Markus u. Magda entdecken die USA
Unterwegs: Fahrt zum Sequoia - 12.03.09
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Donnerstag, 12.03.2009
Sanft kam das Tageslicht durch die Gardine, Markus stupste Magda an, sie reckten und streckten sich, bis Magda auf den Wecker sah und ihren Augen nicht trauen wollte. Es war bereits 11:15 Uhr - dabei wollten wir bereits um 8 Uhr weg sein! Und das Schlimmste: Check-Out war um spätestens 11 Uhr, danach wird eine zweite Nacht berechnet. Jetzt brach die große Hektik aus. Magda verschwand im Badezimmer, Markus zog sich an und währenddessen rief die Dame aus der Rezeption an, mit den Worten "ich nehme an, sie möchten noch eine Nacht länger bleiben?". Markus erklärte ihr die Situation und versprach, sofort zum Check-Out zu kommen. Innerhalb von 15 Minuten waren wir angezogen, die Koffer gepackt und im Auto verstaut und ausgecheckt - Rekordzeit! Die Dame war sehr nett und berechnete uns keine zweite Nacht - unsere dicken und müden Augen haben sie bestimmt überzeugt. Leider haben wir so das sicherlich hervorragende Fensterbrettfrühstück verpasst.
Etwas zerknautscht aber ausgeschlafen begaben wir uns wieder auf den Highway. Zum Frühstück holten wir uns an einer Tankstelle den wahrscheinlich schlechtesten Bagel der USA, kombiniert mit einem Truthahnwurst-Pita. Heute stand eine ca. 400 km weite Fahrt nach Three Rivers an. Das Örtchen liegt direkt am Sequoia National Park.
Zunächst waren wir erstaunt und sehr zufrieden mit dem Navi, da es die perfekte Route wählte. Es berechnete uns einen schönen Weg quer durch den Sequoia-Wald, der sich im Süden des Parks befindet, anstatt über die relativ langweilige Interstate. Laut Karte sollte es hier über Serpentinen gehen die über die Berge führen, was die Fahrt schöner gestalten würde. Nebenbei hätte es uns so 100 Meilen Umweg um die Berge gespart.
Als wir im Park ankamen wunderten wir uns etwas über die Einsamkeit, da diese Strecke eigentlich keine unbekannte Verbindung ist. Aber wir fuhren weiter und genossen die Stille, die Aussicht und das gute Wetter. Unterwegs fanden wir Tannenzapfen, die ca 30 cm lang sind!
Tannenzäpfchen
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Wir schlängelten uns durch die Berge und kamen nur relativ langsam voran, da die Kurven recht scharf und die Abhänge sehr tief waren. Nachdem wir uns eine gefühlte Ewigkeit durch den Park schlängelten, bot sich uns folgender Anblick:
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Geschlossene Straße
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Die Schranke war übrigens fest verschraubt - an ein Durchmogeln war also nicht zu denken. Wir versuchten diverse andere Wege, die aber leider auch alle gesperrt waren.
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Road closed die zweite
Road closed die dritte
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Das Navigationssystem schien inzwischen davon auszugehen, dass es in einem Kettenfahrzeug hing. Zumindest ließ die vorgeschlagene Alternativroute, die über einen matschigen Bergpass führte, darauf schließen. Wir entschlossen uns ausnahmsweise nicht aufs Navi zu hören und fuhren den gesamten, geschlängelten, ewig andauernden Bergpass zurück - was uns zusätzliche 100 Meilen kostete. Merke: Wenn du alleine auf einer Abkürzung bist, ist es keine.
Beim Rausfahren sahen wir erst die Schilder, die wir zuvor übersehen hatten "Road closed in 23 Miles". Na super! Nach so viel Geblinke in Las Vegas übersieht man doch jedes nicht blinkende Schild.
Die neue Route hatte aber auch ihr Gutes - wir kamen an sehr vielen Orangen-, Mandarinen-, Grapefruit- und Olivenplantagen. Wir werden hier unbedingt mal eine leckere, echte kalifornische Orange probieren müssen.
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Da wir durch unsere Ausschlafaktion keine Zeit zum Duschen hatten, verbreitete sich nach ca. 7 h Fahrt ein wohl duftender Geruch im Auto, welches wir aber nach Ankunft in Three Rivers endlich verlassen konnten. Hier fanden wir ein schönes, günstiges Motel. In der Heizung raschelt es ganz komisch - wir glauben, da lebt was - aber na ja, leben und leben lassen, das ist Natur.
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Aufbruch: | 28.02.2009 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 20.03.2009 |