Meine Reise durch Südamerika

Reisezeit: Februar - April 2009  |  von Norman H.

Cuzco, Valle Sagrado und Machu Pichu

Der Nachtbus nach Cuzco war eigentlich ganz ok: Trickfilm bis 23Uhr und dann Ruhe. Nervig war nur, dass um 3Uhr nachts auf einmal Salsa Musik eingeschaltet wurde. Das hoerte erst auf, nachdem ich mich aufgerafft und beim Fahrer beschwert hab. Um 7Uhr wurden wir mit einem Jenniffer Lopez Live Video geweckt. Nach der 5 Version von "Waiting for Tonight" hat das auch etwas genervt.
Jedenfalls war ich dann gegen 11Uhr (22.03.) in Cuzco und den Rest des Tages hundemuede und von der Hoehe doch etwas beeintraechtigt.
Ich suchte mir ein billiges Hotel und bestellte mir ein Alpaka-Steak zum Mittag (schmeckt wie Kalb) und sass danach auf der Plaza de Armas. Wo ich halb einschlief. Cuzco fand ich erstmal ziemlich nervig, denn alle sprechen Englisch mit einem, es gibt Unmengen von Gringos und man wird aller 3 Minuten angequatscht und soll Muetzen, Pullover usw. kaufen oder sich die Schuhe putzen lassen. Ich besichtigte dann den 12-eckigen Stein und die Reste der Inka-Gebaeude und wollte auf dem Markt Coca kaufen. Der Markt hatte am Sonntag aber leider schon zu. Nachmittags buchte ich mir noch eine Pauschaltour nach Machu Pichu fuer Dienstag, da ich grad keine Lust hatte es selber zu organisieren. Fuer 169$ war fast alles inclusive.

Am Abend landete ich dann mit einer Gruppe Briten in einer Bar, die auch englisches Bier verkauft. Wir spielten Dart und tranken Bier. Ich fands aber irgendwie langweilig. Wieso faehrt man um die halbe Welt, um dann mit Landsleuten in einer Bar zu sitzen, die nicht anders ist als zuhause?

Am naechsten Morgen besichtigte ich die Ruinen von Saqsayhuaman und durfte erstmal 130 Soles (32Euro) fuer ein Kombiticket zahlen. Die nehmen es hier ordentlich von den Touristen. Die Ruinen haben eindrucksvolle Inkamauern mit riesigen Steinen, die ohne Moertel perfekt zusammenpassen. Ausserdem hatte man einen tollen Blick ueber Cuzco. Da Flugtickets aus den Staaten sehr billig sind, wird Peru von Amis ueberrannt. In den Ruinen sprach mich ein ziemlich betrunkener Typ an, der mit mir durch den Inkatunnel gehen wollte, um "Energy" zu tanken. Irgendwie ergab es sich, dass er den Rest des Tages mein Guide war. Was er erzaehlte hatte vermutlich wenig archaeologischen Wert, aber er war sehr lustig

Pauly mit frisch gekauftem Coca.

Pauly mit frisch gekauftem Coca.

Wir besichtigten die Ruinen von Quenqo und kauften Coca. In einer kleinen Hoehle in einem anderen Felsen veranstaltete er eine Opferzeremonie auf Quechua. Spaeter waren wir noch in einem "Restaurant" fuer Einheimische (Bretterhuette) Chicha trinken. Unter dem Herd wurde eine Menge Meerschweinchen gehalten. Da ist der Weg zum Topf nicht so weit

Kleine Delikatessen

Kleine Delikatessen

Am 24.03. begann meine Machu Pichu Tour. Erstmal ging es durchs heilige Tal der Inkas zu den Ruinen von Pisaq und Ollantaytambo. Auf dem Weg musste natuerlich zuerst an einem Souvenirshop gestoppt werden, wo Frauen in Tracht mit Alpakas fuer die die Touris posten. Ich kam mir in dem Touribus etwas fehl am Platz vor. Danach durfte der Markt in Pisaq nicht fehlen, wo es an jedem 3. Stand dasselbe gab. Natuerlich alles handgemacht und exakt identisch
An den eigentlichen Ruinen hatten wir dann nur ca. 30 Minuten Zeit, obwohl die so riesig sind, dass man einen Tag verbringen kann. Lustig war, die Leute beim Aufstieg zu beobachten, wie sie nach Luft schnappten bei nur 2500m.
Mittagessen war natuerlich organisiert und wurde von einem Panfloetenspieler begleitet, der originellerweise Beatles-Songs zum besten gab.
Die Landschaft im Valle Sagrado ist sehr schoen anzusehen, was die beiden Israelis neben mir aber nicht daran hinderte, die gesamte Zeit in ihre Buecher zu starren.

In der Inkafestung Pisaq

In der Inkafestung Pisaq

Nach dem Mittag hoerte ich mir noch die gefuehrte Tour von Ollantaytambo an, setzte mich dann aber ab von der Gruppe und blieb 3h in den Ruinen, statt nur 1h.
Den Rest des Nachmittags verbrachte bei ich einem billigen Menu del Dia und Cuzqeña Bier bis um 20:30 mein Zug nach Aguas Calientes fuhr.
Im Zug traf ich Sebastian aus Frankreich, mit dem ich mich 1,5h auf Spanisch unterhielt. Wir regten uns ueber die vielen Touris auf, die nur Englisch sprechen und nichtmal ein "Buenos Dias" auf die Reihe bekommen. Besonders toll waren die beiden aelteren Frauen, die uns gegenueber sassen und die ganze Zeit eine Fresse zogen, weil der Zug ne halbe Stunde Verspaetung hatte.
Gegen 22:45Uhr war ich in meinem Hotel und wartete auf meinen Guide. Der hatte aber kein Ticket fuer MP dabei und gab mir stattdessen das Geld

Am Mittag hiefte ich mich um 4:45 aus dem Bett um moeglichst den ersten Bus nach Machu Pichu zu bekommen. Nach Fruehstueck und Ticketkauf war ich ca. 5:20 an der Busstation und musste festellen, dass schon eine Schlange von ca. 200 Leuten anstand. Also bekam ich ca. den 9. Bus und war gegen 6:30 nach erneutem Schlange stehen endlich drin. Dann hiess es so schnell wie moeglich zum Eingang von Huayna Pichu laufen, um das Ticket zu sichern. Da nur 400 Leute pro Tag erlaubt sind, muss man frueh da sein. Ich bekam ein Ticket und durfte danach in Ruhe MP besichtigen. Gegen 6:45 stieg die Sonne langsam ueber die umliegenden Bergkaemme und bei blauem Himmel und Morgensonne konnte ich schoene Fotos machen.

Machu Pichu bei Sonnenaufgang

Machu Pichu bei Sonnenaufgang

Um 8 Uhr begann meine gefuehrte Tour, die aber nicht sonderlich gut war. Ich glaube vieles was der Guide erzaehlte kam aus seiner Phantasie. Da ueber MP fast nichts bekannt ist, kann man sich prima Sachen ausdenken. Die Tour ging bis 11 Uhr und ich musste mich beeilen, nach rechtzeitig zum Huayna Pichu zu kommen.

Blick vom Huayna Pichu

Blick vom Huayna Pichu

Der Aufstieg dauerte ca. 45 Minuten und war recht schmal und steil. Wegen Absturzgefahr am Gipfel, muss sich jeder registrieren. Oben kam die Sonne durch die Wolken, die sich nach 8 Uhr gebildet hatten und bot perfekte Bedingungen. Ich sass ca. eine Stunde auf einer Terasse am Abgrund und genoss den Blick auf MP und das ca. 700m tiefer gelegene Urubamba-Tal. Die Landschaft und die Ruinen darin sind wirklich unglaublich und das Geld auf jeden Fall Wert.
Nach dem Abstieg beschloss ich mir etwas zu essen zu kaufen, da meine Kekse bereits aufgebraucht waren. Ich war etwas entsetzt ueber die Preise: 53 Soles (13Euro) fuer 2 Sandwichses und Fanta ist fast teurer als in Europe.
Den Rest des Nachmittags sass ich oberhalb von MP auf einer Terasse hoerte Musik und genoss die Aussicht. Nach 15 Uhr wird es angenehm leer und die Pauschaltouristen und Gruppen verschwinden.
Um 17 Uhr wurde ich dann herausgeworfen und entschloss mich zurueck nach Aguas Calientes zu laufen. Der Weg durch den Dschungel ist sehr angenehm und ich war fast alleine unterwegs. Es war dann aber doch weiter als ichs vom Bus in Erinnerung hatte und ich kam ziemlich fertig um 18:30 im Hotel an.
Den Abend verbrachte ich mit einem Belgier und seiner Philipino-Frau in einem ueberteuertem Restaurant im ziemlich haesslichen Aguas Calientes.
Da ein falsches Datum auf meiner Rueckfahrkarte stand, hatte mir die Agentur versprochen, ein neues ins Hotel zu schicken. Da der Zug Verspaetung hatte, kam es aber erst mitten in der Nacht an. Gegen 4 Uhr nachts sagte mir die Hotelangestellte, dass ich nicht morgens um 5:30 fahre, sondern erst Abends. Also legte ich mich wieder schlafen. Gegen 8:30 beim Fruehstueck gab sie mir dann das Ticket, was auf der Rueckseite den Stempel trug, dass es fuer 5:30 an diesem Tag gilt. Ich hatte also meinen Zug verpasst.
Am Ende musste ich mir dann selber ein neues Ticket kaufen, bekam das Geld aber von der Agentur zurueck. Dafuer durfte ich Vistadome fahren, sass ganz vorne mit super Aussicht und bekam sogar noch Essen
Von Ollantaytambo nahm ich dann ein Collectivo nach Urubamba und einen Bus nach Cuzco, wo ich gegen 16:30 ankam. Die Ankuft verzoegerte sich etwas, da eine Parade von verschiedenen Tanzgruppen durch die Strassen zog. Nachdem der Busfahrer uns endlich vorzeitig aussteigen liess, konnte ich nette Fotos schiessen.

Volkstanzumzug auf der Straße

Volkstanzumzug auf der Straße

Im Tourbuero holte ich mir mein Geld fuer die Zugfahrt zurueck und traf dabei Susan aus London, mit der ich spaeter einen sehr schoenen Abend verbrachte. Vorher musste ich aber ein Zimmer fuer die Nacht besorgen und Duschen: Mein Hotel, wo ich zwei Tage vorher war, hatte natuerlich nichts fuer mich reserviert, obwohl ich meine Rueckkehr angekuendigt hatte und mein Gepaeck dort deponiert war. Also checkte ich zwei Blocks weiter im Quipu ein und freute mich auf meine Dusche (dringend noetig). Worauf man mir mitteilte es gaebe mal wieder kein Wasser in diesem Viertel von Cuzco. Auf meinen dezenten Hinweis "No puedo encontrar con la chica sin duchar!", bot mir die Señora an bei ihr Zuhause zu duschen Also gings mit dem Taxi durch Cuzco und danach duftend zurueck zur Plaza de Armas
Fuer den naechsten Morgen hatte ich mir ein Busticket nach Puno gekauft. Das war gar nicht so einfach, da auf halbem Weg ein Streik war und die Tage vorher gar keine Busse fuhren. Eine Firma fuhr dann aber doch einen anderen Weg...

Landschaft bei Ayaviri auf dem Weg zum Titicacasee

Landschaft bei Ayaviri auf dem Weg zum Titicacasee

© Norman H., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich reise 10 Wochen lang durch Südamerika. Von Venezuela über Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien nach Chile.
Details:
Aufbruch: 07.02.2009
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 20.04.2009
Reiseziele: Venezuela
Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Der Autor
 
Norman H. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.