Australien meets Toggenburg – Fremde Kulturen lernen sich kennen
Fraser Island und so
Tagwohl!
Nach unserer Abfahrt in Airlie Beach Richtung Hervey Bay haben wir in ca. der Hälfte der Strecke übernachtet. Am nächsten Morgen gings gen Hervey Bay zue. Im Auto merkte Bosman, dass an der Stirn irgend etwas nicht in Ordnung war.. Tatächlich, da hatt sich doch wirklich eine so vertaserete Zecke festgekrallt! Tja, was will man da machen.. Ab zum Doc.. Im nächsten Kaff gings in den Spital.. Ich wollte das Scheissviech natürlich sofort loswerden. Die nahmens aber nicht so eilig, nach ewigem Warten und Papierkram lag ich dann auf den Schragen. Die Ärztin die sich auskannte mit solchen gfätterli Sachen, musste leider zu einem Notfall. So kam dann eine Dilletantin sondergleichen. Ein Bauarbeiter hätte es mit den chlobigen Fingern wahrscheinlich eben so gut gekonnt. Erstmal wollte Sie das Vieh im Gegenuhrzeigersinn rausziehen. Ich hab natürlich geflucht und ihr erklärt wie Sie das Ding zu entfernen habe. Naja, trotzdem riss die den Körper vom Kopf weg, der steckte immer noch in der Stirn. So dokterten dann schlussendlich 4 Leute an mir herum und ich musste Ihnen noch sagen ob noch was drin ist oder nicht.. Naaaajaa. Wieder im JC, bretterte Zwyssig weiter nach Hervey Bay. In einem Kaff wo 60 war, fuhr er 80. Eigentlich nichts besonderes, waren ja auch nur 2,3 Häuser die den Strassenrand säumten. Weit weit vorne stand dann auch ein netter Herr in Uniform der uns rauswinkte. POLIZEI! Wir wurden ebene geblitzt.
Polizist: Wissen Sie wie schnell Sie hier fahren dürfen?
Zwyssig: Äh ja, 60km/h
P: Wissen Sie, wie schnell Sie gefahren sind?
Z: ...65...?
P: 75! Ihren Führerschein bitte. Gibt es einen Notfall dass Sie so schnell fahren?
Z: Ähm nein eigentlich nicht.
P: Was machen Sie eigentlich hier in Australien
Z: Wir machen 6 Wochen Ferien
P: Aha. Wissen Sie wie schnell man während der Schulzeit fahren darf? (Schulzeit ist täglich von 8 - 9 und Halb 3 - 4 Uhr, Anmerkung des Schreibenden)
Z: Ja das wissen wir, 40km/h. (Es ist 15:30, Anmerkung des Schreibenden zum Zweiten)
P: Das würde Sie eigentlich 350$ kosten. Aber fahren Sie jetzt weiter und trinken Sie mit dem Geld ein paar Drinks! Aber langsamer fahren, versprochen?!
Z: VERSPROCHEN, VIELEN DANK!!
B: Ebe...!
Wahnsinn wie kulant die hier unten sind.. In der Schweiz wäre das der Führerschein plus eine deftige Geldstrafe gewesen!! Zum Glück war der Polizist noch Jung, die ältere Garde hätte da glaube ich auch anderst reagiert. Wir waren jetzt ja quasi reif für die Insel. Es war ja geplant, dass wir die Fraser Island Tour zusammen mit den Zgraggenschwestern machen wollten. Leider hat uns der Tourveranstalter versecklet das vertaserete Sauchalb. Naja, wir gingen dann getrennt auf die Insel, haben uns aber mehrmals in Hervey Bay und auf Fraser Island gesehen. In Hervey Bay fanden wir sogar Zeit um endlich wieder mal zu viert jassen. Gstoche, Bock! Am Freitag morgen um 06.30 hiess es: BRIEFING. Das bedeutete für uns, 05.45 aufstehen. Der arme Herr Zwyssig war noch erben nächtig aber Herr Bosman hat ihn natürlich aus den Federn getrieben. Wir waren selbstverständlich pünktlich am Zielort, aber wieder einmal mehr ging es hier nach dem Motto chumi hüt nöd chumi morn wieder mal etwas später los. Wie dem auch sei, schlussendlich waren wir 8 Leute in einem Toyota 4x4 Landcruiser. Die Truppe bestand aus: 1 Iren, 1 Engländerin, 1 Franzosen, 1 Deutscher/1 Deutsche, 1 Österreicherin und uns zwei Füdlibürgern. Nachdem die Camping Ausrüstung gefasst wurde, hiess es Essen für 3 Tage einkaufen. zu viert, 2 Mädels und 2 Jungs, Bosman zählte sich zu Ihnen, ging es schnurstracks in den Woolworths. Ich sags euch, das war der reinste Horror!! Wir hatten eigentlich 160 Dollar budgetiert, aber mit den 2 weiblichen Weesen kam wiedermal alles ganz anderst, man kann ja nie genug haben. 1 Butter, 1 Margarine und Philadelphia (öpe so einen Gägel wie Gerberaufstrichchäsli) sind da nur ein Beispiel. Es liegt nahe, man ahnt es schon, wir kamen natürlich über Budget, auf Satte 210 Dollar. Wie dem auch sei. Nachdem der männliche Teil der Truppe ordentlich geflucht hatte als sie erfuhren was da alles eingekauft wurde, gings ab auf die Fähre. Drüben angekommen, liess der Sand nicht lange auf sich warten. Jetzt war richtig offroad angesagt, war wirklich lustig. Leider hatten bis auf Frenchie und den 2 Toggenburger niemand ein feines Händchen für den Sand. Beim Gummihals hiess es Vollgas, bei der Engländerin: Ich nehme jedes Loch und geb extra Gas und drücke die Kupplung beim Anfahren nicht, und beim Iren: Ich kann eh nicht gut Autofahren, fahr aber trotzdem schnell und geb auch kein Gegensteuer. Wir sinc dann tatsächlich auch stecken geblieben. Nach mehreren Versuchen und einem Fahrerwechsel vom Iren zum Frenchie kam der Karren dann auch wieder auf die Piste. Schlussendlich am Beach angelangt ratterten wir da mal zum ersten See. Achja, fast vergessen: Fraser Island ist die grösste Sandinsel der Welt. Das spezielle an diesem Sandhaufen ist, dass er im Meer liegt, jedoch Süsswasser Seen beherbergt. Nach ein bisschen pläntscherlen in dem chogen Tümpel fuhren wir noch ein bisschen den Beach hoch und suchten hinter Sanddünen mal eine Bleibe für die Nacht. Nachdem wir die Zelte dann aufgeschlagen hatten waren wir dann erben hüngerig und weil wir noch kein Zmittag gehabt hatten, machten wir uns um 5 Uhr mal Sandwichs. Um viertel vor Sechs gings dann gleich zum BBQ über, was noch chogen guet war. Irgendwie waren aber alle auf den Schnörren, auch Wein und Bier konnte dem nicht entgegentreten, sodass um 9 schon alle in den Fädärän waren. Tja so traten wir dann auch schon den zweiten Tag mit einem herrlichen Frühstück an. Dann hiess es, den ganzen Tag am Strand entlang fahren. Wir fuhren bis ans obere Ende, zu den Champagne Pools. Aus Felsen vom Wasser geformte Pools, welche sich bei Flut mit Wasser füllen. Richtig romantisch, wenn da nur nicht überall die chogen vertasereten Touristen wären Die Fahrt da hin ging über 2 Passagen losen, tiefen Sand. Die Engländerin meinte, dass sei doch absolut kein Problem für Sie... Zwyssig und der Schreibende mussten sich jedoch nur angucken und wussten schon was Sache war. Wir sagten mal nichts und liessen uns überraschen.. Das Scharren im Sand liess dann auch nicht lange auf sich warten. Herr Zwyssig durfte dann den Seich ausbaden aber das war kein Problem für ihn. Untersetzung reingechlepft, ein feines Füsschen, Standgas ein bisschen ufenschruuben und der Braten war quasi im Ofen. Nach Aufenthalt an besagten Pools gings wieder die ganze Insel runter. Auch da musste wieder eine Düne gesucht werden, die uns vor der Flut schützt. Die Gummihälsin meinte, kein Problem für sie um die Düne zu passieren. Natürlich wieder mal Fehlanzeige, Zwyssig ans Steuer und hobla schörsch. Wieder schnell die Zelte aufschlagen vor Einbruch der Dunkelheit und ab ans Pastakochen. Da eine Vegetarierin im Bunde war, war es denn auch nicht ganz einfach, mit einer Kochplatte warme Pasta mit 2 verschiedenen Saucen plus von der Vegetarierin gewünschtem Knoblauchbrot und zusätzlichem "Vegifleisch" hinzukriegen. Aber auch das wurde gemeistert, und dann ging es dann hantli zum festen über. Wir haben ein paar lustige Spiele gespielt, getrunken und die Stimung wurde immer heiterer, jedoch nur bei den anderen. Ich weiss ja nicht ob die Typen vorher schon gesoffen haben, oder ob die Trinkfestigkeit den Toggenburgern schon in die Wiege gelegt wurde. Jedenfalls war bei denen nach ein paar Gläsern Wein schon bald Essig. Der Franzose legte seinen lustigen Akzent auf und die weibliche Gattung der Gruppe fing plötzlich an ganz offen über die schönste Nebensache der Welt zu reden. Als es dann so langsam Schlafenszeit wurde, hatte die Gummihälsin dann die Idee, ihren 2l Biddon Wein leer zu trinken. Was ihr auch gelang, dann war dann aber Zappenduster. Von gerade laufen wollte da keine Rede mehr sein, Zähne putzen war auch nicht mehr drin, Linsen rausnehmen auch nicht und schlafen auf der Matte liess sie auch links liegen. Als endlich Ruhe im Laden war, kam dem Zwyssig noch die Idee er könnte ja noch das Urinal aufsuchen. Das lohnte sich...denn die Deppen die aufräumen mussten, haben nicht aufgeräumt. So lag aller Grümpel herum und das Auto war sperangelweit offen. Die Dingos, etwas änhliches wie ein Hund, bloss wild und aggressiver, vergnügten sich draussen bereits schon mit Schuhen und Schlafsackhüllen. Mal wieder mussten die Schweizer ran, die Viecher verjagen und den Grümpel in die Karre räumen. Nach verbrachter Nacht waren wir natürlich schon auf die Gummihälsin gespannt. Achja, die hatte sich während unserer Aufräumarbeiten noch mit ach und Krach die Linsenchäschten rausgenommen. So, am Morgen war sie dann eigentlich nicht Ansprechbar, warf Kopfschmerztabletten ein und klagte über Rückenschmerzen.. der Tag war dann auch nicht mehr allzu spektakulär, nochmal an einen See gechillt und dann gings auch schon wieder auf die Fähre, zurück aufs Festland. Da traffen wir dann nochmals die Zgraggenschwestern, verbrachten einen lustigen Abend mit Ihnen und ihrer 4x4 Truppe und gingen dann zu Bett und schliefen dann sofort fröhlich ein. HALT! Plötzlich blinzelte der cheiben Jägereister noch hinter dem Tisch fürren.. So haben wir zwei dann noch angefangen zu schnäpseln.. Eigentlich wollten wir nur noch EIN Bettmümpfeli nehmen.. Aus einem wurden dann zehn, quasi zehn kleine Jägermeister. Aber es hat sich gelohnt, man schläft einfach herrlich mit dem cheiben Chrüüterschnäpper Joa, heute Morgen haben wir dann alle 4 noch gefrüstückt, und jetzt sind wir auf dem Weg nach Noosa. Das heisst denn auch, in 5 Tagen sitzen wir schon im Flugzeug nach Hause.. Jupiiiiii
So, än schöne Sabbath bis zum nächsten Mal, wahrscheinlich aus Brisbane.. Zwyssig und Bosman
Aufbruch: | 11.07.2008 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 24.08.2008 |