wir waren nicht die einzigen, die sich dieses Naturspektakel ansehen wollten. Die Wanderung verlief durch Laubwälder und an Kaffeeplantagen vorbei. Und zwischendurch konnte man den Rauch des Vulkanes sehen. Wir mussten nicht ganz auf die Vulkanspitze wandern. Unten am Kegel breitete sich eine schwarze Lavalandschaft aus, die mit roter Lava durchzogen war. Die aktive Lavamasse floss, rauchte und ratterte den Berg hinunter. Es war ein eindrücklicher Anblick. Es kam noch besser; wir konnten mit unserer Führerin bis einige wenige Meter an die vorbeifliessende Lava hingehen. Dabei waren wir sehr froh, dass wir Wanderschuhe trugen. Die kalten Lavasteine, auf denen wir liefen, konnten "messerscharf" sein und wenn wir aus versehen auf einen heissen Stein standen, schmolzen unsere Schuhsohlen nicht so schnell weg... Neben der aktiven Lava war auch das Panorama eindrücklich. In jeder Himmelsrichtung erhoben sich weitere Vulkane. Einige spieen auch Rauchwolken aus. Und mit dem Eindunkeln verstärkte sich die Leuchtkraft der vorbeifliessender Lava.
Ein weiteres Highlight unserer Reise war der Kontakt zu den Guatemalteken.
Sie sind sehr hilfsbereit und freundlich. Schnell kamen wir mit ihnen ins Gespräch. Immer wieder waren sie verwundert, dass wir keine "Greengos" (Bezeichnung für US-Amerikaner) sind und Spanisch sprechen. Einmal mehr stellten wir fest, dass es sich viel einfacher und interessanter reisen lässt, wenn man die Sprache des Landes beherrscht.

© Reto Loretz, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Leben in Cuernavaca, Mexiko.
Details:
Aufbruch: Oktober 2007
Dauer: 21 Monate
Heimkehr: Juli 2009
Reiseziele: Mexiko
Guatemala
Der Autor
 
Reto Loretz berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.