Sommer in Kairo

Reisezeit: Juni / Juli 2008  |  von Christina Schlatter

On the road again

26.6.2008

Was für ein tolles Gefühl - nach 3 haarsträubend anstrengenden Wochen war unsere Intellectual Property Class endlich zu Ende. Zur Feier des Tages gab's sogleich ein Gruppenfoto, dem die allgemeine Erleichterung wohl deutlich anzusehen ist.

Für das kommende Wochenende war ein Trip zur Sinai Halbinsel geplant. Am Freitagmorgen sollte es losgehen. Jasmin und ich hatten aber die spezielle Erlaubnis bekommen, zusammen mit Amr und Amr bereits am Donnerstagabend loszufahren. Nach der Uni sausten wir deshalb sogleich nach Hause und packten unsere Taschen. Dieses Vorhaben wäre beinahe gescheitert, weil Frau Schlatter es wieder einmal geschafft hat, ihren Zimmerschlüssel im Schlafzimmer liegenzulassen. Zum Glück war Dimitria zur Stelle und schloss die Tür für mich auf.
Zu viert fuhren wir los - das Auto platzte aus allen Nähten, weil die Jungs an alles Erdenkliche gedacht hatten: Ventilator, Badetücher, Unmengen von Esswaren, Kissen, Sonnenbrillen und Hüte, ein aufblasbares Trampolin (kein Witz), eine maschinelle Aufblashilfe und noch eine maschinelle Aufblashilfe (sicher ist sicher...). Die lange Strecke bewältigten wir in gut 5 Stunden, hörten Musik und
philosophierten über Gott (also Allah) und die Welt.

Die Halbinsel Sinai ist ein eher kritisches Pflaster, da die unwegsame Wüstengegend kaum kontrolliert werden kann und sich im Grenzgebiet viele komische Gestalten umtreiben. Aus diesem Grund muss man auf dem Weg ans Rote Meer ungefähr 12 Checkpoints passieren, an denen mit Gewehren bewaffnete Soldaten einen misstrauisch anhalten. Da sie den ganzen Tag nichts zu tun haben, bietet ein Auto voll mit jungen Leuten ihnen eine willkommene Abwechslung. Bedächtig und mit einem beängstigenden Stirnrunzeln blättern sie Pässe durch, nehmen IDs ganz genau unter die Lupe und stellen kritische Fragen. Das Ganze kann ziemlich wild zu und her gehen, und es ist umso furchteinflössender, wenn man nicht viel versteht. Manche sind etwas freundlicher und lassen sich sogar zu einem Lächeln bewegen, wenn man ihnen einen guten Abend wünscht. Andere scheinen die ganze Last der Welt zu tragen und durchbohren einen mit ihren bösen Blicken. Schweizer zu sein erleichtert die ganze Angelegenheit allerdings erheblich - jedenfalls brauchten Jasmin und ich den Kontrolleuren oft nur den Pass vor die Nase zu halten und die Fahrt konnte weitergehen.

Um etwa 4 Uhr morgens erreichten wir schliesslich eine kleine Öko-Lodge am Roten Meer: Basata. Da keine Hütte mehr frei war, wurden wir in einem Beduinenzelt untergebracht, das gegen das Meer hin offen war. Ein angenehm kühler Wind strich über den feinen weissen Sand, auf dem wir Leintücher ausbreiteten und uns endlich schlafen legten.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Auf mich warten 6 Wochen Hitze - mein nächster Trip führt mich nämlich für 6 Wochen nach Ägypten, genauer gesagt nach Kairo. Ich werde mit einigen anderen Studenten an der American University Cairo (AUC) die Law Summer School besuchen. Natürlich sehen wir uns auch ausserhalb der Stadt ein wenig um, u.a. auf der Sinai-Halbinsel und bei den Pyramiden. Bin gespannt, was das alte Ägypten zu bieten hat.
Details:
Aufbruch: 06.06.2008
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 16.07.2008
Reiseziele: Ägypten
Der Autor
 
Christina Schlatter berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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