Viva Latinoamérica
Guyana: Lethem
Ein kleines Dorf, trockene Savanne und rote Erde. In Lethem hat man überhaupt nicht das Gefühl jenseits von Afrika zu sein.
Nicht nur das Gefühl, denn allein der Weg dahin ist schon kurios und abenteuerlich.
Zuerst durchkreuzt man, von Boa Vista aus, 1 1/2 Stunden mit dem Bus eine wirklich trostlose und vollkommen menschenleere Einöde. Der einzige Aufreger besteht eigentlich nur darin, dass man 50 Sekunden vor der Endstation in Bonfim einen Imbiss aufsucht und sich dabei 20 Minuten die Beine vertreten kann. Ausgezeichnet.
Nachdem man dann hochanständig seine Aufwartung beim brasilianischen Zoll gemacht hat, geht das grosse Kribbeln auch schon los, denn es heisst : Unbekanntes Guyana, wir kommen.
Mit absoluter Sicherheit geht´s da entlang
Zwar gibt es seit kurzem eine niegelnagelneue Brücke, die beide Länder verbindet, aber wenn man dann über diese den Grenzfluss "Rio Takutu" überschritten hat, ist man leicht verwirrt, konfus und ratlos.
Liebenswert aber ist auf jeden Fall die Polizeistation von Lethem. Nachdem man die kleine "Baracke" nach gefühlten 5 Stunden mit leichten 20 Kilo Handgepäck und sengender Hitze gefunden hat, wird man erstmal von 3 mürrischen Polizisten angenehm frostig begrüsst. Und erst, ja erst danach verrichten die "Arbeitsbienen" widerstrebend für 6,5 Sekunden Ihre schwere Arbeit und knallen Dir einen Eingangsstempel in den Pass. Fragen darf man gar nicht stellen. Um Gottes Willen. Denn man bekommt, aber nur wenn man äusserstes Glück hat, ein kurzes, vielsagendes "No" zu hören. Ansonsten starrt man in ein festgemeiseltes Gesicht mit grossen, runden Augen.
Dafür haben wir dann ein super geniales Hotel gefunden. Überaus freundliche Leute, sehr gepflegt und wunderschön kolonial eingerichtet. Ich sagte ja, ein kleines Stück Afrika war immer dabei.
Sensationell, denn es gipfelte noch darin, das für nur unglaubliche 900 Guyanische Dollar (3 Euro) das beste Zimmer bekommen haben.
Das Leben kann doch so wunderschön sein. Die Hängematten aufspannen, im Freien campieren, die frische Luft geniessen und von den Bäumen Spicy Mangos zupfen.
Wenn, ja wenn es nicht dunkel werden würde. Denn dann kommen "Sie". Klein, surrend und mit einen blutrünstigen Stachel ausgerüstet. Und Sie wollen mehr, viel mehr als wir geben können, diese kleinen unersättlichen Biester.
So mussten wir uns halt kurz Zeit nehmen, um uns Einzuschmieren und ein Netz über die Hängematten zu spannen. Fertig.
Aufbruch: | 17.04.2009 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 24.06.2009 |
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