Vom Saarland bis Indien, und noch viel weiter!
Das Fahrzeug
Der LKW
Aufgrund der Nachfrage hier eine kurze Erklärung von Nils, womit wir eigentlich unterwegs sind.
Was ist das für ein Fahrzeug?
Mercedes baut die "Kurzhauber" in verschiedenen Baureihen seit den fünfziger Jahren, seit Anfang der Sechziger erst verändert mit Direkteinspritzung und dann auch mit Turbomotoren. Die LKW sind in Europa (Griechenland), dem Nahen und Mittleren Osten, Indien und viel in Afrika und Südamerika verbreitet.
Die Produktion endete in Deutschland Anfang der Neunziger, in einigen Ländern werden sie noch in Lizenz gebaut.
Dieser meiner ist ein 1113. Er wurde 1966 gebaut in Sondervariante als Löschfahreug für die Feuerwehr. 1967 wurde er in Borken (Westfalen) in Dienst gestellt. Nach der Ausmusterung 2006 auf Rügen kaufte ich ihn 2007 und baute ihn um, zuerst für eine Osteuropareise 2008 und schließlich für den Weg nach Indien.
Warum DEN?
Die Kurzhauber sind so verbreitet, weil sie robust sind und sich auch unter schweren Bedingungen bewähren. Aus ihrer Verbreitung ergiebt sich, dass alle wichtigen Teile überall zu beschaffen sind. Dazu kommt, dass ich durch einen, in manchen Dingen gleichem und in vielem ähnlichen UNIMOG etwas Ahnung von dieser Technik hatte. Außerdem- weil ich den halt mag.
Was wurde grundlegend geändert?
Der alte Löschaufbau wurde durch einen Eigenbau ersetzt. Die Lichtmaschiene ist einer Drehstromlichtmaschiene gewichen. Ansonsten ist die wichtigste Änderung die Umbereifung auf Einzelbereifung 12.00R20, die russischen Felgen dazu waren übrigens mit ihrem Vorbesitzer mit baugleichem LKW bereits in Indien. Wir schleppen ein komplettes Ersatzrad am Heck und einen weiteren einzelnen Reifen auf dem Dach mit.
Reparaturen?
Vorne habe ich inzwischen beide Bremszylinder getauscht und direkt nach dem Kauf habe ich die eingedrückte Windschutzscheibe ersetzten müssen. Darüber hinaus ist bislang nichts wichtiges kaputtgegangen.
Was kann der jetzt?
Während der Fahrt können bis neun Personen in der Kabine sitzen, was oft praktisch ist und auch jetzt zu dritt angenehm ist. Es gibt vier sinnvolle Schlafplätze (und ein paar mehr mögliche- Skitour 03/2010), eine kleine Küche mit Spüle und Herd und eine Sitzgruppe, dazu diverse Staukisten- und Schränke. Schöner macht das Leben die 3,2kW-Standheizug und der Wechselrichter für 220V.
Autark machen uns bis zu 200l Wasser und 500l Diesel (rund 2500km). Im Ernstfall ist der zuschaltbare Allradantrieb nett zu haben, womit man erwiesener Maßen recht weit kommen kann. Zweimal je zwei Batterien, die wahlweise zum Starten oder für die Versorgung im Standbetrieb geschaltet werden können, gewährleisten Strom für ein paar Tage. Dannach steht ein Stromaggregat mit Ladegerät zur Verfügung.
Mit nur 3,20m Höhe inklusive Staukiste auf dem Dach kommen wir unter fast allen Brücken und Kabeln auch hierzulande durch. Die Waage unmittelbar nach der Abfahrt ergab 7 Tonnen (3000kg Vorderachse, 4000kg Hinterachse). Die normale Reisegeschwindigeit liegt bei rund 90 Stundenkilometern.
Berta ist der persönliche Name, den alle direkt von der Feuerwehr übernommen haben.
Aufbruch: | 24.11.2010 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 30.06.2011 |
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