zu Dritt durch Argentinien
Wir erkunden die einzelnen Stadtteile
Juliane haelt gerade ihr Mittagsschlaefchen, Zeit fuer ein paar neue Zeilen. Waehrend ich hier sitze, laeuft gerade eine Telenovela im Fernsehen. Die Schauspielerinnen haben hier verdammt kurze Roecke an !
Zum Wochenende:
Am Samstag schauten wir uns im Stadtteil Retiro um. Eine noble Gegend mit viel Gruen und glaenzenden Hochhaeusern.
Wir nahmen diesmal die Metro, auch dieser Versuch, die oeffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen war abenteuerlich. Wir sind schwarz gefahren, da wir mit unserem Kinderwagen nicht durchs Drehkreuz konnten und zu einem Spezialeingang gelotst wurden. Dort fanden wir einfach keinen Entwerter mehr. Kinder zu haben lohnt sich manchmal richtig. Wir verbrachten einige Zeit im Museo de Arte Hispanoamericano (Gemaelde saemtlicher Heiliger, Altarteile, Moebel aus der Mitte des 18 Jh.) Juliane verschlief die Ausstellung an einem schattigen Plaetzchen im zum Museum gehoerenden Garten.
Wir landenten danach schon wieder in einer Shopping Mall - man koennte meinen, das ist eine Leidenschaft von uns - diesmal die Galerias Pacificos, noch prunkvoller, schicker als Abasto. Weihnachtliche Dekoration empfing uns und erinnerte daran, dass es bald wieder soweit ist.
Vor dem Shopping Tempel fand eine Tangoshow fuer Touristen statt. Nicht nach unserem Geschmack (es ist schwer, aber ich kann das nur bestaetigen - Stephan)! Die Dame war halbnackt und hatte zu viel Farbe im Gesicht. Der Herr dazu war knochenalt.
Aber Tango koennen wir sicherlich noch in unserer Unterkunft erleben. Hier ist eine Art kleiner Tanzsaal angeschlossen, wo auch Stunden gegeben werden. Ich denke, selber tanzen werden wir nicht, das fuehrt nur zum Ehekrach aber zusehen koennte schoen sein. Den fruehen Abend genossen wir im Puerto Madero, ein an Hafenbecken gelegenes Viertel mit vielen neuen Restaurants in alten Lagerhaeusern.
Der Nachhauseweg gestaltete sich schwierig. Die Metro war wegen einer Strassenparty geschlossen. Vor ein paar Tagen hatten wir ein aehnliches Problem, da wurde gestreikt.
Am Sonntag ging es nach San Telmo, zum legendaeren Troedelmarkt, der sich ueber mehrere Strassen zog. Beeindruckend war ein altes Herrenhaus, dessen luftige Innenhoefe mit Krimskrams aus alten und neuen Tagen vollgestopft war.
Der Nachmittag sollte am Rio de la Plata ausklingen. An dessen Ufer ist eine Art staedtischer Nationalpark. Wir waren etwas enttaeuscht. Wir vermuteten weite gruene Wiesen und fanden uns wieder auf einem in einer Sumpflandschaft aufgeschuetteten Rundweg. Nichtsdestotrotz fand sich ein huebsches Plaetzchen, an dem Stephan noch seine Spanischhausaufgaben machen konnte.
Vielleicht noch ein paar Worte zum Tagesablauf der poteños (das sind die Einwohner von BS. AS.). Unsere Gastgeberfamilie sass Sonntag "Morgen" 10:30 Uhr beim Fruehstueck. Mittags waren wir bisher immer die ersten, die in einem Restaurant Platz nahmen.
Wir stoerten die Kellner regelrecht beim Eindecken der Tische. Die Lokale fuellten sich gegen 13:30 Uhr mit den Mittagsgaesten. Das Abendessen nimmt unsere Gastgeberfamilie gegen 21:30 Uhr ein. Gestern gab es Pasta, denn "richtig" gekocht wird am Abend.
Ansonsten koennen wir feststellen, dass die Leute hier extrem hoeflich und zuvorkommend und vor allem kinderlieb sind. Es finden sich immer helfende Haende, die mit anpacken, wenn der Kinderwagen die Stufen zur Metro herunter oder hinauf getragen werden muss. Im Bus oder in der Bahn wird man mit Kind auf dem Arm regelrecht zu einem Sitzplatz genoetigt und gerade die Frauen (alte wie junge) flippen halb aus, wenn sie unsere Juliane sehen und taetscheln sie auch schon mal.
Aufbruch: | 03.11.2009 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 03.02.2010 |
Uruguay
Chile