Markus u. Magda entdecken die USA
Unterwegs: Yosemite National Park - 15.03.09
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Sonntag, 15.03.2009
Zunächst mal vorne weg, trotz des müden Lächelns des Herren von der Tourist-Info - wir sind einem Bären begegnet!!!
Doch alles der Reihe nach:
Der Tag begann wie geplant. Wir fuhren die Serpentinenstraße, die ca. eine Stunde ins "Yosemite Valley" führt, die sich als die bisher unbekannte "Yosemite Ralley-Strecke" entpuppte. Die Straße macht echt Spaß, vor allem mit dem Pontiac. Bei erlaubten 35 Meilen düsten wir mit ca. 45 - 55 Meilen über die Serpentinen und fuhren den Sportwagen aus.
Im Park angekommen suchten wir uns ein paar Trails aus die wir heute laufen wollten. Es sollte zunächst zu den "Yosemite-Falls", über den "Long Valley Trail" und den "Mirror Lake Trail" zum "Mirror Lake" gehen. Die Strecke war schön, teilweise wieder etwas holprig und uns begegneten immer wieder Eichhörnchen.
Yosemite National Park - Überblick über das zentrale Tal (Yosemite Valley)
Wir vorm Yosemite National Park
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Auf der Hälfte der Strecke machten wir mitten im Wald, an einem einsamen Picknickplatz Rast. Nachdem unsere Bagel gefuttert waren und die Raben auch was abbekamen, blieben wir noch ein Weilchen sitzen und sonnten uns.
Magda stand auf und fing an die Sachen wieder in den Rucksack zu packen, Markus hingegen genoss noch ein wenig die Sonnenstrahlen. Magda setzte sich wieder hin und wir saßen schweigend da und genossen die Ruhe des Waldes.
Plötzlich wurde Markus munter, griff zur Kamera und sagte leise "da kommt ein Bär!" - Magda entdeckte ihn nicht gleich und glaubte an einen Scherz. In Markus Gesicht konnte sie allerdings erkennen, das einer da sein müsste. Und tatsächlich, ein kleiner Blick nach rechts und da sehen wir ihn auf uns zukommen, nur ca. 20 m von uns entfernt näherte er sich! Wir sprangen auf, Magda bepackte sich mit allem was wir dabei hatten, während Markus mit der Kamera losrannte um den Bären zu fotografieren.
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Das Originalfoto mit Zoomausschnitt des Bären, da wir dann doch nicht allzu nahe heran gehen wollten
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Der Bär war durch seine Farben so gut getarnt, das zwei Frauen, die direkt fröhlich auf ihn zu stiefelten, ihn gar nicht bemerkten. Wir machten sie auf den Bären aufmerksam und die zwei knipsten auch sofort los.
Es war furchteinflößend und faszinierend zugleich! Ein Bär in freier Natur!
Der Bär prüfte die Mülleimer am Picknickplatz nach Essbarem, umrundete uns selbstbewusst im Halbkreis und schien uns völlig zu ignorieren. Glücklicherweise schien er den mit Bagels und Frischkäse vollgepackten Rucksack am Magdas Rücken nicht zu wittern - oder der Blitz aus der Kamera hat ihn beeindruckt - die zweite Theorie gefällt Markus besser.
Der Bär verschwand dann im Unterholz und wir beschlossen den Weg dann weiter zu gehen. Wir waren viell. 100 m weit gekommen, da riefen die Frauen von weiter hinten, die noch stehen geblieben sind um den Bären mit dem Fernglas zu beobachten, "THE BEAR THE BEAR! He's running to you!" ... panisch drehten wir uns um und konnten ihn erst nicht entdecken, da er noch durch die Büsche lief - die Tarnung des Tieres ist echt perfekt!
Kurz vor uns brach er aus den Büschen und überquerte in vollem Tempo den Weg direkt vor uns! Man glaubt nicht, wie schnell so ein Bär werden kann! Uns rutschte das Herz in die Hose. Wir wussten nun, das wegrennen eindeutig keine Option wäre - er ist schneller!
Auf der anderen Seite des Trails verschwand er wieder in den Büschen und wir sahen ihn nicht mehr.
Nach diesem Erlebnis ging es weiter. Auf dem Weg kamen wir über eine Brücke unter der ein ruhiger Fluss (Merced-River) verlief. Es scheint, als wäre die Stelle unterhalb der Brücke im Sommer eine Badestelle. Wir gingen hinunter um mal die Wassertemperatur zu prüfen. Im Fluss funkelten uns dann viele kleine Pünktchen an. Magda musste sich das gleich mal genauer ansehen und fischte eines der Pünktchen raus. Und siehe da - es ist Gold! Wer braucht Las Vegas wenn er den Merced-River vor der Nase hat? Wir fischten noch ein bisschen "Goldstaub" als Andenken und gingen weiter zum See.
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Der Merced River (unser "Goldfluss")
Gold oben rechts - wir sind reich!
Dort angekommen verstanden wir erst, warum dieser See so heißt. Alles drum herum spiegelt sich darin, was wirklich toll aussieht!
Dieser See entstand vor ca. 300-400 Jahren durch einen heftigen Felssturz, der seit dem einen natürlichen Staudamm bildet. Da das Wasser hier aber immer weniger wird, trocknet der See langsam aus. Im Sommer und Herbst ist er völlig ausgetrocknet und füllt sich erst im Winter wieder ein wenig mit Wasser.
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Spiegelung des Steines im See
Danach gingen wir den Weg, Talaufwärts weiter. Der Weg wurde mit der Zeit immer suspekter. Erst liefern wir über große Steine, O.K., das ist in den Nationalparks nicht ungewöhnliches. Nach einer Weile lagen diverse umgestürzte Bäume über dem Weg, über die wir zunächst stiegen. Nach dem dritten Baum kamen wir doch ins Grübeln - ist das wirklich der richtige Weg? Es kam uns auch schon lange niemand entgegen und es war auch niemand hinter uns. Da schon langsam die Sonne unter ging und wir keine Lust auf eine Nacht mit "Jogibär" und "Kitty Cat" (Berglöwen) ; ) hatten, entschieden wir uns umzukehren und den Weg zurück zu laufen.
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Yosemite Falls
Finde Magda
Heute sind wir wirklich an unsere Grenzen gegangen und ganz schön viel gelaufen. Völlig entkräftet kamen wir zum Auto und fuhren zurück. Unterwegs begegnete uns noch ein Wolf.
Wow, also heute haben wir wirklich tolle Tiere zu Gesicht bekommen! Nur ein Wildkätzchen fehlt uns noch in der Sammlung. : )
Insgesamt können wir diesen Park wirklich nur empfehlen. Er ist wirklich sehenswert und wunderschön. Im "Yosemite Valley" werden sehr viele schöne Rundwege (Trails) angeboten. Hier ist also für jeden was dabei.
Nach einem Abendsnack schliefen wir schon um 21 Uhr tief und fest. Morgen geht es nach San Francisco, wo wir die Reise ausklinken lassen. : ) Wir freuen uns schon riesig, da uns auch jeder Amerikaner, der "San Francisco" hört, in Freudengesängen ausbricht. : ) Die Stadt soll wirklich schön und sehenswert sein - wir sind sehr gespannt. : )
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Aufbruch: | 28.02.2009 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 20.03.2009 |