zu Dritt durch Argentinien
Weihnachten in Argentinien
Bei einem Besuch am erloschenen Vulkan Cerro Leones wird dem ahnungslosen Touristen eine Reise in die Prähistorie versprochen. Am vorletzten Tag in Bariloche können wir uns das natürlich nicht entgehen lassen und besteigen wieder zusammen mit der Zwillingsfamilie den Schlot.
Vorher wurden wir noch ca. 100 Höhenmeter mit einem mindestens prähistorischen Bus im ersten Gang gen Berg gekutscht. Unser Guide wusste auch nicht so recht, wie man die zwei Stunden füllen sollte, und erklärte neben unsichtbaren Felsmalereien auch was in einem Uhu so alles sein kann... das fanden wir auf dem Weg
Uns klingelten von den ausschweifenden Erklärungen sogar noch bei dem einfach nur sauleckeren Schokoladenfondue die Ohren.
Am vierten Advent gönnten wir uns den teuersten, dafür aber auch vornehmsten, Tee unserer Reise. Im berühmten Hotel Llao Llao tagen sonst die Staatschefs Südamerikas.
Am Montag reisen wir zunächst per Bus nach Esquel und weiter im Mietwagen zum Nationalpark "Los Alerces".
Claudia, Matthias und die Zwillinge sind bereits vor uns im Weihnachtsquartier, einer gemütlichen Hütte im patagonischen Stil, angekommen.
Morgen sollen noch Janas Freunde Friederike, Henning und die kleine Tochter Elisa, die genau so alt wie Juliane ist, hier eintreffen. Die Kinderschar haelt uns ganz schoen auf Trab!
Highlight des Nationalparks sind dreitausend Jahre alte Alercen, eine Zypressenart. Diese sind ausschließlich per Schiff zu erreichen. Das Schiff fährt natürlich gerade in dem Moment, als wir davon erfahren und das nächste Mal erst einen Tag nach unserer geplanten Abreise .
Erfolgreicher waren wir aber beim Kauf von Fahrkarten für "La Trochita", der patagonischen Schmalspurbahn, die nur für Touristen 20 km in die Steppe fährt, sie dort ausspuckt, Souvenirs kaufen lässt und mit ihnen dann nach Esquel zurück stampft.
Insgesamt ist die Bahnlinie mit über vierhundert Kilometern die längste Schmalspurstrecke der Welt. Der kleine Zug von 1922 schafft das in geschlagenen 19 Stunden. Überfiel einen während dieser langen Fahrt der Hunger, konnte man sich auf dem Kanonenöfchen mitten im Waggon ein Spiegelei braten.
Und dann war plötzlich Weihnachten! Anstatt sich beim Schmücken des Weihnachtsbaumes zu streiten, fuhren wir - sechs Erwachsene und vier Kinder - bei herrlichem Sonnenschein in den Nationalpark zum Wandern. Wenn die alten Alercen uns schon vorenthalten werden, wollen wir uns wenigstens ein "junges Ding" ansehen. Wir überqueren den schönsten Fluss der Welt auf einer schwankenden Hängebrücke.
Wieder "zu Hause" ist dann wirklich Weihnachten... der Stollen wird angeschnitten...
...Räucherkerzenduft wabert durch den weihnachtlich dekorierten Raum und eine Kerze brennt auf der Kaffeetafel.
Plötzlich klopft es an der Tür und der Weihnachtsmann tritt ein. Die freudigen Gesichtsausdrücke der Kinder verwandeln sich in erschrecktes Staunen bis hin zu panischem Kreischen. Aber die verteilten Geschenke und geduldiges Trösten der jeweiligen Mutter konnten wenigstens einigen Gesichtern wieder ein Lächeln entlocken.
Nachdem die Kinder in den Betten verschwunden waren, begann für uns der gemütliche Teil - wir verspeisten die Weihnachtsga... äh -huhn.
Den ersten Feiertag verbringen wir wieder mit kleinen Wanderungen im Nationalpark.
Für unsere Weiterreise planen und verwerfen wir verschiedene Reiserouten. Das Ergebnis verraten wir jetzt natürlich noch nicht. Eins steht aber fest, Claudia und Matthias müssen wieder zurück nach "Hause" in Bariloche - schade.
Aufbruch: | 03.11.2009 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 03.02.2010 |
Uruguay
Chile