Laos in a rush
A backpackers life... Trip von VTE nach Pakse
Ho hey ...
Ich hab die Nacht überlebt. Auch wenn es im Zimmer unangenehm gerochen hat, der WC Spülkasten als Deckel einen Karton hatte, die hygienischen Zustände eher traurig waren und ich mir nicht klar war, ob ich das Zimmer nicht mit allerlei Getier teilen muss... ich habe gut geschlafen. Na ja, war ja auch ausreichend müde.
An den Geruch hab ich mich schnell gewöhnt. Die Nase ist ja anpassungsfähig. Gutes Organ... sehr gut.
Um 07.00 h hat der Tag für mich begonnen. Musste ja um 07.30 h im Internetcafe sein, um den täglichen Blog auf die Menschenmassen loszulassen. Hoffe es hat euch einigermassen gefallen. Nur für EUCH stehe ich so früh auf. Jawollja....
Blog ging schnell... habe auch gut vorbereitet. Text war offline fertig, Bilder bearbeitet und entschieden welche wo eingesetzt werden. Ich bin guuuuut.....
Danach ging's zur Danish Bakery um einen Doseneistee und einen Schoggimuffin zum Frühstück zu ordern. 2 WE dafür. Okay... auch wenn der Muffin Konfi drinnen hatte. Nicht mein Ding zu Schokolade. Aber hauptsache Schoggi...
Zurück zum Guesthouse, eine warme Dusche genossen, Bike zurückgegeben und los auf die Strasse... schwer beladen mit 713,45 kg. Thats a backpakers life...
Das erste Tuk Tuk, welches sich mir anerboten hat wollte doch tatsächlich 3 WE für die Fahrt zum Flughafen. Handeln ging nicht wirklich. Hat sich nur auf 2.5 WE eingelassen - zumindest so lange bis ich weggelaufen bin. Da wären es auf einmal nur noch 2.1 WE gewesen... zu spät.
Der nächste Kandidat dieser Sorte hat mit 3 WE angefangen. Auch zu teuer. Aber mein Angebot von 1.66 WE hat er sofort angenommen. Also rauf auf den Kutter und ab zum Airport... ab nach Savannakhet... oder so.
Am Flughafen angekommen erst mal eingecheckt. Die scheinen auf der Route nach Savannakhet chronisch unterbucht zu sein, hat mir die Dame doch angeboten den früheren Flug zu nehmen, welcher 30 Minuten vorher geht. (Warum 2 Flüge innerhalb von 30 Minuten, wenn der Flughafen doch eigentlich nicht angeflogen wird, ist mir zwar ein Rätsel - und wird es auch immer bleiben - aber mir kann es ja egal sein. Schon 30 Minuten eingespart.)
Als alter Flieger hab ich erst mal eine Flughafenbesichtigung gemacht - mich über das enorme Flugaufkommen an diesem Flughafen gewundert. Laos scheint nicht das primäre Ziel der Reisenden zu sein.
Schaut ja alles schwer nach Stress aus...
Übrigens - New York gibt es nicht mehr, zumindest leben die dort aber in einer Art zeitlosem Raum...
Aber zurück zum Flieger..., bzw. Flug. Eine Maschine neuerer Bauart, über deren Hersteller ich mir nicht ganz im klaren bin. Schaut wie ATR aus, ist aber keine 72... gibt es kleinere? Keine Ahnung....
Flug... hemmungslos überbucht. Von ca. 50 Sitzplätzen waren 14 belegt - also ein recht beengter Flug - oder so. Das Foodangebot war etwas besser. Ein Minimuffin (den ich als Reserve eingepackt habe) und Wasser, Kaffee oder Tee. Darauf habe ich dankend verzichtet.
Die Route war interessant - nicht der direkte Weg über Thailand, sondern immer brav entlang des Mekong auf laotischer Seite. Na ja, so kann man sich wenigstens nicht verfliegen. Vielleicht galt das auch als Hilfe für die Piloten, da die sonst Savannakhet nicht finden würden.
Nach nur 1 Stunde waren wir angekommen, an einem stillgelegten Flugplatz an dem kräftig gearbeitet wird (der aber wirklich gar nicht angeflogen wird).
Als Transportangebot gab es ein Tuk Tuk, welches mir 2.5 WE für die Fahrt in den Ort abknöpfen wollte. Handeln ging nicht. Also laufe ich zu Fuss.... okay... laut Tuk Tuk Fahrer 4 km... schaff ich auch in der Mittagshitze. Also meine 795.45 kg geschultert und ab... (bye the way... das Gepäck wird übrigens bei jedem wiegen in der Tat etwas schwerer. Keine Ahnung warum - hab nix eingekauft.)
Als ich so 200 Meter unterwegs war hat der Tuk Tuk Fahrer es nochmal versucht. Zu spät... jetzt laufe ich. Bin ja Backpacker.
An der ersten Kreuzung mal ein paar Laotinen in Uniform angequatscht wo es denn in den Ort gehe.... aber die wollten mich nur zum Flughafen schicken. Nein, da komme ich gerade her....
Man merke sich: in VTE und in Savannakhet wird lausiges Englisch gesprochen).
Nach einer halben Stunde laufen - und dem Wissen, dass ich nicht weiss wo ich bin - bin ich dann einfach mal scharf links (das richtige links) abgebogen. Zum Glück war da ein netter Tuk Tuk Fahrer, der mich angehauen hat.
Ich... Want go Busstation.
Er.... ???
Ich... Bus
Er... ???
Ich... Pakse
Er.... !!!
Okay... der Obulus ist vereinbart 1.25 WE (also 1.25 gespart für ein wenig Mittagssport mit 802.01 kg auf dem Rücken, ist doch gut) und wieder mal mit dem Tuk Tuk ins nix.... War eine weise Entscheidung. Zum einen war es weit und zum anderen hätte ich den Busbahnhof nie gefunden.
Dort ein Busticket nach Pakse gekauft (für 3 WE) und eine Stunde warten. Ein guter Zeitpunkt noch Geld zu wechseln. Nur wo...
Also, gefragt, Antwort bekommen, gesucht, gefunden, nix wechseln jetzt weil ???, zum nächsten, geschlossen weil ??? Hunger, zurück zum Busbahnhof und eine Noodle Soup bestellt. Dazu ein Red Bull (Fake???) und ein Fanta....
VTE und Savannakhet scheinen Coca Cola light freie Zone zu sein
...Verpflegung für die Fahrt, das alles für 2.4 WE.
Der Bus ging auch pünktlich um 12.30 h - laut Lonely Planet ca. 5 - 6 Stunden... kann das sein?
Kann es.... zuerst mal werden ausserhalb des Busbahnhof noch Fahrgäste in den halbleeren Bus eingeladen, dann fährt man eine Tankstelle an, damit nochmal alle aufs WC gehen können (gab's die nicht am Busbahnhof???), dann hält man an, damit die Fahrer sich verpflegen können, dann um weitere Fahrgäste aufzunehmen, die mittlerweile schon stehen müssen... - 5 Stunden lang??? - und nachdem dann die Kinder, egal welchen Alters, auf den Schoss der Eltern mussten damit die Mönche sitzen können, waren wir um 13.30 auch definitiv raus aus Savannakhet.
Jetzt ging die Party richtig los.... in einem dauerhupenden (dies um andere Verkehrsteilnehmer, Tiere und potontielle Fahrgäste über das anrauschen des Gefährts zu informieren), schauelnden Bus ohne A/C der überfüllt ist über einigermassen gute Landstrassen nach Pakse... Ab und an wurde gehalten um dem einen oder anderen potentiellen Fahrgast zu sagen, dass kein Platz mehr ist, ab und an um noch einen aufzunehmen. Selektion? Skandaaaal.... Ein Halt an einem belebteren Ort war immer ein Highlight,
wobei der Grossteil der Stopps im Nowhere war....
Hier mal ein paar Eindrücke:
Irgendwann, nach drei Stunden gab es einen grösseren Stop. Gut, raus, Beine vertreten, ein warmes Pepsi (0.5 WE) trinken (meinen Muffin essen, der übrigens Banana ist.. geil!!!), eine rauchen und wieder rein. Der Bus hupt! Aber warum? Macht er doch ständig.... Nachem ich die ersten 50 Meter stehend verbracht habe - nett wie ich bin habe ich meinen Sitzplatz einer Eurasierin angeboten, da ich wirklich nicht mehr sitzen konnte - hat der Bus auch schon wieder gehalten. Hm... why?
Ach ja.... Shopping..... Die Busfahrer haben sich am Markt noch mit allerlei Dingen des täglichen Bedarfs eingedeckt und die Businsassen mit allerlei Essen für den kleinen Hunger zwischendurch. Links und rechts um mich herum wurde gemampft was das Zeug hielt, als ob es kein Morgen mehr gäbe, mir gegenüber gab es lustigerweise Sticky Leis... Da werden Erinnerungen wach.
Nach zwei weiteren Stunden über Stock und Stein, die Hälfte davon im Stehen, bis der Bus sich allmählich leerte, hielt der Bus so gegen 17.00 h erneut im Nowhere und der Fahrer schrie PAKSEEEEEE...!!!!! aha...alle Farangs also raus aus dem Bus (5 an der Zahl) und ab in ein Tuk Tuk, welches erst knapp 1 WE pro Person wollte um uns ins Ortszentrum zu bringen (wir waren am Flughafen wie ich aus der Entfernung zum Tower festtellen konnte), hat sich dann aber auf 1/2 WE pro Person runterhandeln lassen. Nur fair...
Also... beim letzten Tageslicht ab in den Ort. Dort ein Guesthouse gesucht (wie erwähnt war ich ja gut vorbereite )und das erste was mir empfohlen wurde bezogen. Loom mit AC und warmen Wasser 5 WE, mit Van (Ventilator) und kalten Wasser 3.33 WE. Also die 3.33 WE Variante gewählt (war das nettere Zimmer) und ab in den Ort. Nur war es jetzt dunkel und zu sehen gab es nicht wirklich noch was.
Pakse selber kann wohl auch nicht sooo viel. Sicher netter als Vientiane (Savannakhet ist das übrigens auch) aber man merkt in der Region, dass der französische Kolonialstil hier nicht mehr vorhanden ist, wie z.B. in Luang Prabang. Schade drum... da haben die Froschfresser doch mal positive Dinge zurückgelassen!
Jetzt musste eine Entscheidung her. Einen Tag in Pakse verbringen und dann entscheiden ob ich gen Osten auf das Bolaven Plateau reise um mir weitere Wasserfälle anzuschauen (der letzte war aber cool... wer weiss wie die dort oben sind?) oder ob ich gleich am nächsten Tag nach Süden zu den 4000 Inseln fahre. Was machen...???
Hilfreich ist da eine Stadtbesichtigung - auch wenn es dunkel ist - und sie hat gehofen. Ab ins Reisebüro, wo ich zuvor meine 50 eingesparten USD in 35 WE eingetauscht habe und dort den Bus nach Don Det & Don Khon gebucht, der kleineren Variante einer 4000 Islands Tour. Fahrt hin und zurück für 9 WE.
Jup... soviel zum Tag... Heute war ich ein richtiger Backpacker - nicht wissend was passiert, keine Ahnung über Transporte und - wie es mir zu Gesicht steht - auch keine Idee was ich mache, wohin ich fahre oder wie ich dorthin komme. Ist spassig....
Aber hat das alles auch Sinn gemacht? Hier eine kleine Rechnung:
Ersparnis für das Flugticket 34.75 WE
Extrakosten für Food und Transporte 4.65 WE
Eingepart effektiv 30.1 WE.
Nicht in Zahlen benennbarer Aufwand: Nix von Pakse gesehen - anscheinend kein herber Verlust
Nicht in zahlen benennbarer Ertrag: Im öffentlichen Wackelbus durch Laos -- UNBEZAHLBAR!!!!
Ich war heute ein Backpacker wie ich es mir immer gewünscht habe, habe einen Tag mit Reisen verplempert wo ich es auch hätte einfacher haben können und habe viel erlebt. Eine Busfahrt durch Laos ist sicher ein Teil davon.... Alles in allem ein sehr, sehr guter Tag. Mehr davon!!!!
Ho, der Backpacker!
P.S. Jetzt noch den Blog hochjagen wenn es geht, dann eine Fussmassage und ab ins Nachtleben - es dass hier denn gibt.... Das Abendessen inkl. Bierchen hat übrigens 2 WE gekostet. Es gab Yellow Noodles Thai Style und war mega fein....
Aufbruch: | 19.10.2009 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 11.11.2009 |
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