Der Weg ist das Ziel

Nachdem ich mich in einem der vorigen Kapital ueber die schlechte Bedienung in einem Restaurant geaergert hatte, moechte ich noch einmal kurz auf das gestrige Abendessen in Kamphaeng Phet zurueckkommen. Da ich mich dermassen freute, ein gutes Restaurant mit englischer Karte gefunden zu haben, wollte ich ein richtiges Fest draus machen. Das Restaurant war riesig, aber geschmackvoll in verschiedene Sektionen aufgeteilt, sodass es mir durchaus wohl gewesen ist. Ich hatte eine ganze Abteilung fuer mich, wo keine anderen Leute sassen, mit Blick auf den Fluss. Ich konnte rauchen! Zum Essen gabs wieder einmal so eine fantastische Gemuesesuppe mit Tofu, mittlerweile eine meiner Lieblingsspeisen hier, dazu einen Fried Rice. Zum Trinken gabs, es war ja eben ein Fest, eine kleine Flasche Saeng Som (Thai-Whisky). Nach dem Essen war die Flasche erst zu einem Drittel geleert, sodass ich zuerst dachte, die schaffe ich nie. Aber denkste...

Meine Bedienung war ein sehr nettes Maedchen von wahrscheinlich etwa 16 Jahren, gefuehlte 13 Jahre. Ich war der einzige Gast, fuer den sie zustaendig war und sie hat mich die ganze Zeit im Auge behalten (wortwoertlich, ich glaube, sie hat den Blick nie von mir abgewandt und schon gar nicht ist sie irgendwann verschwunden). Ich musste nur mein fast leeres Glas etwas in ihre Richtung schieben (wirklich fast nur andeutungsweise), schon kam sie und fuellte nach. Bei einem der ersten Glaeser habe ich ihr beigebracht, dass ich jeweils gerne 3 Deckel voll Schnaps in mein Glas habe und nicht nur zwei, wie es hier in Thailand normalerweise serviert wird.

So sass ich da, schlotete, schaute auf den Fluss, trank und liess es mir gut ergehen. Jedesmal, wenn Sie wieder ein leeres Glas mitnahm und danach gefuellt wieder brachte, laechelte sie mich an, es war einfach der Wahnsinn. So freundlich und nett.

Am Schluss war dann die Flasche leer, ich etwas betrunken und ich machte mich gluecklich und zufrieden auf den kurzen Heimweg.