Zwei Schweizer in Mexiko
16. Bericht an die Sempacherwoche
Wo die Götter wohnen
Wer durch Mexiko reist, sollte unbedingt die eindrucksvollen Maya- oder Aztekenruinen besuchen. Sie sind Zeitzeugen einer vergangenen Hochkultur. In Chiapas haben wir die Ruinen von Palenque besucht. Sie gelten unter den Mayabauten zu den imposantesten in Mexiko. Die Tempel, Pyramiden und Paläste befinden sich mitten im Dschungel. Die Gebäude wurden nach astronomischen Gesetzen angelegt. Die Mayas waren Meister in der Astronomie und in der Mathematik. Auch hatten sie einen eigenen Kalender. Der Kalender bestand aus 18 Monaten zu je 20 Tagen plus einen 19. Kurzmonat von 5 Tagen. Was uns auch sehr faszinierte, war die Tatsache, dass die Mayas das Rad nicht kannten. Auch hatten sie keine Lasttiere. So musste alles Material für die Bauten von Menschen getragen und geschleppt werden. Meistens waren es Sklaven von unterworfenen feindlichen Stämmen, die diese harte Arbeit verrichten mussten.
Auf der Halbinsel Yucatan, in Chiapas und in anderen Ländern Mittelamerikas lebten die Mayas. Mit der Eroberung Mittelamerikas durch die Spanier änderte sich die Situation für die indigene Bevölkerung massiv. Ihre Nachkommen leben heute unter meistens ärmlichen Bedingungen. Mit einem Aufstand machten sie in Chiapas im Jahr 1994 weltweit auf ihre Probleme aufmerksam. Für sie sei eines der grössten Probleme die Verteilung des Bodens. Die vielen Kleinbauern haben sehr wenig oder gar kein Land für sich. Sie arbeiten für die wenigen Grossgrundbesitzer. Seither versucht die mexikanische Regierung dieses Problem zu lösen...
Doch zurück in die Vergangenheit, als die Spanier noch nicht "Amerika entdeckt" hatten. Je nach Region gab und gibt es in Mexiko andere Urvölker. So waren die Azteken im Hochtal des heutigen Mexiko City beheimatet. In diesem Tal gab es einen grossen See, auf welchem sie ihre Stadt errichteten, eine Art "Venedig von Mexiko". Heute ist von diesem See nur noch sehr wenig vorhanden. Etwas nördlich von Mexiko City steht die Ruine Teotihuacan mit den riesigen Sonnen- und Mondpyramiden. Es ist ein UNESCO - Weltkulturerbe. Interessant ist zu wissen, dass man bis heute nicht weiss, wer diese Bauten errichtet hat. Als die Azteken diese verlassene Pyramidenstadt entdeckten, konnten sie sich die gigantischen Bauten nur als Hinterlassenschaft von übernatürlichen Wesen erklären. Sie glauben, dass dies die Heimat ihrer Götter sein muss und erklärten sie zur Kultstätte.
Für uns ist es interessant zu wissen, dass die heutigen Traditionen von Mexiko ihre Herkunft teilweise bei den indigenen Völkern haben. So trifft man im Alltag immer wieder Spuren dieses urtümlichen Mexikos an. Sei es in der vielfältigen Küche, in der Medizin oder in der Religion.
Aufbruch: | Oktober 2007 |
Dauer: | 21 Monate |
Heimkehr: | Juli 2009 |
Guatemala