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BULGARIEN, Tage 4&5 von 210
Bulgarien, 8./9.12.2010
Nach der problemlosen Ausreise aus Rumänien und der Entrichtung einer Maut überquerten wir gegen 20:00 Uhr
die Donaubrücke bei Ruse und reisten problemlos nach Bulgarien ein.
Nils fuhr zunächst, wir kamen gut voran und konnten einige Kilometer gutmachen. Nach einer kurzen Tank- & Pinkelpause
saß ich dann schließlich wieder hinterm Steuer. Nils legte sich ne Runde aufs Ohr und Martin kam zu mir nach vorne auf
den Beifahrersitz. So ging es immer weiter Richtung Süden und auf die türkische Grenze zu. Wir folgten streng der, auf
der Karte als Fernverkehrsstraße ausgwiesenen Strecke, die zunehmend schlechter und schlechter wurde, bis sie irgendwann
nur noch aus riesigen Schlaglöchern, Wassergräben, Geröll und ab und zu ein wenig Asphalt zu bestehen schien. Die alles
in allem aber sehr schöne Strecke, mit vielen Serpentinen durch felsige Berge und tiefe Wälder, legten wir also im Kriechtempo
zurück.
Meine zwischenzeitliche Bilanz als Fahrer: knappe 30km in über 3 Stunden! Nicht sehr befriedigend.
Irgendwann wurde die Straße dann wieder besser, jeoch kamen
wir aufgrund des mittlerweile aufgezogenen dichten Nebels auch nicht so richtig vom Fleck und das Lenken erfordete enorme Konzentration. So fühlte ich mich nach guten 5 Stunden am Lenkrad
wie gerädert und Martin und ich waren nervlich und körperlich am Ende. Es war immerhin schon 5 Uhr morgens und wir waren mal
wieder viel zu lange auf den Beinen. Also nächste Möglichkeit runter von der Straße. Ich wendete in was für mich aussah wie ein einfacher Feldweg und stellten Berta auf einer kleinen Freifäche ab.
Als wir uns grade fertig machen wollten um endlich mal ein bisschen Schlaf zu bekommen, klopfte ein kleiner, dicker Mann mit
Schnurrbart und Strickmütze an unsere Tür und erklärte uns wir stünden auf dem Parkplatz eines Umspannwerkes, er sei der
Nachtwächter und wir müssten da weg. Fur ne Zigarette durften wir stehen bleiben.
Irgendwann gegen 1400 Uhr wurden wir dann wach. Wie sich herausstellte, hatte ich den denkbar " besten" Platz zum Übernachten ausgesucht.
Wir standen direkt am Umspannwerk, halb auf einer Müllkippe und direkt neben einem Zigeunerlager.
Naja, wenigstens machten unsere Nachbarn ein bisschen Musik.
Wir setzten uns also an die frische Luft und kochten uns erst mal nen schönen Kaffee, den ersten unserer Reise. Nach ein paar Abschmierarbeiten am LKW widmeten wir uns der Körperpflege, denn inzwischen rochen wir wie drei Cowboys nach vier Tagen im Sattel.
Martin und ich begnügten uns mit Zähneputzen und Kopfwaschen. Dazu ein bisschen Deo, perfekt. Nils wollte jedoch lieber
duschen und stellte sich nackt hinter den LKW, was von den weiblichen Roma gefeiert und mit lautem Lachen quittiert wurde.
Nach einer Grundentmüllung Bertas direkt an Ort und Stelle (hatte die Müllkippe ja mit weiser Voraussicht ausgesucht ) ging
es dann schließlich weiter. Nils fuhr wieder, Ich navigierte und Martin machte Fotos.
Ab und zu verfranzten wir uns ein wenig, doch irgendwie fanden wir immer wieder zurück auf die richtige Straße. Vor der Grenze
wollten wir aber unbedingt noch einmal tanken, nicht weil Diesel in Bulgarien so ungeheuer bilig ist ( € 1,20/ l), sondern
in der Türkei so extrem teuer ( € 1,60/ l).
Gegen 19:00 Uhr erreichten wir die Grenze. Wir fuhren an der über 5 km (!) langen Schlange wartender LKWs vorbei und konnten
ohne Probleme Bulgarien verlassen.
Gruß
Niklas
Aufbruch: | 24.11.2010 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 30.06.2011 |
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