KAMBODSCHA SOLO
Dschungeltrekking - Provinz Rattanakiri
Banlung, 16.11.2004
Am nächsten Tag steht Dschungeltrekking auf dem Programm, zunächst, für mich weniger anstrengend, auf dem Rücken einer etwa gleichaltrigen Elefantendame mitten durchs Gestrüpp zu zwei wunderschönen der hier sehr zahlreichen Wasserfällen. Das ist eine etwas wackelige Angelegenheit und richtig zügig vorwärts kommt man auch nicht, die Lady hat heute ihren gemütlichen Tag und fällt auf dem Weg eine ganze Reihe von Büschen und Sträuchern.
Mit Bona und einem Freund, einem Kreung, der aber in der Stadt lebt und uns als Führer dient, setze ich dann das Trekking nach einer Mopedfahrt zu Fuß fort, von einem Kreung-Dorf durch ein Tal zu einem anderen
Kinder auf dem Weg zur Schule
Der Marsch dauert nur wenige Stunden, aber die haben es in sich. Es geht über Stock und Stein, richtiger gesagt durch unberührten Dschungel mit allerlei fiesen Pflanzen und Sträuchern, die anscheinend nur dazu da sind, um unbeholfene Touristen zu piesacken, durch Morast und kleine Flüsse. Dort, wo wir über freies Feld laufen und die Sonne niederbrennt, ist es fast unerträglich heiß. Meinen persönlichen Schmutzrekord von gestern werde ich, obwohl das kaum möglich schien, heute noch einmal überbieten.
Belohnung für die Mühen ist der Besuch der Dörfer, in denen die Menschen nur selten Fremde zu sehen bekommen. Kontakt zur Außenwelt haben sie vor allem durch ihren Chief, der ab und zu einmal in die Stadt fährt, um Verwaltungsangelegenheiten zu regeln.
Ein Teil der Dorfgemeinschaft sitzt gerade gemütlich beim Reiswein Süffeln, der aus einem Bottich mit einem Bambusrohr gesaugt wird. Ich muss natürlich kosten, und zwar von jedem Krug, das wäre sonst unhöflich gegenüber den anderen. Jeder erwartet, dass ich zeige, wie toll das schmeckt. Das tue ich natürlich auch, mein Lieblingsgetränk wird dieses Zeug aber sicherlich nicht. Besonders faszinierend für die Dorfbewohner ist mein Fotoapparat. Mein Guide meint, sie sehen sich tatsächlich zum ersten Mal selbst im Display meiner Digicam und sind völlig aus dem Häuschen.
Dorfplatz mit Opferstätte
Vorsicht Landminen !
Untergebracht bin ich der Yaklom Lodge, außerhalb der Stadt und wunderschön mitten im Dschungel gelegen. Die Anlage umfasst 13 Holzhütten und eine Empfangshalle mit offenem Restaurant, wo sich gegen 18 Uhr alle Gäste zum Essen einfinden. Das Essen ist gut, das Bier schmeckt nach den Anstrengungen des Tages köstlich. Mit einem deutschen Pärchen unterhalte ich mich jeden Abend nett, bis um 21.30 Uhr der Generator abgestellt wird und es stockduster in der Anlage wird. Eigentlich keine Uhrzeit für mich, um ins Bett zu gehen, aber ich ziehe mich mangels Alternativen unter mein Moskitonetz zurück und schlafe eigenartigerweise sofort ein.
Meine Lodge
grandioser Blick aus dem dem Fenster
Aufbruch: | 06.11.2004 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 24.11.2004 |
Cu Chi
Kambodscha