Rundreise Peru-Chile
Boliviens Regenwald
Zurueck aus der Pampa hiess es fuer mich einige der geschossenen Fotos auf den Weg bringen. Ein Tag dafuer und fuer die Haengematte sollte reichen bis zum naechsten Ausflug in den Regenwald. Fuer die Haengematte hatts dank der HightspeedVERBINDUNG dann aber doch nicht gereicht. Am Folgetag verbringe ich 2 Stunden in der einzigen Bank der Stadt. Die Verbindung zum Hauptrechner kann nicht hergestellt werden. Meine Euros will hier keiner haben. Nach langem Verhandeln und ewigen Telefonaten mit weiss ich wem gibts dann doch einige Taler
Nach nem kurzen Fruestueck gehts voller Erwartung zur Agentur denn der Dschungel ruft. Hier erfahre ich, das es sich mit mir als einzigem Kunden nicht lohnt loszufahren(Morgen ist doch auch noch ein Tag ). Jetzt kann ich das erste Mal mein mageres Spanisch in einer Extremsituation testen(gebucht is gebucht). Der starke Deutsche Akzent wirkt Wunder und schon bin ich in der Gruppe einer anderen Agentur untergebracht.
Drei Stunden braucht das Kanu bis zu unserem Camp Merida. Mit mir dabei zwei Englaender(die Aermsten haben nur 12 Monate fuer ihren Urlaub) unser Guia Turista Many und der Koch. das Wetter verspricht einiges der Fluss wechselt immer wieder sein Gesicht, von ruhigem Dahinfliessen bis zu kraeftigen Stromschnellen. Eine gute Stunde Schlaf beschert mir den kraeftigsten Sonnenbrand seit Kindertagen. Die Flussufer werden haupsaechlich von voellig unzugaenglicher Vegetation gesaeumt. Die einzigen die Die Ruhe hier stoeren sind ab und zu ueber uns hinwegziehende Papageien, die dabei einen ohrenbeteubenden Krach machen(Die Papagaeien sehen das natuerlich genau anders rum).
Aehnlich wie in der Pampa sind auch hier die Pfahlbauten ueblich(waer doch was fuers Oderbruch ...ups..sorry)
Irgendwo im Nirgendwo haelt das Boot und ein par Meter weiter schaut eine dunkle Gestallt aus dem Busch, unser Hausmeister wie sich spaeter rausstellt und 200 Jahre alt . Der Pfad vom Boot zum Camp ist nicht laenger als 300m. Beim Ausladen des Bootes vermessen wir ihn 4* und haben keinen trockenen Fetzen mehr am Leib(scheen ist's). Die Temperaturen liegen bei etwa 40 Grad und das ist.....juchuu...zu heiss fuer die Moskitos(leider nicht fuer dir Fliegen).
Nach dem Mittag folgt der erste Gang in den Busch, Many meint fuer uns Gringos sollten drei Stunden reichen(und Recht hatt er). Ohne Machete geht garnichts. Meine Orientierung geht nach 2 Min. verloren. Immer wieder ueberqueren wir kleinere Lagunen, mitunter voller Piranias und ab und zu auch mal mit eigenem Krokodil. Der 1. Versuch einige Fischlein fuers Abendbrot zu fangen scheitert. Many faengt zwar eine kraeftige Wasserschildkroete, die ist aber wohl das Einzige was hier nicht auf dem Teller landet.
Wenn weit und breit kein Baum zu sehen ist, der den Weg uebers Wasser erleichter, machts natuerlich auch die Liane. Das klappt meistens auch ganz gut...........
.......wenn nicht, sieht man zu das man schnell wieder ais dem Loch rauskommt . Auf der Suche nach den Tieren des Waldes beweist Many, der erst mit 12 Jahren sein Indianerdorf verlassen hat, sein Geschick und spuert eine Rotte Wildschweine auf(weit ueber 50 Tiere). Die Guten knacken gerade jede Menge Minikokusnuesse. Das Knacken hoert man circa 500 Meter weit.
Bei Tage ist die Chance hier groessere Saeugetiere wie Jaguar, Ozelot, Puma oder Tapir zu Gesicht zu bekommen relativ gering. Affen huepfen hingegen haufig durch die Baeume. Insekten wie fingerlange Kaefer(u. a. handflaechengrosse Kakerlacken) oder farbenpraechtige, riesige Schmetterlinge sind auch allgegenwaertig. An dieser Stelle ein kleines sorry fuer meine Faulheit. Die Kamera blieb meistens im Rucksack. Fuer mich noch interessanter als die Tier- ist aber hier die Pflanzenwelt.
Unzaehlige Baeume und Pflanzen und deren Nutzen werden erklaehrt. Wie zum Beispiel die einzigartige Filterkraft eines Baumes zur Trinkwassergewinnung(siehe oben). Zwei Baeume weiter sieht der Baum ganz aehnlich aus, doch der Versuch aus ihm zu trinken wuerde dich toeten. Das wuerde auch das Harz des Cuarebaumes, von dem schon ein Tropfen das Aus bedeuten kann. Nach einigen Potenz-, Verhuetungs-, und Moskitoabwehrmitteln folgen ein par leckere Sachen zum Verspeisen.
In einigen der Minikokosnuesse leben Larven von der Groesse unserer Engerlinge. Das Fleisch der Nuss ist steinhart und fuer uns kaum geniesbar(anders in gekochter Form). Die Larve allerdings hat einen cremig-nussigen Geschmack. Aehnlich lecker ist eine bestimmte Termitenart, sowie die eine oder andere Armeisenart(wie Tic-Tac). Von denen gibt es scheinbar unzaehlige Arten und Groessen. Sie sind auch die Tierart die hier im Dschungel fuer den Menschen die groesste Gefahr ausmacht. Am schmerzhaftesten ist der Biss der 3 cm grossen 24 Stunden Armeise(solange heisst es Zaehne zusammen beissen)
Voellig platt gings dann zurueck ins Camp. Selbst bei Stillstand setzt der Koerper mit der Schweissproduktion nicht aus. Erst am dritten Tag hat man sich drann gewoehnt. Fuer Erfrischung sorgt die Suche nach guten Fischgruenden. Ohne jegliche Sicherheit ist die Stroeming zu stark. Mit einem Baumstamm gehts los. Schnell noch Wind-, und Stromversatz berechnet........mist, da wollt ich garnicht hin.
Die kleinen Piranias aus dem Busch sind letztlich wieder in ihren Tuempel geflogen. Diese zwei Kameraden haben weniger Glueck und nach vielen Tagen mageren und trockenen Rindfleischs freut sich das Kuestenkind auf eine anstaendige Mahlzeit!!!!!!!!
Neben den Ausfluegen bei Tage gehts natuerlich auch Nachts mit Stirnlampe nochmal in den Busch. Laenger als 10 Sek. am Stueck darf diese aber nicht an sein, sonst machst Du dich zum beliebten Ausflugsziel der Herrscher der Nacht, grosser und kleiner Insekten. Die Naechte ueberlebt man nur unter dem Moskitonetz..........Lange Rede, kurzer Sinn, fuer die par Fotos is das ne Menge Text. Beim naechsten Mal laeufts andersrum! Nach dem Urwaldtrip gings wieder nach Rurranabaque, einen Tag spaeter mit dem Buschflieger nach La Paz und am selben Tag weiter mit dem Bus(11 Stunden nach Uyni(das wohl trostloseste Kaff auf meiner Reise), im Sueden Boliviens. Hier verabschiedet sich dann auch das erste Mal mein Magen(Christian, jetzt kann ich mitfuehlen). Der folgende DreiTageTrip ueber die Salzseen wird schoen, schmerzhaft und mit zwei Broetchen und ner Suppe verursache ich wohl mit Abstand die wenigsten Kosten(Obwohl....haetten sie unsere Abwasserpreise...nagut). Jetzt stecke ich in Chile, in San Pedro de Atacama. Die Sonne lacht wieder fuer mich. Der Magen ist ok, ich kann wieder essen und jetzt gibts auch wieder was fuer den "Fleischfresser" in mir. Heiligabend verbringe ich irgendwo am Atlantik. Es laeuft wohl auf Strand hienaus, denn hier ist Sommer . Ich will versuchen die Fotos und Eindruecke der letzten Tage noch vorm 24. auf den Weg zu bringen. Falls es mir nicht gelingt wuensch ich allen zu Hause(im kalten Deutschland) wunderschoene und besinnliche Feiertage und natuerlich fette Beute . Ich freu mich immer wenn Ihr mal bei mir vorbeischaut. Bis die Tage Euer Gunnar
Aufbruch: | 02.11.2007 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 10.01.2008 |
Vereinigte Staaten
Bolivien
Chile