Laos in a rush

Reisezeit: Oktober / November 2009  |  von Misch und HO :-)

Bad luck on Don Khon

Morgähn.... (strecken und entknoten) geneigte Leserschaft

Ui war das eine Nacht.... ich immer und meine dummen Ideen.... Aber der Reihe nach.

Nach meinem Blog gestern bin ich noch mit Hugh eins trinken gegangen. Na ja.... so einfach ist das hier nicht. Erst mal muss man was finden, was offen ist und auch ansprechend genug. Ist ja noch Vorsaison hier. Aber am Nordende von Don Det waren noch zwei vielversprechende Spunten, wenn man das hier so nennen darf. Also eine geentert, ein Bierchen bestellt (1 DWE) und geplaudert. Besonders angetan hat es uns Sandwich.... Einfach genial. Aber dazu vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt mehr.

Nach dem Bierchen zurück zur Hütte... stockdunkel hier und wenn der Mond nicht scheinen würde und ohne Taschenlampe ganz und gar nicht machbar. Wir sind auch prompt dran vorbeigelaufen (wie heisst es doch so schön... nachts sind alle Katzen grau....). Also zurück.

Hugh hat sich ebenso wie ich auf der Hängematte versucht, aber als echter Brite ist er schon nach wenigen Minuten ab in die Hütte.. aber ich hab mich durchgekämpft... was mich wieder zurück zu dummen Ideen bringt.

Ich denke so gegen 23.00 h bin ich eingeschlafen, im Hintergrund die Musik einer Hochzeit laufen und neben mir das leise Rauschen des Mekong. Um ca.01.30 h war es das erste mal Schicht mit schlafen. Man merke sich... Mückenspray nur an den Füssen bringt nichts, man muss auch die Arme mit einbeziehen. Aber nach einem Zigarettchen ging das alles wieder und auf zur zweiten Runde.

Übrigens, wer hat das Märchen erfunden, dass Hähne nur im Morgengrauen krähen? Also die elenden Viecher sind ja sowas von nachtaktiv... unerträglich. Kaum kräht der vor dem Haus, hört man einige Meter weiter auch schon den nächsten... das geht immer weiter, bis man nichts mehr hört. Ruhe im Bau... denkt man. Nach einem kurzen Moment der Ruhe geht das ganze wieder los... diesmal einfach von leise zu laut und dann wieder zu leise in die andere Richtung. So telefoniert der Hahn heute... Buschtrommeln sind ein Dreck dagegen. Das hier zu diesem Haus gehörende Tier gehört zumindest definitiv in den Kochtopf...

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Die ging dann bis ca. 04.00 h... dann wurde es schlicht und einfach kalt. Also ab in die leerstehende Nachbarhütte, dort die Bettdecke "geklaut" und weiter gepennt... war schon ein wenig mühsamer einzuschalfen....) Aber auch das ging und dann hab ich durchgepennt... bis ca. 06.00 h, bis mich die Morgensonne geweckt hat. Man merke sich.... nahe dem Äquator geht die Sonne ebenso früh auf wie sie untergeht.

Hugh hat diesen Moment zum Anlass genommen sich zum Wandern zu verabschieden während ich mich dann doch noch in die Hütte verkrochen habe um ein wenig zu ruhen... um 09.00 h bin ich dann definitiv aufgewacht... immer noch verknotet und verspannt von der Nacht... Aber ich gebe nicht auf. Heute versuche ich es wieder, habe eine gute Stellung gefunden. Rausfinden ob's funktioniert. Wahrscheinlich ja nicht.

Nach dem Frühstück für 1.6 DWE (1.3) - Hugh hat sich zwischenzeitlich in Richtung Vientiane verabschiedet - hab ich mir für 0.8 DWE (0.67) ein Fahrrad gemietet um mit selbigem Don Khon zu erkunden. Also rauf auf auf den Drahtesel und nach ca. 10 Minuten bin ich dann tatsächlich zur Brücke gekommen. Ein Überbleibsel aus der französischen Kolonialzeit, das Frankreich gebaut hatte um eine Verbindung von China bis Thailand zu schaffen. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs ist dort zwar kein Zug mehr gefahren aber praktisch ist es schon.

Wohl das erste Auto der Insel...

Wohl das erste Auto der Insel...

Brücke von Don Det nach Don Khon

Brücke von Don Det nach Don Khon

Wohl der letzte Zug...

Wohl der letzte Zug...

Beim Tempel  auf Don Khon

Beim Tempel auf Don Khon

Also über die holprigen Überreste des Gleisbetts gefahren (in Tat und Wahrheit sind da nur noch die Steine von übrig) und auf Don Khon erst mal ein kaltes Cola light gekauft, dies für 0.8 DWE (0.67). Dann - sogar freiwillig zum Brückenzoll gefahren (der bei meiner Überfahrt nicht besetzt war) und die 1 DWE 0.83) Benutzungsgebühr entrichtet - das Geld ist gut investiert, fliesst ja schliesslich wirklich voll und ganz in die Inselkassen - und entlang der Westgküste der Insel auf zu den Wasserfällen...

Ja.. Wasserfälle. Auf Höhe von Don Khon macht der Mekong einen grösseren Schritt nach unten. Imposant...

Der Wasserfall.... nur ein Teil davon...

Der Wasserfall.... nur ein Teil davon...

Danach gings ab zum Dolphin Beach (natürlich nicht ohne mit dem Fahrrad einmal zünftig auf die Fresse zu knallen)... welcher so heisst, weil man von dort aus Longtailbootstouren den Mekong hinunter machen kann, um die Süsswasserdelfinie zu sehen. Das ganze zu machen, macht aus verschiedenen Gründen nicht viel Sinn. Zum einen war es Mittagszeit, und die Viecher sieht man am ehesten am frühen Morgen oder am späten Nachmittag und zum anderen sieht man - wenn man was sieht - eh nicht mehr als den Rücken, wenn die Tiere mal kurz zum luftholen auftauchen. Ich habs mir geschenkt!

Woher ist das weiss... Kambodscha 2006... da hab ich das gemacht....

Geschenkt war auch der Tipp an die zwei Franzosen und die zwei Amis sich die Tour zu sparen. Also geschenkt im Sinne von gratis. Ob sie es denn doch noch gemacht haben, werde ich vielleicht noch rausfinden.

Dolphin Beach

Dolphin Beach

Und weiter im Takt durch den Dschungel an die Südspitze von Don Khon zum Delphin Village - wo solche Touren auch angeboten werden. Zeitgleich ist das Delphin Village auch die Endstation der nicht mehr existierenden Zugsverbindung. Ein Teil der Strecke geht auch über die Schotterstrecke des ehemaligen Gleisbetts. Nervig... hab mir mega Sorgen gemacht, ob meine Reifen das aushalten. Wer mich kennt weiss ja, dass ich immer Fahrräder miete, bei denen irgendwas defekt ist.

Die Aussicht von der Südspitze aus ist grandios....

Zusammenfluss des Mekong hinter Don Khon. Rechts im Bild Kambodscha!

Zusammenfluss des Mekong hinter Don Khon. Rechts im Bild Kambodscha!

Von dort aus sollte es entlang der Ostküste zurückgehen... ging es auch... ca. 500 Meter bis die Kette des Fahrrads aus den Zahnrädern gesprungen ist Hab ja nichts besseres vor als im Dschungel zwischen Blutegeln (die mir elegant entgegengekrochen sind) die Fahrradkette wieder einzusetzten... Also... das Ding umgedreht und ca. 10 Minuten lang versucht diese xxx Kette wieder einzusetzen. Ging aber nicht, weil die sich derart verkantet hatte, dass sie schlicht und einfach nicht mehr zwischen Zahnrad und Rahmen rauszubekommen war. Alsoooooo schieben... Sind ja nur 3 Kilometer... *nerv*

Irgendwann hab ich es dann nochmal versucht und siehe da... die Kette ging rein... Glück muss man haben. Ich also rauf auf den Drahtesel, in die Pedale getreten und .... raus war die Kette. Also ein seriöseres Problem. Mal gucken... aha... der Reifen war nicht fest angezogen und hat sich verschoben, daher hatte die Kette keine Spannung mehr und ist ständig rausgerutscht. Also.. schieben... Kann ich ja ganz gut.. hab da ja jahrelange Übung (Amsterdam, Kambodscha, Kambodscha und jetzt halt auch noch Laos).

Nach gefühlten 2 Stunden (realistisch betrachtet waren es sogar 2 Stunden und 10 Minuten) war ich dann endlich am Nordende der Insel und hab mich wacker geschlagen. War zwar angesäuert, aber so richtig stinksauer war ich nicht. Gut, ich kann mich also beherrschen.

Dort den örtlichen Motorradmechaniker aufgesucht, welcher mir auch so hilfreich war einen Schraubenschlüssel zuzuwerfen, ohne sich in seiner Hängematte auch nur umzudrehen. Ach ja, ich vergass... Mittagszeit, da bewegt sich kein Laote... Übrigens geht die Mittagszeit hier anscheinend bis 16.00 h und länger. *smile*

Wobei... einige haben sich doch bewegt. Entweder durch trauriges gucken, entrücktes lächeln, lautes Gelächter oder durch effektive Hilfe bei meinem Fahrradproblem. Aber nach gut und gerne 6 Versuchen die Kette zu fixieren (ich wusste ja, dass es nicht geht) habe ich weitere Laoten dann von jedweder Hilfe ausgeschlossen. Dabei waren einige wirklich extrem hilfreich und haben sich alle Mühe gegeben. Eben nur ohne jeglichen Erfolg....

Also... Mittagszeit und Laoten. Natürlich war es nicht möglich das Problem nur mit einem Schraubenschlüssel zu lösen, weshalb ich mich entschlossen habe, den restlichen Weg über die Brücke und zurück zum Fahrradverleih auch noch zu schieben. An der Brücke gabs dann erst mal einen verspäteten Lunch. Flied Lice mit Vegetables und Diet Coke für 2.3 DWE (1.91).

Gegenverkehr auf dem Weg zurück nach Don Det!

Gegenverkehr auf dem Weg zurück nach Don Det!

So gestärkt ging es dann ans weiterschieben... wobei Don Det den besseren Boden hat und man eher auf dem Rad sitzen kann und mit den Füssen anstossen. Geht schneller... Weitere Hilfsangebote habe ich zum Frust der Laoten abgewiesen. Irgendwann ist es genug mit nett sein. Hilft ja doch nix.
Beim Fahrradverleih erst mal zünfig gerufen... bis Kinder kamen, die zwar nicht wussten was ich wolle, aber zumindest immer wieder das Wort "Farang" (und etwas anderes dazu) rufend versucht haben jemanden aufzutreiben der helfen konnte. Kam aber keiner, also das Fahrrad umgedreht und abgestellt und ein anderes gegriffen. Wollte ja noch zum Sunset Beach..

Nach wenigen Minuten fahrt auf einem Bike mit viel zu kurzem Sattel war ich auch schon da... dort angekommen waren auch schon Leute da, die ich vom Vorabend her kannte. Hab mich gleich nach dem Verbleib von Sandwich erkundigt. Man meinte, er sei ein Frühstückssnack geworden. Böse Deutsch, Norweger und Finnen... tz tz tz

Ein Bierchen und das, was will man mehr...

Ein Bierchen und das, was will man mehr...

Irgenwann wurde es dunkel - und das Fahrrad musste noch zurück. Gar nich so leicht...so ohne Licht über schmale Wege mit Gegenverkehr und illegalerweise die "Strasse" überquerenden Hunden, Katzen, Enten, Hühnern (die beiden letzen natülich immer mit Kindern im Schlepptau) und Wasserbüffeln im dunkel den Weg zu finden.. aber irgendwie geht alles.

Jetzt sitze ich gerade beim Abendessen (Pad Thai) für 0.8 DWE (0.67) und höre dem leise in den Blättern rauschenden Wind zu...

Ho, der lieber Radler trinkende als Fahrrad stossende....

© Misch und HO :-), 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein "Kurztrip" nach Asien. Einmal entlang der "Touristen-Route" über Chiang Rai nach Huay Xai und über Luang Prabang und Vientiane nach Pakse. Der obligate Shoppingtrip nach BKK darf natürlich nicht fehlen.
Details:
Aufbruch: 19.10.2009
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 11.11.2009
Reiseziele: Laos
Schweiz
Thailand
Der Autor
 
Misch und HO :-) berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.