Israelrundreise 2009

Reisezeit: September 2009  |  von Eduard Macheiner

Via Dolorosa

Via Dolorosa

1838 überließ Ibrahim Pascha den Franziskanern die Ruine der Geißelungskapelle aus der Zeit der Kreuzfahrer. Die heutige Kapelle im neugotischen Stil ist eine Stiftung des Herzogs Maximilian von Bayern aus dem Jahre 1929. Ihre Fenster zeigen das biblische Geschehen um Pontius Pilatus, Jesus und Barabbas.
Auf der rechten Gassenseite liegt die Kirche der Schwestern von Zion. Im Innern wird ein Modell der Antonia-Festung gezeigt. Der Boden der Krypta ist der sogenannte Lithostrotos, der zu einem Hof der Antonia-Festung gehört hat, in der Jesus von Pilatus verurteilt worden ist.

Beginn der Via Dolorosa

Beginn der Via Dolorosa

Tiefe Frömmigkeit und profanes Geschäftstreiben liegen in der Via Dolorosa eng beieinander. Mitten durch den Suc, vorbei an israelischen Wachsoldaten, arabischen Souvenirhändlern und den Leidensstationen I - IX, bahnen wir uns einen Weg zur Grabeskirche. Gegenüber von der III. Station betraten wir das Österreichische Hospiz und begaben uns auf das Dach desselben. Ein unbeschreiblich schöner Ausblick über die Altstadt bis hin zum Tempelberg und hinauf zur Grabeskirche bot sich uns. Danach führten wir noch ein kurzes Gespräch mit einem Zivildiener aus Vorarlberg, welcher an der Rezeption Dienst schob.

Das Österreichische Hospiz zur Heiligen Familie in Jerusalem

Es gibt viele Möglichkeiten, Jerusalem kennen zu lernen. Eine der schönsten ist wahrscheinlich vom Österreichischen Hospiz aus diese wunderbare Stadt zu erkunden. Das Österreichische Hospiz zur Heiligen Familie liegt inmitten der Altstadt von Jerusalem, direkt an der Via Dolorosa.
Von hier aus erreicht man bequem zu Fuß alle heiligen Stätten der monotheistischen Religionen wie die Grabeskirche, den Felsendom, die Klagemauer oder - jenseits vom Kidrontal - den Ölberg.
Trotz des pulsierenden Lebens in den Straßen der Altstadt stellt das Österreichische Hospiz eine Oase der Ruhe und Entspannung dar. Innerhalb der Mauern wartet eine einzigartige Atmosphäre auf die Gäste.
Erbaut im Stile eines Wiener Ringstrassenpalais lädt das Hospiz ein zum Verweilen und Meditieren. Findet man Ruhe in der hauseigenen Kapelle, genießt den überwältigenden Ausblick von der Dachterrasse auf die Altstadt oder entspannt man sich im wunderschönen Garten des Hospizes.

Die österreichische Gastlichkeit spiegelt sich in der hervorragenden Küche des Hauses wider. Neben lokalen orientalischen Spezialitäten werden Wiener Schnitzel, Sachertorte oder Apfelstrudel serviert. Das Österreichische Hospiz ist selbst in kulinarischer Hinsicht ein wohltuendes Erlebnis.
Das Hospiz untersteht dem Erzbischof von Wien und gehört einer kirchlichen Stiftung. Es wurde 1857 als Pilgerhaus gegründet und ist somit das älteste seiner Art im Heiligen Land.
Bis zum Jahr 1918 war das Hospiz Mittelpunkt der Präsenz Österreichs im Orient. Daher rührt das heutige Verständnis des Gäste- und Pilgerhauses als Repräsentanz Österreichischer Kultur und Tradition in Jerusalem. Zeitgenössischer bildender Kunst und Musik wird im Rahmen von Ausstellungen und Konzerten Platz eingeräumt. Das österr. Hospiz versteht sich auch im Bereich der Kunst als Stätte der Begegnung unterschiedlicher Kulturen.
"Phantastischer Klassizismus" erwartet uns im Empfangssalon im 1. Stock des Hauses. Die österr. Meister F. Eichele und J. Kaltenbach schufen das prunkvolle Dekor der Seitenwände. Die Decke zieren vier biblische Szenen eines unbekannten Wanderkünstlers. Im Salon finden Konzerte und Vorträge für bis zu 100 Personen statt.
Moderne Kunst präsentiert sich im 2. Stock des Hauses. Prof. Herwig Zens von der Wiener Akademie der Bildenden Künste gestaltete hier den Kreuzweg Jesu in 14 Bildern. Prof. Zens schuf diesen Zyklus in den Jahren 1992 und 1993 und fand besondere Inspiration durch die Nähe zum tatsächlichen Ort des Geschehens. Die Werke stehen dem Österreichischen Hospiz als Dauerleihgabe des Künstlers zur Verfügung.

Die Beherbergung von Pilgern und anderen Gästen ist eine zentralen Aufgabe des Hospizes. Die Zimmer sind einfach, jedoch geräumig und stilvoll eingerichtet. Für Studienzwecke findet man in jedem Raum einen Lesesessel sowie einen Schreibtisch mit Lampe. das Badezimmer ist mit Dusche, WC und einem Haartrockner ausgestattet.
Bis zu 13 Personen finden in einem Schlafsaal Platz, Frauen und Männer sind in getrennten Räumen untergebracht. Diese Übernachtungsmöglichkeit ist für all jene gedacht, die einfach und preiswert reisen möchten.
Gegründet im Jahr 1857, wurde das Österreichische Hospiz zur Heiligen Familie am 19. März 1863 feierlich eröffnet. Bis zum Jahr 1918 diente das Hospiz auch als Residenz des österreichischen Konsuls in Jerusalem, der eine Schutzfunktion für Katholiken und askenasische Juden wahrnahm.
Der rege Pilgerbetrieb, den das Haus bis zum Jahr 1914 verzeichnete, fand mit dem Kriegsausbruch ein jähes Ende. Nach dem Ersten Weltkrieg begann das Pilgertum wieder stetig zuzunehmen und erlangte einen Höhepunkt, als der Leiter des Hauses, Rektor Fr. Franz Fellinger, zum Generalvikar und Weihbischof des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem ernannt wurde. 1932/33 konnte ein zusätzliches Stockwerk unter der Leitung des aus Wien stammenden Jerusalemer Bauunternehmers Gottlob Bäuerle errichtet werden. Im Jahr 1939 wurde das Hospiz von den Briten als "deutsches Eigentum" beschlagnahmt. Der damalige Rektor, Dr. Franz Haider, und die geistlichen Schwestern wurden interniert. Das Haus selbst diente als Internierungslager für österreichische, deutsche und italienische Priester und Ordensleute. Als die Briten 1948 Palästina verließen, empfahlen sie der jordanischen Armee, dort ein Lazarett einzurichten. Später wurde es von der jordanischen Regierung in ein Spital umgewandelt.
Es sollte noch Jahrzehnte dauern, bis das Hospizgebäude wieder seinen rechtmäßigen Eigentümern zurückgegeben wurde. Erst im Juli 1985 wurde das Spital aus sanitären Gründen geschlossen und im Dezember an seinen österreichischen Eigentümer zurückgegeben. 1987 wurde das Gebäude vollständig renoviert. Der Pilgerbetrieb konnte im Jänner 1988 wieder aufgenommen werden, die offizielle Eröffnung fand am 19. März 1988 statt. Seither ist es für Gäste aus aller Welt wieder möglich, den herrlichen Ausblick von der Dachterrasse auf die Jerusalemer Altstadt zu genießen.

Österreichisches Hospiz zur Heiligen Familie
(Austrian Hospice)
Via Dolorosa 37
P.O.B. 19600
91194 Jerusalem, Israel
Tel.: 00972/2/6265800
Email: office@austrianhospice.com
URL: www.austrianhospice.com

Eingang zum Österreichischen Hospiz

Eingang zum Österreichischen Hospiz

Via Dolorosa
Die "Straße der Schmerzen" bezeichnet die Strecke, die Jesus nach seiner Verurteilung bis zur Hinrichtungsstätte Golgatha gehen musste. Den Verlauf dieses Weges markieren vierzehn zum Teil auf die Passionsberichte der Evangelien, zum Teil auf die Tradition zurückgehende Kreuzwegstationen. Tausende von Menschen nehmen jedes Jahr an der Karfreitagsprozession durch die Via Dolorosa teil. Die Stationen I - XI liegen entlang der Straße, die Stationen X - XIV innerhalb der Grabeskirche.
Station I (Jesus wird zum Tode verurteilt) liegt an der Südseite der Via Dolorosa im Hof der islamischen Qmariye-Medrese auf dem Gelände der ehemaligen Antonia-Festung.
Station II (Jesus nimmt das Kreuz auf sich) befindet sich auf der anderen Straßenseite beim Eingang der Verurteilungskapelle. Schräg gegenüber vom Österreichischen Hospiz, bei der Einmündung der Via Dolorosa in die Tariq el-Wad, liegt Station III (Jesus fällt zum ersten Mal unter das Kreuz), eine kleine, 1947 von der polnischen Gemeinde Jerusalems errichtete Kapelle. Ein kurzes Stück geht man auf der Straße Al-Wad bis zur Station VI (Jesus begegnet seiner Mutter) auf der linken Seite vor der armenisch-katholischen Kirche der Schmerzen Mariä, deren Bodenmosaik diese Begegnung zeigt. Gleich darauf biegt man wieder rechts ein. Hier folgt Station V (Simon von Chyrene hilft Jesus das Kreuz tragen), eine kleine Franziskaner-Kapelle von 1881, und Station VI (Veronika reicht Jesus ein Schweißtuch).
An der Kreuzung der Basarstraße Suk Khan ez-Zeit mit der Via Dolorosa kommt man zu den Stationen VII (Jesus fällt zum zweiten Mal unter das Kreuz), einer kleinen Franziskaner-Kapelle von 1875, und VIII (Jesus tröstet die weinenden Frauen von Jerusalem). Hier kehrt man um, denn der direkte Weg nach Golgatha ist heute wie schon im Mittelalter verbaut, und geht rechts in die genannte Basarstraße. Nach etwa 60 m führte rechts eine breite Treppe zum koptischen Kloster, wo links vom Eingang die IX. Station (Jesus fällt zum dritten Male unter das Kreuz) zu finden ist. Vorbei an äthiopischen Mönchszellen betritt man die Grabeskirche.

Eco homo - Bogen

Eco homo - Bogen

Eco homo - Bogen

Eco homo - Bogen

zwischen Sation IV und V

zwischen Sation IV und V

an diesem Stein hat sich Jesus abgestützt

an diesem Stein hat sich Jesus abgestützt

© Eduard Macheiner, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Tel Aviv, Jaffa, Cäsarea, Haifa, Akko, Golan, Kapernaum, Tabgha und Nazareth nach Jerusalem und Bethlehem
Details:
Aufbruch: 08.09.2009
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 22.09.2009
Reiseziele: Israel
Der Autor
 
Eduard Macheiner berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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