Indien/Nepal 2008

Reisezeit: März / April 2008  |  von Sabine H.

Pokhara

02.04.2008

Ich bin früh aufgestanden, habe mein Frühstück bereits hinter mir, aber Sunil ist auch schon aufgetaucht. Der ist heute morgen allerdings nur da, um mich meinem Fahrer vorzustellen, der mich heute nach Pokhara bringen soll. Zu meiner Schande muss ich gestehen, daß ich seinen Namen vergessen habe. Und das, obwohl er mich sicher nach Pokhara und retour bringt. Was nicht eben selbstverständlich ist, wie die vielen übel verunfallten Fahrzeug-Wracks, die ich unterwegs zu sehen kriege, zeigen...

Schon allein Kathmandu zu verlassen, ist ein Kunststück angesichts der endlosen Fahrzeugkolonnen, die sich auf der Ausfallstraße stauen. Ich vertreibe mir die Zeit im Stau mit Fotografieren aus dem Wagenfenster, gibt ja immer was zu sehen !

links Verkauf von Tanks, Kabeln und Rohren, rechts gibt es Schweinefleisch...

links Verkauf von Tanks, Kabeln und Rohren, rechts gibt es Schweinefleisch...

Mir gefallen die bunten LKW, sie sind allesamt aus Indien, denn Nepal muss die meisten Güter importieren.

Mir gefallen die bunten LKW, sie sind allesamt aus Indien, denn Nepal muss die meisten Güter importieren.

Endlich sind wir raus aus Kathmandu. Die ersten Kilometer sind bergige, enge, steile Serpentinen. Kurven, Kurven, Kurven. Die Straße immer noch gestopft voll mit LKW und es wird überholt, was das Zeug hält. Es gilt das Gesetz des Stärkeren, also bestimmen die Lastwagen, was Sache ist. Mit einem PKW quetscht man sich teilweise in Milimeter-Arbeit so durch. Angst ??? Nö, ich werde 83, also wird´s für mich auch heute gutgehen.

Wir durchqueren Dörfer...

Wir durchqueren Dörfer...

...machen Tankstellen-Stopps (hier hat mich dieser junge Mann ausdrücklich um ein Foto gebeten)...

...machen Tankstellen-Stopps (hier hat mich dieser junge Mann ausdrücklich um ein Foto gebeten)...

...sehen Reisfelder, wobei gerade gepflügt wird und die Setzlinge eingebracht werden...

...sehen Reisfelder, wobei gerade gepflügt wird und die Setzlinge eingebracht werden...

...helfen bei Autopannen...

...helfen bei Autopannen...

...beobachten kleinere und größere Demonstrationen (in 1 Woche sind Wahlen in Nepal)...

...beobachten kleinere und größere Demonstrationen (in 1 Woche sind Wahlen in Nepal)...

...genießen den Ausblick auf schöne Landschaften...

...genießen den Ausblick auf schöne Landschaften...

...und trudeln nach ca. 7 Stunden gerade noch rechtzeitig, bevor ein Unwetter losbricht, in Pokhara ein. Der See heißt Phewa Tal und ist der zweitgrößte Nepals. Mein Hotel befindet sich in Gehweite und ist sehr schön.

...und trudeln nach ca. 7 Stunden gerade noch rechtzeitig, bevor ein Unwetter losbricht, in Pokhara ein. Der See heißt Phewa Tal und ist der zweitgrößte Nepals. Mein Hotel befindet sich in Gehweite und ist sehr schön.

Ich lade mein Gepäck ab und wandere 5 Minuten später schon auf der schier endlosen Meile, die den See säumt und an der sich hunderte von Unterkünften, Restaurants, Geschäften und Internet-Cafes aneinanderreihen.

So ziemlich der einzige Grund für mich, diesen einen Nachmittag und Abend in Pokhara verbringen zu wollen, sind die grandiosen Berge drumherum. Bei klarem Wetter kann man von West nach Ost Hiunchuli (6441m), Annapurna I (8091m), Machhapuchhare (6997m), Annapurna III (7555m), Annapurna IV (7525m) und Annapurna II (7937m) sehen. Tja, bei klarem Wetter...

Alles, was ich sehe, sind tiefschwarze Gewitterwolken. Beim ersten Donnerschlag (uuiii, das kracht vielleicht im Gebirge !!!), zucke ich zusammen. Kurz darauf öffnen sich bereits die Schleusen und es schüttet, wie aus Eimern. Ich flüchte in ein Internet-Cafe und schreibe erstmal emails. Draußen findet die Sintflut statt und es donnert beängstigend.

Pokhara im Regen

Pokhara im Regen

Die Straßen verwandeln sich in Sturzbäche (kommt auf diesem Foto nicht so gut raus).

Die Straßen verwandeln sich in Sturzbäche (kommt auf diesem Foto nicht so gut raus).

Ich verlasse das Internet-Cafe und hüpfe von Pfütze zu Shop und Shop zu Pfütze, kaufe also noch ein paar Souvenirs ein, u.a. Postkarten von der grandiosen Bergkulisse, die ich gerade verpasse. Klatschnass und durchgefroren mache ich mich auf Richtung Hotel. Ich komme nicht weit, schon wieder regnet es in Strömen. Ich kapituliere. Ich stehe direkt vor einem italienischen Restaurant und da es ein Dach hat und die Aussicht auf ess- und trinkbares verspricht, mache ich keinen weiteren Schritt mehr durch den Regen und lasse mich genau hier nieder ! Basta ! Äh, Pasta !

Tatsächlich esse ich hier im "La Bella Napoli" die besten Spaghetti Carbonara meines Lebens, ungelogen ! Das ganze wird begleitet von einem Everest-Bier und nebenbei lese ich in meinem Lonely Planet, welche atemberaubenden Berg-Panoramen ich gerade nicht sehe.

Man muss einfach nur immer das beste draus machen - egal, was passiert. Wetter "passiert" einfach, deswegen Frust zu schieben, ist überflüssig.

Man muss einfach nur immer das beste draus machen - egal, was passiert. Wetter "passiert" einfach, deswegen Frust zu schieben, ist überflüssig.

Der nepalesische Kellner hat Humor, er fragt mich, wann ich angekommen sei (vor 3 Stunden), wann ich wieder wegfahre (in 14 Stunden), wie es mir in Pokhara gefalle ("nice weather, isn´t it ?") und ob ich die Aussicht auf das Annapurna-Massiv genießen würde ("unbelievable, right ? 8000 metres high and completely covered in clouds, an extremely special sight today !") Yep, sehr speziell. Allerdings sorgt das Wetter heute dafür, daß ich mal früh ins Bett komme und noch ein paar Seiten meines Krimis gelesen bekomme...

© Sabine H., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine geführte Privatrundreise durch Rajasthan und über Varanasi nach Nepal - wie üblich, ganz für mich alleine !
Details:
Aufbruch: 21.03.2008
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 06.04.2008
Reiseziele: Indien
Nepal
Der Autor
 
Sabine H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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