Der Weg ist das Ziel

Reisezeit: Oktober / November 2009  |  von Hansjoerg Saxer

Loi Krathong

Schon waehrend des ganzen Nachmittags wurde ich von Wildfremden angesprochen, und mehr oder weniger haben alle strahlend gefragt, ob ich denn wisse, dass heute Loi Krathong ist. Und ob! Ich habe dank guter Beziehungen sogar herausgefunden, wo der Hauptfestplatz ist und bin dann nach dem Nachtessen dorthin gepilgert.

Dort war dann Action auf Thailaendisch angesagt. Auf einer der Buehnen war endloses thailaendisches Mikrophongeschwaetz in zuenftiger Lautstaerke, wovon ich natuerlich nichts verstanden habe. Meine Nachfrage bei Umstehenden ergab dann, dass es so eine Art Mr. Loi Krathong-Wahl sei, wobei hier das Augenmerk nicht auf auessere Schoenheit, sondern auf gute Taten im letzten Jahr gerichtet war.

In einem Boxring fand ein Frauen-Thaiboxen statt. Einer von diesen Damen wuerde ich nur ungern im Streit begegnen. Bei jedem guten Schlag ging ein Aufschrei durch die Menge. Am Schluss hat dann die noch etwas weniger Schoene gewonnen. Hat richtig Spass gemacht und war ueberhaupt nicht fuer die Touristen gedacht. Offensichtlich gibt's da eine Tradition, dass auch Frauen Thaiboxing betreiben.

Auf einer weiteren Buehne wurde live Thaipop gesungen, dass es eine Freude war.

Aber die meisten der Anwesenden (ca. 90% Thais) sind gekommen, um ihre Suenden loszuwerden. Zuvor habe ich in einer Bar gesehen, wie mit grossem Ernst diese schoenen Blumenfloesse mit eigenen Haaren und Stuecken von Hand- und Fussnaegeln befrachtet worden sind. Die Nagelstuecke wurden fein saeuberlich unter die Blumen verstaut. Wer sich kein eigenes Floss leisten konnte, durfte seine Fracht bei der Kollegin mitversenden.

Der Festplatz liegt an einer Flussmuendung am Strand und alle pilgern ein paar Dutzend Meter den Fluss hinauf, um dort Ihre Blumenfloesse in die weite Welt zu senden. Zuerst werden die darauf befestigten Raeucherstaebchen und Kerzen angezuendet, dann kurz feierlich gebetet und dann werden die Floesse dem Wasser uebergeben. Und so war dann staendig eine ganze Armada von beleuchteten Blumenfloessen unterwegs zum Meer. War sehr schoen.

Am Strand selbst waren dann eher die Heissluftballone der Renner. Es wurden nur schon von diesem Platz aus sicher Tausende dieser fliegenden Lichter losgesandt. Manchmal war unten ein kleiner Plastiksack angebunden, wahrscheinlich auch mit Nagelstuecken und Haaren drin. Auch ich habe mir das Vergnuegen gegoennt. Ist uebrigens gar nicht so einfach, die Dinger zum Fliegen zu bringen.

Alles in allem ein bezaubernder Abend!

Das alles war gestern. Heute habe ich mit meiner Honda Shadow eine Inselrundfahrt gemacht und dabei einige Sehenswuerdigkeiten abgeklappert. Die Insel ist nicht mehr so schoen wie vor dreissig Jahren, aber dies ist ja klar.

Eine nette Japanerin hat dieses Bild von mir geschossen.

Eine nette Japanerin hat dieses Bild von mir geschossen.

Hat irgendwie eine lustige Form, dieser Felsen.

© Hansjoerg Saxer, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Reise ohne feste Vorgaben durch Thailand
Details:
Aufbruch: 10.10.2009
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 10.11.2009
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Hansjoerg Saxer berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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