Indien/Nepal 2008

26.03.2008

Wir machen uns auf den Weg nach Jaipur. Unterwegs entstehen wieder etliche meiner road-movies. R. kapiert, glaube ich, nicht, was ich jetzt so interessant an simplen Straßenkreuzungen, Busbahnhöfen, Märkten, Ziegenherden, Kamelen, völlig überladenen LKW und Traktoren finde. Es ist eben alles exotisch für mich... Die Fahrt zieht sich, wir sehen üble Unfälle, die Überholmanöver besonders mit den LKW finde ich irre, aber ich vertraue den Fähigkeiten meines Fahrers völlig. Keine Sekunde zweifele ich daran, lebendig in Jaipur anzukommen. Unterwegs stoppen wir für den ein oder anderen Chai und ich finde die Truck-Stops eigentlich gar nicht so übel.

Die Zeit vertreiben wir uns mit Unterhaltungen über Gott und die Welt. Am Ende sind wir beim Thema "Kino". Immer ein ergiebiges Gesprächsthema, wie ich schon auf vielen Reisen festgestellt habe ! "Titanic" ist R.´s erklärter Favorit (meiner auch). R. steht natürlich auch auf die heimischen Bollywood-Filme, die ich ehrlich gesagt, auch ganz witzig finde und von denen ich mir auf dieser Reise auch den einen oder anderen angesehen habe, meist im Fernsehen.

Nichtsdestotrotz ist man nicht in Indien gewesen, ohne sich einen Bollywood-Film im Kino angesehen zu haben. Dafür empfiehlt sich Jaipur, denn dort befindet sich das größte Kino Asiens mit 1000 Sitzen und das ist jeden Abend gerammelt voll. Man braucht kein einziges Wort Hindi zu verstehen, dennoch kapiert man so einen Schmachtfetzen sofort, die Musik ist gut, Tanz ebenfalls und action kommt auch nicht zu kurz, das happy-end ist garantiert !

Nach einigem Gesuche lädt R. mich an meinem Hotel ab, das ich irgendwie nicht so toll finde. Ist sauber, ordentlich und nett, aber nun ja, nicht mein Ding. Bevor er mich zum Abendessen abholt, starte ich meinen eigenen Jaipur-Plan: An der nächsten Straßenecke winke ich mir eine Auto-Rikscha heran und lasse mich zu einer in meinem Reiseführer empfohlenen Adresse fahren, um Juwelen zu gucken und vielleicht auch zu kaufen. Das will ich unbedingt allein machen, denn ansonsten verdienen zuviele Leute mit. Knapp 2 Stunden und zähe Verhandlungen später nenne ich einen Saphir-Diamant-Gold-Ring und passende Ohrringe mein eigen. Vorsicht: Man sollte sich recht gut auskennen, bevor man hier Schmuck kauft !

Am Abend landen wir im extremst touristischen Restaurant "Indiana". Ich esse Thali, was sehr lecker ist. Bezahlen muss ich auch nicht, denn heute Abend bin ich von meinem indischen Tourveranstalter eingeladen. Angesichts der Show lasse ich meine Kamera in der Tasche, das ist jetzt echt fiesester Touri-Sch...

Jaipur ist für R. natürlich ein Heimspiel und da wir beide noch keine Lust haben, nach Hause zu gehen, wird es heute abend noch sehr lustig und spät ! Sehr spät für indische Verhältnisse, jedenfalls nach 1.00 Uhr.