Thailand 2008 - Unser erster Urlaub!

16.11.08

Pünktlich um fünf wurden wir netterweise vom Hahn um die Ecke geweckt, aber eigentlich wollten wir noch schlafen. Das Tier krähte regelmäßig zu jeder Stunde ein paar Minuten lang - vielleicht sollte ihm mal jemand die Uhr abnehmen! Um 8 gaben wir uns schließlich geschlagen, ich holte uns im 7/11 ein Frühstück und nahm die nähere Umgebung zum ersten Mal bei Tageslicht in Augenschein. Es ist wirklich schön! Der Fluss wird auf der gegenüberliegenden Seite von viel Grün gesäumt und Berge umrahmen die Landschaft.

Nach einem kurzen Frühstück machten wir uns zu Fuß auf, um die Brücke am Kwai, eigentlich ja am Kwae, so heißt nämlich der Fluss, zu besichtigen. Zu Fuß - das ist für Thailänder offenbar unvorstellbar. Wir haben sofort den Eindruck, dass jeder zumindest ein Moped hat. Vor allem fehlende oder zugebaute Gehwege und die rücksichtslose Fahrweise der Roller und Autofahrer erschweren uns den Weg. Hier gilt eindeutig das Gesetz des Stärkeren auf der Straße! Allerdings erhaschten wir auch einen ersten Blick auf Affen, die durch die Bäume toben und sehen viele Hühner und Hähne. Stefan schlägt vor symbolisch eines der Tiere zu schlachten, ich denke aber, das würde am Widerstand der Besitzer scheitern. Die Brücke kündigte sich uns zuerst durch erhöhte "Farang"-Dichte und Souvenirgeschäfte an. An der Brücke waren viele Touristengruppen unterwegs, jeder von ihnen mit einem Aufkleber am T-Shirt, man könnte ja vergessen, wo man dazugehört. Die Überquerung der Brücke gestaltete sich wegen der Touristenmassen - ja ich weiß, wir gehören auch dazu - etwas schwierig und drüben angekommen fanden sich nur noch mehr Shops mit den gleichen Souvenirs und ein Elefant, allerdings an armes Tier ans sehr kurzer Kette.
Auf dem Rückweg über die Brücke mussten wir Zuflucht in einer der Nischen suchen, es fuhr tatsächlich ein Zug über die Brücke.

Wir gönnten uns dann noch eine Kokosnuss zum trinken, unsere erste. Auf den ersten Schluck war sie schon ziemlich erfrischend, aber im Nachgeschmack empfanden wir es beide als etwas abgegammelt. Ist das immer so oder lag es an dieser speziellen Kokosnuss? Irgendwann werden wir das noch rausfinden müssen. Natürlich mussten wir jetzt den ganzen Weg zur Unterkunft wieder zurücklaufen, aber unterwegs stärkten wir uns mit einem Mittagessen im Straßenlokal.
In einem der vielen Reisebüros buchten wir eine Tour für morgen und auch gleich noch die Zugtickets in den Süden. Alle dort waren sehr nett und hilfreich. Anschließend gönnten wir uns eine 45-minütige Mittagspause in unserem klimatisierten Zimmer. Auch wenn sich die Sonne nur selten hinter den Wolken hervortraute, war es doch über 30 °C heiß und sehr schwül. Für den Nachmittag mieteten wir uns Fahrräder und erkundeten die Stadt. Linksverkehr und schwächste Verkehrsteilnehmer - wir mussten echt höllisch aufpassen. Nach einer abendlichen Dusche sind wir erneut Richtung Innenstadt geradelt, wir wollten gut essen gehen. Allerdings haben wir genau das falsche Restaurant unter den vielen erwischt, es war nicht sehr schön hergerichtet, keine Tischdecken, wie z.B. in den benachbarten Lokalen, aber einfach wieder gehen ging auch nicht, die Getränke waren schon bestellt. Wir haben schnell gegessen und sind wieder zurück zum Guesthouse um die Räder abzugeben. Wir suchten noch nach einer Möglichkeit, was trinken zu gehen, aber viele Lokale hatten geschlossen, es war wirklich nichts los. Im Restaurant gegenüber unserer Unterkunft hat man uns keine Cocktails mit Alkohol verkaufen wollen oder können, warum auch immer. So gab es für mich einen Bananenmilchshake und für Stefan einen Schoko-Pancake und ein Bier. Es ist immer noch sehr warm!
(Wie wir später erfahren haben, war der Grund für "kein Alkohol und viele Lokale geschlossen" wohl die Beerdigung der Königsschwester in Bangkok zu diesem Zeitpunkt. Viele Lokale hatten komplett geschlossen, in den übrigen gab es keinen Alkohol. Wir haben auch von Bier getarnt in Kaffeebechern gehört.)