Zwei Schweizer in Mexiko
26. Bericht an die Sempacherwoche
Schweinegrippe
Wir sind gesund und haben keine Symptome, die auf die Schweinegrippe hinweisen.
Seit der Virus offiziell in Mexiko wütet, hat sich einiges, aber nicht alles, verändert. Wie die meisten Leute, haben wir das erste Mal von dem Schweinegrippe - Virus aus den Medien erfahren. Doch von Panik war keine Spur zu spüren.
Zuerst war Mexiko City stark betroffen. Die ersten Vorsichtsmassnahmen für die Eindämmung des Virus wurden in der Hauptstadt getroffen: Schulen, Museen und andere öffentliche Einrichtungen wurden geschlossen.
Wir in Cuernavaca bekamen von diesen Massnahmen noch nicht viel mit. Das erste Mal wurde uns die Situation jedoch bewusst, als wir einen Tag später Schutzmasken kaufen wollten; es gab keine! Alle waren verkauft. Wir waren in einige Apotheken und Geschäften, doch immer die gleiche Antwort: die Masken sind ausverkauft. So haben wir uns selber Masken aus Kaffeefiltern und Gummibändern gebastelt. Not macht erfinderisch.
Ein paar Tage später wurden dann auch alle Schulen in Cuernavaca geschlossen. Die mexikanische Regierung hat für das ganze Land die Weisung herausgegeben, alle öffentlichen und privaten Schulen (von der Kinderkrippe bis zur Universität) zu schliessen. Als weitere Massnahme wurden die Leute aufgefordert, sich bei keinen grösseren Menschenmengen aufzuhalten. Dies bedeutete für uns vor allem zu hause zu bleiben. Klar muss man zwischendurch einkaufen oder andere Dinge erledigen, doch dann trugen wir immer die Schutzmaske. In der Zwischenzeit sind die Schulen wieder geöffnet und der Schulalltag läuft wieder.
Wir haben uns in dieser Zeit angewöhnt, nur am Morgen und am Abend uns über die neuste Situation zu informieren. Mit allzu vielen Berichten wäre man ansonsten noch verrückt geworden. So versuchten wir einen ganz normalen Alltag zu gestalten, der zwar unsere Bewegungsfreiheit einschränkt, aber uns gleichzeitig auch schützte.
Die Leute nehmen die Situation relativ ruhig und verhalten sich gut. Es ist für alle eine schwierige Situation. Auch die Wirtschaft leidet sehr stark unter den Einschränkungen. Es gab eine Zeit, da waren keine Leute mehr auf den Strassen und es blieben die Touristen aus.
Wir glauben, das Schwierige an der Situation ist, die Lage einschätzen zu können und aus diesem Grund finden wir, die mexikanische Regierung macht "einen guten Job".
Aufbruch: | Oktober 2007 |
Dauer: | 21 Monate |
Heimkehr: | Juli 2009 |
Guatemala