zu Dritt durch Argentinien
Von der Klimaanlage zur Heizung
Die letzten, die das Flugzeug verlassen, sind die Moeckels. Wir verteilen unsere Sachen ueberall und die Suche danach nimmt viel Zeit in Anspruch. Leute laufen hinter uns her und winken mit der Muetze, alternativ den Schuhen, Socken unseres Kindes, Dinge, die wir eben verloren haben. Waeren diese netten Menschen nicht, unsere Rucksaecke waeren nur noch halb so schwer.
Wer will auch schnell aussteigen, wenn angesagt wurde, dass uns jetzt hier 10 Grad erwarten? Von knapp 30! Wir verlassen das Flugzeug dann doch und sind in einer komplett anderen Welt. Ein uhriges holzverkleidetes Flughafengebaeude empfaengt die einzige Maschine weit und breit, zudem im wahrsten Sinne frische Luft. Das schwuel-warme Klima in Buenos Aires ist hier -wie gesagt- weit weg. Hier hat noch nicht mal die Campingsaison begonnen. Wir hatten tatsaechlich vor, zu campen. Jetzt sind wir froh, wenn wir frueh morgens die Heizung in unserem Hostal zum Laufen bringen. Ueber den Tag wird es jedoch auch so warm, um im T-Shirt herum laufen zu koennen. Es windet aber schon ordentlich.
San Martin de los Andes liegt direkt am Lago Lacar, einem See, der vom Gletscher geformt wurde. Der hintere Teil der Heimatfilmkulisse wird von schneebedeckten Bergen gebildet.
Ein huebsches Fleckchen Erde! Finden auch die Argentinier, denn der Ort ist touristisch perfekt ausgebaut. Die meisten Lokale bieten hier, wie auch schon in B.A., sogar kostenlosen WiFi Internetzugang - koennen wir leider nicht nutzen, weil wir nicht mal ein Notebook mithaben. Alles laeuft ruhig und beschaulich ab. Die Touristensaison hat noch nicht begonnen.
Also, erst mal los von einem in der Naehe gelegenen Aussichtspunkt eine Uebersicht verschafft. Gar nicht so einfach zu finden, da sich der Weg immer wieder gabelt. Wir landen erstmal an einem tollen Fleckchen, das wir gleich fuer den "Mirador" halten und haben Picknick mit Blick auf San Martin. Gehen dann den Pfad noch weiter, bis wir -gefuehlt wie Reinhold Messner- an der Felswand hingen.
Aber das mit tollem Ausblick!
Zeit zum Umkehren. Rueckzu erwischen wir breitere Wege und finden tatsaechlich den "richtigen" Ausblick.
Am dritten Tag in S.M.d.l.A. haben wir den See bei bestem Wetter per Ausflugsboot erkundet. Bei Stopps an verschiedenen Stellen wurden uns die landschaftlichen Highlights gezeigt.
Fuer den naechsten Tag haben wir uns ein Auto gemietet und wollten damit die etwas weitere Umgebung erkunden. Der Hoehepunkt des Tages sollte eine Besuch einer Therme sein. Nun kann man nicht davon ausgehen, dass hier alle Strassen asphaltiert sind. Bei den nicht asphaltierten sind manche trotzdem mit Zweiradantrieb passierbar und manche eben nicht: wir mussten beidrehen. Schade.
Aber es treibt uns auch weiter: per Bus zwei Stunden und wir landen nun in Villa La Angostura. Die Fahrt ist abenteuerlich: Busfahrer telefoniert, isst Erdnuesse, dann Schneefall, Nebel und dann auch wieder Piste.
Es begegnen uns -natuerlich an den engsten Stellen- Ausflugsbusse, denn es ist die von jedem Reisefuehrer empfohlene 7-Seen-Route. Wir werden diese bei besserem Wetter noch mal abfahren.
Der Regen der beiden kommenden Tage laesst nur kleine Ausfluege durch den Ort zu. Wir muessen viel in unserer Pension bleiben, koennen aber als Trost und passend zum Wetter eine Sauna benutzen! Was fuer ein Luxus! Es gibt in dem Staedtchen ein Zentrum, von dem drei Asphaltstrassen abgehen.
Der Rest der Haeuser und Pensionen liegt im Wald verstreut, was bei dem Wetter ein recht trauriges Bild abgibt.
Nach einem weiteren durchwachsenen Tag dann endlich wieder: Sonnenschein. Auf in die Berge: wir klettern auf einen der Hausberge und geniessen die Ausblicke in alle Richtungen.
Einer der kuerzesten Fluesse der Welt: der Río Correntoso als Verbindung zwischen dem Lago Correntoso und dem Lago Nahuel Huapi.
Danach kommen wir wieder zu einem der vielen Wasserfaelle. Jedenfalls sind wir heute Abend ganz schoen geschafft!
Aufbruch: | 03.11.2009 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 03.02.2010 |
Uruguay
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